Sport gegen Rechts

Im Miteinander Respekt und Fairness fördern

ROTHENBURG – Wenn Fairness ernst gemeint ist und gelebt wird, finden Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung keinen Platz im Sportverein. Vielmehr bestimmen Respekt, Miteinander, Anerkennung, Beteiligung und Demokratie die Spielregeln. Zweiter Bürgermeister Dieter Kölle, langjähriger Vorsitzender des Rothenburger Sportvereins, engagiert sich als Vertreter der Stadt im Arbeitskreis „Sport und Rechtsextremismus“.

Vertreter des Arbeitskreises „Sport und Rechtsextremismus“ mit OB Walter Hartl und Zweiter Bürgermeister Dieter Kölle. Foto: sis

Vertreter des Arbeitskreises „Sport und Rechtsextremismus“ mit OB Walter Hartl und Zweiter Bürgermeister Dieter Kölle. Foto: sis

Respekt und Menschenwürde müssen verteidigt werden. Ein aktuelles Thema, das zunehmend an Brisanz gewinnt und das Rechtsextremisten und Rechtspopulisten aufgreifen, ist die Integration von Flüchtlingen in eine solidarische Zivilgesellschaft. Städte und Gemeinden stellen sich der neuen Herausforderung. Die rechtsextreme Szene versucht schon seit den 1960er Jahren vor allem in Fußballstadien Anhänger zu rekrutieren. Aber Rechtsextremismus ist keineswegs ein Problem, das es vorrangig beim Fußball gibt.

Die Neonazis versuchen auch in anderen Sportarten Fuß zu fassen. Sie verfolgen dabei eine Strategie der gezielten Unterwanderung von Sportvereinen. Oft geben sie sich dabei anfangs ihre politische Gesinnung nicht zu erkennen. Sie engagieren sich fleißig als Ehrenamtliche und bauen ihre funktionalen Strukturen auf.

Prävention ist die Stärke der Vereine – und das sollte für alle sichtbar sein. Im Schulterschluss mit der Kommune, der Region und dem Kreis entsteht ein starkes Bündnis, das krea­tiv ist und sich gegenseitig unterstützt. Der Arbeitskreis „Sport und Rechtsextremismus“ besteht seit Anfang des Jahres und hat die Zielsetzung „braune Töne“ zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern.

Ein Schwerpunkt der Projektarbeit ist die Recherche von speziellen Bildungsangeboten im sportlichen Umfeld. Im Arbeitskreis sind nahezu alle relevanten gesellschaftlichen Bereiche vertreten: Amateur- und Profivereine, Kommunen, Kirchen, Bildungs- und Jugendeinrichtungen. Darunter Vertreter des 1. FC Nürnberg, der Spielvereinigung Greuther Fürth, der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur, der Stadt Fürth, des Bezirksjugendrings Mittelfranken, des Gräfenberger Sportbündnises, der Bayerischen Sportjugend und der Evangelischen Jugend in Bayern.

Die Veranstaltungen finden überregionale Beachtung. Das Angebot reicht vom Sportfest, Nürnberger Friedenslauf auf dem ehemaligen Reichsparteitagelände, Benefizturnier für Toleranz und Vielfalt, Lichterkette, Ausstellung, Familiengottesdienst, Projekttag in der Schule bis zum jüdisch-christlichen Dialog. Arbeitskreis-Mitglied Dieter Kölle und Oberbürgermeister Walter Hartl freuten sich über den Besuch der Delegation, die nach dem Gespräch im Rathaus noch den Reiterlesmarkt besuchte. Bei dem Treffen entstand die Idee, die kunstvolle Fotoserie „VorBilder“ nach Rothenburg zu holen, die im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesinnenminsteriums als Wanderausstellung bundeweit gezeigt wird.

Angelika und Bernd Kohlmeier haben bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Sport fotografiert, die zusammen eintreten für Respekt, Toleranz und Menschenwürde. Unterstrichen wird dieses persönliche Bekenntnis durch eine Aussage, die von den beiden abgebildeten Personen gemeinsam überlegt wurde. Beispielsweise wirken Fußball-Bundestrainer Joachim Löw und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann zusammen als sogenannte „VorBilder“, um Menschen zu ermutigen, Rechtsextremismus und Ausgrenzung keine Chance zu geben. sis

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