„Das Hobby ausleben“
Wie im Wilden Westen: Nordenberger Countrydays in 16. Auflage
NORDENBERG – Der Wilde Westen ganz in der Nähe! Am vergangenen Wochenende waren für vier Tage rund um das Nordenberger Waldschwimmbad wieder Countrydays angesagt. Viele Westernfreunde nutzten die Gelegenheit – verpackt in historische Gewänder – als Cowboy oder Indianer ihrem Hobby ausgiebig zu frönen.

Die „Pale Riders“ mit ihrem Vorsitzenden Ekart Lehmann (rotes Hemd) sitzen ganz leger vor dem „Officers Tent“. Fotos: Pfänder
In sechzehnter Auflage war der Wilde Westen wieder einmal auf die Frankenhöhe verlegt. Rund um die Old-West-Ranch von Thomas Hirsch bestimmten die Sheriffs, Indianer und Cowboys mit ihren Pferden die Szene. Meist in originalgetreuen Kostümen hat man Epochen der amerikanischen Geschichte nachempfunden und gelebt.
Inzwischen gilt die Veranstaltung bei vielen Besuchern und Teilnehmern bundesweit als Geheimtip. Sandra war sogar aus der Schweiz angereist. „Extra zu den Countrydays“, lässt uns die 35-Jährige aus Basel wissen, die jedes Jahr hier ist und auch Thomas Hirsch „im Hintergrund unterstützt“, wie etwa Zimmer machen, im Saloon helfen oder Gäste betreuen. Leider habe sie ihr Pferd „Lotta Löwenzahn“ zu Hause lassen müssen, weil der Weg zu weit sei, sagt sie. Jetzt ist Sandra gerade dabei, im Hüte-Verkaufszelt ein schönes Exemplar „für den Abend zum Ausgehen“ und für den Linedance auszuwählen und schließlich zu erstehen. Sie schwärmt von der „besonderen Atmosphäre hier“ und der Countrymusik mit Daniel T. Coates.
Countrymusik in der erstmals zur Musikhalle umfunktionierten großen Reithalle bot ebenfalls die Band „Dixie Wheels“ aus Heilbronn. Unter anderem mit ihrer Tanzshow dabei war die internationale Tanzgruppe „Crock 14“ aus Prag. Regelmäßig zu den Countrydays nach Nordenberg kommen auch Andreas (47) aus Feucht als Cowboy „Masterson“ und Ehefrau Christine (45) als „Emma“.
Wohl als größte Gruppe aktiv dabei waren auch dieses Mal die „Pale Riders“ aus Geslau. Der Verein hat 27 Mitglieder, die amerikanische Cowboys und Siedler aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts darstellen. Man tanze sehr viel und besuche regelmäßig historische Treffen, verrät der Vorsitzende und Tierarzt Ekart Lehmann.
Bei schönstem Wetter sitzt man am Freitag ganz leger vor dem „Officers Tent“. Schon in schöner Kluft als Trapperfrau zeigt sich dagegen die 14-jährige Realschülerin Kristina Mark aus Bieberehren. Auch ihre Eltern sind in Nordenberg dabei, Vater Gerhard als Jerimia Johnson. Peter Roth aus Wiebelsheim ist an diesem Tag „Little Bull“.
Aus Marktbreit angereist waren Ramona und Uwe. Am Samstag flanierten sie in historischer Kleidung als Josie und Wyatt vornehm und stolz durch das Wildwest-Gefilde auf der Ranch von Thomas Hirsch. Uwe war an diesem Tag beruflich nicht Schlosser (wie sonst), sondern „Marshal“. „Wir wollen unser Hobby ausleben und das können wir hier gut“, betonten die beiden.
Während am Samstag bei idealen Bedingungen die Westernfreunde einen dreistündigen Ausritt in die schöne Umgebung unternomen haben (Veranstalter Thomas Hirsch ist selbst ein begeisterter Westernreiter), hat vor allem das Ponyreiten im Tipidorf die Kinder angelockt. Lilo (4) aus Neusitz durfte auf dem Knabstrupper „Sun-Shine“ sitzen und einige Runden drehen. Katrin aus Erlach hat das Pippi-Langstrumpf-Pferd sicher am Zügel geführt.
„Wenig los heute“, zeigte sich eine Dame mit großem Hut aus der näheren Umgebung am Samstagnachmittag enttäuscht. „Sehr interessant“, äußerte sich auf Nachfrage dagegen ein Ehepaar aus Würzburg, das zum ersten Mal bei den Countrydays in Nordenberg war. Der große Regen am Sonntag hatte allerdings die eine oder andere Änderung des vorgesehen Programms zur Folge. hap
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