Schöne Aussichten

Neues Toppler-Theater-Programm schon in Arbeit

ROTHENBURG – Zum Abschluss der diesjährigen Spielzeit im Toppler Theater lief „Der dressierte Mann“ noch einmal zur Hochform auf und wurde zum Publikumsliebling. Nach der Saison ist vor der Saison. Zum Abschluss gab die Theaterleitung schon einen Ausblick in die Zukunft.

Gestenreich: Das Schauspiel-Ensemble von „Der dressierte Mann“ nimmt den kräftigen Schlussapplaus entgegen. Foto: Schäfer

Gestenreich: Das Schauspiel-Ensemble von „Der dressierte Mann“ nimmt den kräftigen Schlussapplaus entgegen. Foto: Schäfer

Das Konzept für ein „kriminales Jahr“ steht bereits. An der Umsetzung wird schon gearbeitet. Kein Geringerer als das namhafte Multitalent Carsten Golbeck (Autor, Dramaturg, Schauspieler), in Ber­lin beheimatet, schreibt der Rothenburger Freilichtbühne eine Kriminalkomödie. Mit einer auf Gerit Kling zugeschnittenen Hauptrolle. Katja Wolff verspricht eine spannungsreiche Regie. Die drei Profis haben zuletzt mit „Oben bleiben“ erfolgreich zeitkritisches Boulevard-Theater gemacht.

Nach dem Gastspiel im städtischen Musiksaal im vergangenen März besichtigte Gerit Kling auch das Toppler Theater und war beeindruckt von der kleinen, feinen Profibühne. Kulturforum und Theaterleitung nutzten und vertieften den Kontakt zu der Schauspielerin, die mit ihrer jüngeren Schwester Anja Kling bei Potsdam lebt und aus vielen Kinofilmen (Wo ist Fred? The Sea Wolf, Go Trabi Go) und Fernsehproduktionen (Kaiserschmarrn, Stankowskis Millionen, Das Traumschiff) bekannt ist. Es wurden Verträge entworfen und verhandelt bis zur Unterschriftsreife. Die Kriminalkomödie soll am 27. Juli 2016 uraufgeführt werden und künstlerische Akzente setzen. Der Titel des Stücks ist noch streng geheim, weil er eine Überraschung werden soll.

Die Theatermacher der gemeinnützig betriebenen Sommersaison-Bühne hüllen sich vorerst in Schweigen. Hinter den Kulissen werden weiter Fäden für die zweite Eigenproduktion gezogen. Auch da laufen Gespräche über die Vergabe. Zur Auswahl stehen mehrere Geschichten über Mord und Totschlag, die dramaturgisch mit den Mitteln des Humors oder des Lachhaften aufgelöst werden.

Auch Personalfragen sind zu klären und die Werbung vorzubereiten. Der bisherigen Büromitarbeiterin Iris Oedewald wurde zum Abschied in den Ruhestand ein Geschenk überreicht. Regieassistent Marian Jaworski aus Rothenburg wird zusätzliche Aufgaben übernehmen. Der September bringt erstmal Aufräum- und Organisationsaufgaben und sonstige Arbeiten im Theaterhaus mit sich.

Die 2008 gegründete Freilichtbühne im Klosterhof, eine Idee von Dieter Balb, ist den Kinderschuhen entwachsen und hat sich als Kultur- und Wirtschaftsbetrieb etabliert, dem Entwicklungspotenzial zugeschrieben wird. Befürwortet von der staatlichen Kulturförderung. In der achten Spielsaison konnte das Toppler Theater mit seinen 135 Sitzplätzen die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr steigern. Zu den insgesamt 45 Aufführungen kamen 3500 Zu­schauer. Vor einem Jahr waren es 3030 gewesen. Der deutlich zweistellige Zuwachs wurde durch die beiden Eigenproduktionen „Wir lieben und wissen nicht“ und „Der dressierte Mann“ erzielt. Was eine beachtliche Leistung ist. 2013 besuchten rund 4100 Zuschauer die Vorstellungen. Darunter 1000 Gastspielbesucher.

Die finanzielle Bilanz der Spielzeit 2015 liegt in Kürze vor, wenn noch laufende Abrechnungen bezahlt und der Haushalt abgewickelt sind. Im nächsten Jahr sollen auch wieder Gastspiele hinzukommen, auf die man heuer verzichtet hat, um Kosten zu sparen. In Zukunft sollen sie das künstlerische Programm wieder bereichern und zu den Eigenproduktionen viel Abwechslung auf die Bühne bringen.

Zum Abschluss der diesjährigen Spielsaison beeindruckte das vierköpfige Ensemble noch einmal mit einer überzeugenden Leistung. Das Publikum amüsierte sich köstlich und geizte nicht mit Applaus. Die Theaterleitung sagte ein herzliches Dankeschön an die Schauspieler und ebenso an die Mitwirkenden von Regie, Assistenz und Technik sowie dem Büro bis zu den ehrenamtlich tätigen Service-Personal für die stets freundliche Bewirtung der Zuschauer. Das Theater profitiert von der Mundpropaganda zufriedener Gäste. sis

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