Aus weißer Wand wird bunte Welt

Preisverleihung im Schloss – Beim Kunstwettbewerb räumen Schüler richtig ab

HABELSEE – Es wäre zu schön gewesen, aber es hat nicht sollen sein. Die heutige Preisverleihung des Schülerwettbewerbs „Die Jugend und ihr Jugendstil“ auf Schloss Habelsee findet ohne die Schirmherrin Katharina Wagner statt.

Eingespieltes Team: Dem launig-rührigen Schlossehepaar Gisela und Reinhold Wiedenmann gehen die Themen und Gäste nicht aus.

Eingespieltes Team: Dem launig-rührigen Schlossehepaar Gisela und Reinhold Wiedenmann gehen die Themen und Gäste nicht aus.

Die Intendantin der Bayreuther Festspiele steckt in der Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ zur Vorbereitung der neuen Spielsaison auf dem Grünen Hügel. Sie lässt beste Grüße übermitteln. Thema des Schülerwettbwerbs war in diesem Jahr die Epoche des Jugendstils, die durch den Ersten Weltkrieg ein jähes Ende fand. Die Verspieltheit der Architektur und die brutale Realität dieser Zeit passten nicht zusammen. Nach dem Krieg setzte sich dann die neue Sachlichkeit bei der Gestaltung durch. Die Jugend stand vor zwei kniffligen Aufgaben bei dem bildnerischen Wettbewerb. Neben der Darstellung eines Jugendstil-Baudenkmals sollte eine imaginäre Baulücke neben dem historischen Jugendstilbaus mit einem kreativen Konzept gefüllt werden. Es entstanden 3352 Arbeiten, die eine Fülle der Möglichkeiten zeigen. Kunsterzieher trafen eine Vorauswahl der besten Beiträge. Der mit 1000 Euro dotierte erste Preis geht an die 18-jährige Magdalena Maximiuc vom Reichsstadt-Gymnasium mit ihrem Entwurf einer Gedenkstätte für die Opfer des Attentats der Redaktion von Charlie Hebdo. Das junge Kunsttalent ist die Tochter der früheren Weltklasse-Hochspringerin Adriana Maximiuc. Die gebürtige Rumänin engagiert sich beim TSV Rothenburg als Trainerin für die Leichtathletik. Die weiteren Kunstpreis-Träger in den Kategorien Kunst, Denkmal, historischer Jugendstil, Gestaltung/Ornament, Neuinterpretation sowie Alt und Neu sind: Teresa Herzog, Arnika Neubauer, Anika Wolff, Friederike Ritter, Marena Ruppert, Alina Seidel und Luisa Heindl. Sie können heute bei der feierlichen Vernissage Prämien von 750 und 500 Euro in Empfang nehmen. Jubel auch bei der jüngsten Wettbewerbsteilnehmerin Friederike Ritter. Die 14-Jährige beeindruckte die Jury mit ihrer Hauptportal-Variation vom Industriemuseum der Zeche Zollern. Das Reichsstadt-Gymnasium ist auch heuer stark vertreten. Weitere beteiligte Schulen sind das Carolinum Ansbach, das Ernestinum Bayreuth, die Fachoberschule Nürnberg und das Lange-Gymnasium Fürth.

Gesamtsiegerin des Kunstwettbewerbs wurde Magdalena Maximiuc (18). Fotos: Schäfer

Gesamtsiegerin des Kunstwettbewerbs wurde Magdalena Maximiuc (18). Fotos: Schäfer

Insgesamt werden bei dem Schülerwettbewerb sechzig Preise im Gesamtwert von rund 10000 Euro vergeben, die private und gewerbliche Sponsoren gestiftet haben. Darunter Landkreise und Städte. Neu mit dabei ist die Hypo-Kulturstiftung München. Seit 1980 betreiben Gisela und Reinhold Wiedenmann in eigener Verantwortung die Kulturinitiative im zweijährigen Turnus. Die beiden Schlossbesitzer sind Träger des Deutschen Preises für Denkmalschutz und auch Förderer der Musik. Der Hausherr singt zur feierlichen Preisverleihung Liedgut des spanischen Komponisten Isaac Albéniz und wird an der Gitarre von Professor Osvaldo Parisi begleitet. sis

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