Campus kommt

Neben Touristen- bald auch Hochschulstadt

ROTHENBURG – Das Engagement der vergangenen Monate hat sich ausgezahlt, die Entscheidung ist gefallen: Der Hochschulcampus in Rothenburg ist beschlossene Sache, teilte Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle mit. „Eine Flasche Sekt darf man für diese Nachricht schon aufmachen“, meinte Oberbürgermeister Walter Hartl freudig.

Einer der Fürsprecher für den Campus: Innenminister Joachim Herrmann.   Fotos: sis/gr

Einer der Fürsprecher für den Campus: Innenminister Joachim Herrmann. Fotos: sis/gar

Man sei „sehr froh über diese für Rothenburg und die Region wichtige Entscheidung“, unterstreicht das Stadtoberhaupt und schließt den besonderen Dank an alle an, die das Projekt unterstützt haben. Vor Ort sei dies ganz besonders die CSU gewesen, die auch ihre internen Kontakte genutzt hat. Aber ebenso sei die Industrie- und Handelskammer, die Metropolregion, die Umland-Bürgermeister und Landrat Dr. Jürgen Ludwig dahintergestanden.

Ferner weist Hartl, der auf dem Betriebsausflug der Stadt gestern Mittag telefonisch aus München vom Kabinettsbeschluss unterrichtet wurde, an vorderer Stelle auf die Ansbacher Hochschulpräsidentin Professor Dr. Ute Ambrosius hin, die zusammen mit allen Stellen das Konzept für einen Rothenburg-Campus erarbeitet hat. Dabei wird es ein internationaler Campus für mindestens 30 Studenten werden, der unter anderem auch den Bereich Tourismus beinhaltet.

Bei der örtlichen CSU ist die Freude über den positiven Beschluss aus München ebenfalls groß. Für Dr. Wolfgang Scheurer, Fraktionsvorsitzender und vormaliger Ortsverbandsvorsitzender, war dies eine „super tolle Neuigkeit“. Was die Stadt mit ihrem Konzept eingebracht habe, sei nun zum Tragen gekommen. Dazu gehört zum einen, dass der Stadtrat jeweils 500000 Euro für 2017 und 2018 zur Finanzierung von Investitionen für das Projekt beschlossen hat.

Luitpoldschule: Grundschüler ziehen aus und Studenten ein.

Luitpoldschule: Grundschüler ziehen aus und Studenten ein.

Zum anderen signalisierte der Stadtrat, die geforderte Stiftungsprofessur sicherzustellen, indem er den Differenzbetrag dafür übernehme. Ebenso ins Gewicht mag die Entscheidung des Landkreis Ansbach gefallen sein, schätzt Dr. Scheurer, der 1,7 Millionen Euro in das hiesige Gastronomische Berufsbildungszentrum investieren wird.

CSU-Landtagsabgeordneter Jürgen Ströbel aus dem Stimmkreis Ansbach Nord zeigt sich ebenfalls „froh und glücklich, dass es so ausgegangen ist“. Die letzten fünf bis sechs Wochen habe er sich hierfür „massiv reingehängt“. Er lobt die Stadt, seine Rothenburger CSU-Kollegen sowie die Ansbacher Hochschulleitung. Zudem dankt er dem CSU-Abgeordneten Manuel Westphal, der Mitglied im Wissenschaftsausschuss ist und ihn in der Frage des Hochschulstandorts beraten hat.

Neue Studiengänge im ländlichen Raum waren das Ziel des Wettbewerbs „Partnerschaft Hochschule und Region“, eines Kernelements des von Dr. Spaenle 2014 initiierten wissenschaftsgeleiteten Struktur- und Regionalisierungskonzepts der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen in Bayern. Die eingegangenen Anträge waren durch eine Jury von außerbayerischen Wissenschaftlern und Hochschulpräsidenten bewertet worden. Minister Spaenle hatte die Vorschläge von Dr. Annette Strauß, Professor Dr. Ute von Lojewski und Professor Dr. Bastian Kaiser angenommen.

„Beeindruckend war für mich die Ausrichtung der geplanten Studiengänge auf die Bedürfnisse der Menschen und der Unternehmen der Region sowie das starke Engagement der Regionen, die gemeinsam mit den Hochschulen das Studienangebot unterstützen. Die Hochschulen selbst erweisen sich hier als Dienstleister für Wissenschaft und Region zugleich“, so Minister Spaenle anlässlich der Verkündigung der zehn neuen Hochschulstandorte.

Alle Beteiligten hätten die Verantwortung für die Region wahrgenommen, fasst Oberbürgermeister Hartl zusammen, und man gehe jetzt tatkräftig an die Planung für die in der heutigen Luitpoldschule vorgesehene Hochschul-Außenstelle. Das Gebäude werde bis Mitte 2017 frei, wobei die zwei Jahre Vorbereitung- und Planungszeit ein guter Zeitrahmen wären. mes

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