Genuss für Leib und Seele

Lauschiger und informativer Abend bei „Kunst, Wein & Käse“ im Garten der Doerfler-Galerie

SCHILLINGSFÜRST – Für die jüngste Auflage von „Kunst, Wein & Käse“ im lauschigen Garten der Doerfler-Galerie hat sich Tauberzells Altbürgermeister Hermann Schnei-der intensiv mit der Persönlichkeit von Alexander Prinz zu Hohenlohe Schillingsfürst (geboren 1862 in Lindau) beschäftigt und ihn in den Mittelpunkt der Kunst- und Kulturveranstaltung gestellt.

Altbürgermeister Hermann Schneider stellte den Abend auf Alexander zu Hohenlohe ab. Fotos: Schwandt

Ihm zu Ehren ließ er zum Auftakt einen 2018 Gutedel trocken vom Badenweiler Römerberg in die Gläser schenken, passend dazu wurde ein Doppelrahmfrischkäse aus der Amberger Käserei serviert. Bürgermeister Michael Trzybinski hatte in diesem Jahr zum dritten Mal geladen – und sich wieder etwas Neues für seine Gäste einfallen lassen.

Er konnte mit Rudolf Raith vom Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchanalytik in Triesdorf einen Käseexperten gewinnen, der als regelmäßiger Sachverständiger bei den Internationalen DLG-Qualitätsprüfungen für Käse und Frischkäse im Einsatz ist. Wein und Käse harmonieren vortrefflich – wenn die Auswahl stimmt.

Zwar kein Käse-Bild, aber eines mit Kuh

Hai Yan Waldmann-Wang, Leiterin der Doerfler-Galerie, ist auf die Suche gegangen und zeigte Bilder des großen Schillingsfürster Künstlers. Allerdings gebe es kein Bild, auf welchem Käse zu sehen sei, so Waldmann-Wang. Doch die „Mutter des Käses ist die Kuh“, und so präsentierte sie zunächst ein Gemälde mit Kühen vor einer Berg-hütte in Südtirol. Augenzwinkernd schlug sie vor, auf die Verpackungen der hochwertigen regionalen Käse Ausschnitte von Dörfler-Bildern zu drucken, um seinen Bekanntheitsgrad weiter zu erhöhen.

Hai Yan Waldmann-Wang mit Doerfler-Bild.

Triesdorf hat eine sehr lange Käsetradition, so Rudolf Raith, die Ansbacher Markgrafen hätten die Meierei in Triesdorf gegründet. Zwei unterschiedlich reife Altmühlsilber Camembert aus der Lehrmolkerei Triesdorf trafen auf den vollmundigen, samtigen 2017 Spätburgunder Rosé vom Badenweiler Römerberg, und dann gab es „Heimat pur“.

Ein „Tauberhase“ trocken mit dem klangvollen Namen „Alter Wengert“ begleitete den „Wilden Markgraf“ aus der Lehrmolkerei Triesdorf, zum Damaszener Stahl, einem trockenen Silvaner aus dem Weingut Stahl wurde ein Lindenberger Emmentaler aus Rohmilch serviert.

Hermann Schneider begleitete die Gäste des Abends durch die Tauberzeller Weinortgeschichte: früher sei der Wein in Tauberzell lediglich zum Eigenbedarf angebaut worden, allenfalls in Heckenwirtschaften kamen auch andere Menschen in den Genuss. Dieser sei als „gemischter Satz“ gelesen und so lange vergoren worden, bis kein Zucker mehr vorhanden war. In Österreich dürfen Weine als „Gemischter Satz“ angeboten werden, sie hätten sich diese Bezeichnung innerhalb der EU als einzige Region gesichert.

Ein Stilleben mit frischem Brot, leckerem Schinken und einem Keramik-Milchtopf von Ludwig Dörfler war zu sehen, dazu ein passendes Original-Geschirr, mit dem es möglich war, den Rahm von der Milch zu trennen. Hai Yan Waldmann-Wang erläuterte dessen Funktion, verwies darauf, dass mit dem Einführen der Zentrifuge diese Geschirre an Bedeutung verloren, im Museum jedoch Einzelstücke ausgestellt werden.

Und ein weiterer Gast fand, wie in den vergangenen Jahren, den Weg in die Schlossstadt: Hermann Kaiser, Chef des gleichnamigen Bürohauses in Ansbach, rezitierte Eugen Roth und hatte immer wieder launige Sprüche auf Lager, wie „Butterbrot macht Wangen rot, Schinkenbröter noch viel …..“.

Für den musikalischen Rahmen sorgte der in Ipsheim lebende „Wahlfranke“ Jeremy Morton, ein „Singer and Songwriter“, dazu ein hervorragender Gitarrist, der in Montana aufgewachsen ist. Mit Songs von Bob Dylan, John Denver oder Van Morrisson begeisterte er seine Zuhörer, zauberte Urlaubsstimmung und ein bisschen Fernweh auf die Frankenhöhe.

Bürgermeister Michael Trzybinski ist es auch in diesem Jahr gelungen, Kultur, Kunst und Kulinarik an ein wunderschönen, lauschigen Ort zu vereinen, gemeinsam mit der Leiterin des Dörfler-Museums verborgene Schätze zu heben, einen bedeutenden Prinzen des Hauses Hohenlohe-Schillingsfürst ins Gedächtnis zu rufen. Und das Stadtoberhaupt hat auch schon wieder Ideen für den Sommer im kommenden Jahr, wo sich um den Wein süße Genüsse ranken werden. sw

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