Bunte Ostereier überall

Freiwillige tun sich zusammen und sorgen für farbenfrohes Flair

ROTHENBURG/LAND – Osterbrunnen sind schön anzusehen. Die mit Buchs, Efeu, Weiden, bunten Eiern, Frühlingsblumen und anderen Verzierungen gestalteten Kunstwerke machen viel Arbeit. Wenn sich die Leute über die Zierde freuen und sie bewundern, ist das der schönste Lohn für die fleißigen „Heinzelmännchen“ in Stadt und Land.

Wir greifen ein paar Beispiele von geschmückten Osterbrunnen heraus. In Rothenburg sorgt Ursula Ilgenfritz in der Altstadt schon seit dreizehn Jahren für österliches Flair. Früher mit ihren Schülern, heute zusammen mit ehrenamtlichen Helfern, schmückt sie den Röderbrunnen und den Herrnbrunnen mit ganzen Ladungen von bunten Ostereiern. Anfangs noch in den Farben blau, grün und gelb, heute hingegen nur noch in rot und gelb. „Für den Kontrast“, wie sie sagt. In der Herrngasse werden um die 2600 Eier auf dem Brunnen drapiert, in der Rödergasse sind es rund 200 weniger.

Das Planen, Bemalen und Auffädeln übernimmt die ehemalige Realschullehrerin selbst, denn „die Kinder heute haben dazu keine Lust mehr“. Hilfe bekommt sie von Stadtgärtner Helmut Kühn, Mitarbeitern der Firma Kastner und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Den grünen Buchs für die Girlanden steuerte Gabi Klenk aus ihrem Garten unterhalb des Burggartens bei. Nachdem die Eier einige Jahre aus Plastik bestanden, um dem mutwilligen Zerdrücken der kleinen Kunstwerke entgegenzuwirken, sind sie seit einigen Jahren wieder aus echter Eierschale. Zerdrückt werden sie immer noch.

Letztes Jahr zählten die Brunnenschmücker 467 kaputte Schalen. Das seien aber meistens keine Kinder, sondern ältere Damen die nicht glauben können, dass die Eier echt sind und es auf eigene Faust überprüfen wollen. Die bunte Pracht kann noch mindestens vier Wochen bestaunt werden.

Auch die Rothenburgerinnen Traudl Reingruber, Erika Mayer und Elsbeth Pfänder aus Herrnwinden packten gerne freiwillig an beim Binden von grünen Girlanden für die Rothenburger Osterbrunnen, um Ursula Ilgenfritz zu unterstützen. In Bettenfeld tragen zwei alte Viehtröge aus Naturstein, die in schöner Regelmäßigkeit von Mitgliedern des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins bepflanzt werden, österlichen Schmuck.

Bei Minustemperaturen wurde gestern der Brunnen in der Herrngasse bunt bestückt. Foto: clk

Bei Minustemperaturen wurde gestern der Brunnen in der Herrngasse bunt bestückt. Foto: clk

Heidi Düring und Claudia Kolb pfiff ein kalter Wind um die Ohren, als sie am Samstagnachmittag im Freien werkelten und die Ortsmitte liebevoll verzierten. Auch zur Freude der drei Konfirmanden, die am Sonntag mit ihren Angehörigen feierlich in die Pfarrkirche St. Wendel und Heilig Kreuz einzogen und im Kreis der Kirchengemeinde ihren Glauben bekräftigten. Auch die „Lohrer Dorfplatzdekorateure“ haben ihren Ortskern in bewährter Weise dekoriert. Der Platz und der Dorfbrunnen bilden dabei dieses Mal ein zusammengehörendes Ensemble unter dem Thema des Märchens „Der Froschkönig“.

Die weinende Prinzessin ist so untröstlich über ihre in den Brunnen gefallene goldene Kugel, dass nicht einmal die Hofmusikanten, die sie sonst immer zum Lächeln bringen können, aufheitern. Auch ihr Diener versucht mit köstlichen Getränken vergeblich ihre Traurigkeit zu besiegen. Wie kann sie nur ihre Kugel wieder bekommen, ohne den Frosch küssen zu müssen? Eine Gruppe von tatkräftigen Rentnern kümmert sich das ganze Jahr über um die aufwendigen Dekorationen auf dem Lohrer Dorfplatz. Bereits ab Weihnachten beginnt die Planung und Vorbereitung für das Osterfest. Die Dekorateure besitzen acht Holzfiguren in mehreren Größen mit gelenkigen Armen, die immer wieder verwendet werden. Dazu werden sie jeweils unterschiedlich angekleidet und bekommen verschiedene, zur Jahreszeit passende, Köpfe aufgesetzt.

Die der jetzigen Osterhasen sind beispielsweise aus Stoff gefertigt worden. Jede und jeder der fröhlichen Truppe aus Lohr um Richard Hörber, Gisela Doß, Anni und Gustav Heger, Alfred Strasser, Gertraud Hörber, Lore Strasser und Lotte Nölscher, die sich spaßeshalber Rentner e.V. nennen, hat einen eigenen Aufgabenbereich. Dazu zählen etwa das Bauen der Gerüste sowie des Pavillons, das Nähen von Kleidern, die Dekoration und das Pflanzen von Blumen. Die Dekorateure haben dieses Jahr über 900 Ostereier für die Verzierung des Dorfplatzes und des Brunnens verwendet. Auch die Instrumente der Musikanten wurden aus Eiern gefertigt. Nach langer Vorbereitung brauchten die Helfer noch einen weiteren Vormittag, um ihre Komposition im Ortskern aufzubauen. Bei einer Fahrt durch Lohr ist sie ein echter Hingucker. clk/casa/sis

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