Großes oft nebenan

Appell zum Offenbleiben bei der Entlassfeier der Realschulabsolventen

ROTHENBURG – „Eine der Hauptaufgaben des Realschulabschlusses ist es, euch die Werkzeuge in die Hand zu geben, auf die Veränderungen unserer Welt zu reagieren, Chancen zu erkennen und Ereignisse unserer Gesellschaft zu beurteilen.“ Das hat bei der Zeugnisüberreichung an die Absolventen in der Reichsstadthalle (wir berichteten) Realschulleiter Axel Fahl betont.

Motiv fürs Erinnerungsalbum: Die Absolventen der Oskar-von-Miller-Realschule vor der Zeugnisüberreichung mit Schulleiter und Klassleitern beim Gruppenfoto auf den Rängen der Stöberleinsbühne. Foto: Weber

Mit dem Bestehen der Prüfung sei bewiesen, dass sie nun über diese Werkzeuge verfügen. In seiner Rede sagte der Schulchef, der Satz des römischen Philosophen Seneca „Nicht für die Schule lernt man, sondern für das Leben“ müsste eigentlich richtig mit „Nicht für das Leben lernt man, sondern für die Schule“ übersetzt werden.

Ein Smartphone und ein Glas Nussnugatcreme bekannter Marke hatte Fahl in seine Rede eingebaut. Um an ihnen aufzuzeigen, dass besondere Entdeckungen nicht unbedingt in das originäre Fach des Entdeckers fallen müssen. Es komme aufs Offensein und Ausprobieren an.

Seine Beweise dafür: Johannes Keppler, evangelischer Theologe, habe mit seinen mathematischen Berechnungen die Grundlage geschaffen, damit wir Telekommunikations-Satelliten in die Umlaufbahn schicken zu können. Ein italienischer Bäcker gründete mit seiner Entdeckung der Nussnugat-Creme als Ersatz für Schokolade ein Weltunternehmen.

Er selber habe ja auch nie damit gerechnet, sich mit dem Wlan-Netz der Schule, mit der Aufstellung von Haushaltsplänen, mit der Planung von Investitionen oder mit dem Überprüfen schulrechtlicher Entscheidungen auseinanderzusetzen unterstrich Fahl.

Bei der Entlassfeier hatte er allen Grund, sich über besonders gute Leistungen oder besonders ausgeprägte Talente seiner Absolventen zu freuen. Julia Rohn (10 c) hat mit 1,27 als Schulbeste abgeschnitten und ist von Rothenburgs Bürgermeister Kurt Förster (SPD) mit dem Preis der Tauberstadt ausgezeichnet worden. Gleichzeitig ist sie Beste im Französisch-Zweig.

Klassenbeste sind im kaufmännischen Zweig mit 1,33 Joanna Steinmüller (10 b), im naturwissenschaftlichen Zweig mit 1,45 Jakob Hasselt   (10 a) und im Bereich mit 1,58 Kunst Sara Carrillo Lopez (10 d).

Es hat fast schon Tradition, dass Firmen die in ihre Sparte fallenden besonderen schulischen Leistungen von Absolventen der Oskar-von-Miller-Realschule mit Preisen bedenken. Den, für das mit 1,64 beste Resultat in den Naturwissenschaften überreichte der Ausbilder im Bereich Elektronik der Firma Gebäudeautomation Neuberger, Tobias Mühlauer, an Josua Berger (10 a).

Mit 1,73 hat Rita Ngo Nounga (10 c) das beste Prüfungsergebnis im Fach Französisch erzielt. Dafür erhielt sie aus der Hand von Heidi Treiber den von ihrem Bekleidungshaus – das sich über die Mode mit Frankreich verbunden sieht –  gestifteten Preis.

Für ihre besonderen Leistungen sind diese Absolventen geehrt worden. Links Achim Schneider bei der Laudatio. Foto: Weber

Das beste Resultat im Fach BWR (Betriebswirtschaft und Rechnungswesen) hatte mit 1,58 Marcel List (10 c) erreicht. Stefanie Distler, Ausbildungsleiterin der VR-Bank Mittelfranken West, überreichte ihm dafür den Preis ihres Hauses. Den Preis für das beste Ergebnis im Fach Kunst bei einem Gesamtergebnis von 1,58 überreichte Achim Schneider vom Rotabene-Medienhaus an Lara Sara Carrillo Lopez.

Lukas Fischer (10 d) hat sich besonders im Fach Geschichte/Sozialkunde vorgetan. Er half als Vertreter der Schule bei den archäologischen Ausgrabungen im Haus Judengasse 10 mit. Dafür erhielt er aus der Hand von Dr. Markus Hirte, Leiter des Kriminalmuseums, den nach dem Museums-Gründer benannten Hinckeldey-Preis.

Außerdem übergab Dr. Hirte für den Rotary-Club Rothenburg den Rotary-Sozialpreis am Joana Steinmüller (10 b). Sie ist die zweitbeste Absolventin des Jahrgangs. Sie hat sich als Schülersprecherin und in der Schülerbücherei engagiert. Darüber hinaus trat sie mit großem Eifer für das Interesse ihrer Mitschüler ein. Bei den Schülerprotesten „Friday for future“ war sie Gesprächspartnerin der Schulleitung. Trotz der großen Arbeitsbelastung im Abschlussjahr habe ihr Engagement für außerunterrichtliche schulische Themen nie nachgelassen, so die Laudatio.

Stellvertretender Schulleiter Alexander Müller hatte den Absolventen in seiner Ansprache zu Beginn angesichts der versammelten Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kirche den Absolventen deutlich gemacht, dass sie nun an der Öffentlichkeit sind.

Elternbeiratsvorsitzender Thomas Breitschwert gratulierte den Schulabgängern in seiner Rede herzlich und schwor sie auch ein wenig auf das ein, was vor ihnen liegt. Als Schülersprecherin nutzte Joana Steinmüller die Gelegenheit zum Rückblick und Ausblick.

Unüberhörbare Hinweise auf besonderen  Sommer

Mit „All summer long“ lenkte die Schulband vor der Zeugnisübergabe den Blick musikalisch auf jene Wochen, die für die Absolventen nach dem Ende der Schulzeit besonderen Charakter haben könnten und möglicherweise auch mit besonderer Erwartung verbunden sind.

Die Bläsergruppe unter Leitung von Helge Dreßler hatte die Entlassfeier mit „Am Sonntag…“ eröffnet. Eine Combo der Bläser ließ „Axel F.“ folgen. Anne-Sophie Henselin (Cello) sorgte mit dem Allegro für die klassische Note, bevor die Schulband unter Johannes Friedrich mit „I like“ ein klares Bekenntnis ablegte.

Nach der Zeugnisübergabe nutzten die Absolventen die Gelegenheit, mit ihren Eltern, Verwandten und Freunden auf das Erreichte anzustoßen und im Foyer beziehungsweise vor der Halle gleichzeitig auch den kommunikativen Austausch zu pflegen.                                   ‚           -ww-

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