Erzählende Fenster

Lokale Bezüge zur Reformation in Buch festgehalten

ROTHENBURG – Die Jakobskirche im Herzen der Stadt hat viele kirchenhistorische Besonderheiten zu bieten. Der Heilig-Blut-Altar gehört zweifellos dazu. Zwei weitere „Schätze“ kommen nun zu besonderen Ehren. Die Reformationsfenster stehen im Mittelpunkt eines anfangs der Woche vorgestellten Buches über die an der Reformation maßgeblich beteiligten Männer und ihre Berührungspunkte mit Rothenburg.

Aller guten Dinge sind drei: Nach „Wo geht’s hier zum Romy-Schneider-Alter?“ und „Zauberhaftes Rothenburg“ gibt es nun ein drittes Buch von Helmut Ballis (Text) und Willi Pfitzinger (Fotos). Für ihr neuestes Werk mit dem Titel „Zauberhaftes Glas“, haben sich die beiden Kirchenmusikdirektor Ulrich Knörr mit ins Boot geholt. Er hat hierfür die passenden Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch auf der Rieger-Orgel von 1968 in St.Jakob für eine Begleit-CD eingespielt.

Die Mitwirkenden präsentieren stolz die Früchte ihrer Arbeit. Foto: mes

Die Mitwirkenden präsentieren stolz die Früchte ihrer Arbeit. Foto: mes

Das Melanchthon- und das Lutherfenster prägen seit 100 Jahren die Nordseite der Jakobskirche. Die momentan begangene Lutherdekade leistete „Geburtshilfe“ bei diesem besonderen Buchprojekt, so Dekan Hans-Gerhard Gross bei der Buchvorstellung. Denn Rothenburg ist zwar keine Lutherstadt, aber man wollte das Reformationsjubiläum auch in der Tauberstadt würdigen. Und die beiden Fenster sind mit der offensichtlichste und schönste Bezug zu den Reformatoren.

Das Buch ist im Bauer-Verlag erschienen und wurde von der Kirchengemeinde St. Jakob herausgegeben. „Für Fachleute bietet das Buch wenig neues“, stapelt Helmut Ballis, der für die Texte verantwortlich war, tief. Immerhin wird in dem Buch zum ersten Mal ein Brief des Reformators Philipp Melanchthon an den Rat der Stadt Rothenburg publiziert. Außerdem befasst man sich darin auch mit den Erinnerungszeichen an die Reformation in St. Jakob, den Reformatoren selbst, den Herzstücken der Reformation und dem „klingende Evangelium“.

Zwei Jahre Arbeit liegen hinter dem Projektteam. Helmut Ballis betont, dass er mit seinen drei Mitstreitern großes Glück hatte. Die Fotos von Willi Pfitzinger sowie das Orgelspiel von Ulrich Knörr „schmücken und illustrieren“ das Buch. Seinem Verleger, Josef Bauer, schätzt Helmut Ballis besonders für seine Geduld in dieser Zeit.

Josef Bauer wiederum attestiert Helmut Ballis ein besonderes Talent zum „Klinken putzen“. Durch seine Überzeugungsarbeit konnten die nötigen Sponsoren gewonnen werden, so dass aus dem anfänglich mit 64 Seiten geplanten Büchlein ein 104-seitiges Werk mit einer Auflage von 2500 Stück werden konnte. Und ohne sie wäre auch der „kleine und feine Preis“ von 13 Euro für das Buch inklusive Begleit-CD, das im Buchhandel zu erwerben ist, nicht möglich gewesen. In zweiter Reihe, aber mit großem Fachwissen unterstützten Dr. Ludwig Schnurrer, Altdekan Dietrich Wünsch, Dr. Hellmuth Möhring, Angelika Tarokic und Markus Bomba, Diplom-Bibliothekar an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau, das Projekt. mes

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