Die Ortskerne revitalisieren

Arbeitskreis Demographie besichtigt ein Beispiel gelungener Innenentwicklung

NEUSITZ – Während viele Gemeinden mit Leerstandsproblemen kämpfen, zeigt der Neusitzer Ortsteil Schweinsdorf exemplarisch wie strategische Innenentwicklung dies abmildern kann. Schweinsdorf sei als Referenzbeispiel ausgesucht worden, um eine erfolgreiche Innenentwicklung zu veranschaulichen, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig zu Beginn der Sitzung des Arbeitskreises Demographie.

Landrat und Bürgermeister mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Demographie.  Foto: privat

Landrat und Bürgermeister mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Demographie. Foto: privat

Bürgermeister Rudolf Glas erklärte wie zwischen 1979 bis 2001 und insbesondere ab 2005 gezielt die beständige Revitalisierung des Ortes in den Blick genommen wurde. „Der Jugend eine Chance geben, die Bevölkerung einbinden, viele Gespräch führen, Unterstützung des Gemeinderates sowie externe Berater und einen langen Atem“, bezeichnete Glas als wesentliche Erfolgsfaktoren der gelungenen Entwicklung. So habe die Gemeinde der Dorfjugend den 2010 eingeweihten Jugendraum, in dem der Arbeitskreis Demographie tagte, für rund 50000 Euro finanziert.

Die Dorfjugend habe das entgegengebrachte Vertrauen mit zahlreichen gemeinnützigen Arbeitsstunden honoriert und halte den Raum seither bestens in Ordnung, so dass dieser auch für Veranstaltungen der Gemeinde sowie der ortsansässigen Krabbelgruppe genutzt werden könne.

Die Schwestern Lena (17) und Lisa Hahn (20) sowie Anna Schmidt (19), die als Dorfjugendvertreter an diesem Tag anwesend waren, erklärten, in Schweinsdorf wohnen bleiben zu wollen. Hier seien die Freunde zu Hause und es bestehe das Gefühl, dass der Ort sich entwickle.

Im Rahmen des Dorferneuerungsverfahrens, das vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken gefördert wurde, unterstützte das Ingenieurbüro Klärle in enger Abstimmung mit den Einwohnern. „Wir haben zuerst eine Bestandsaufnahme der Gebäudenutzung vorgenommen, um dann Vorschläge für Gemeinschaftsplätze und Umnutzungen zu erstellen“, erklärte Melanie Eisner vom Ingenieurbüro Klärle. Daraus ergaben sich fünf private Gebäudemaßnahmen, 17 Neuordnungen und 31 Nachverdichtungen im Ort.

„Die unternommenen Anstrengungen sind ein gutes Beispiel der Weichenstellung in Zeiten des demografischen Wandels, das aber auch zeige, wie lange und mühevoll der Weg ist“, so die Bewertung des Landrats. Wolfgang Zilker vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken verdeutlichte, dass der Leitsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung nicht nur Fördergrundlage sei, sondern wie das Beispiel des Ortsteils Schweinsdorf verdeutliche, sich auch auszahle. So seien unterstützt von Förderungen in Schweinsdorf rund eine Million Euro von Privatleuten in die Innenentwicklung investiert worden. eb

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*