Ein voller Erfolg

Gailnauer Motorradtreffen: Vierzig Jahre alt und kein bisschen leiser

GAILNAU – Ein besonderes Bikertreffen sollte es werden, das Jubiläumstreffen der Motorradfreunde Gailnau. Und ein Besonderes ist es geworden. Was 1978 zum ersten Mal im Gailnauer Steinbruch veranstaltet wurde sollte sich am vergangenen Wochenende zum vierzigsten Mal wiederholen und die Motorradfreunde Gailnau hatten alle Hände voll zu tun, den Ansturm der Gäste zu bewältigen.

Zum 40. Mal wurde zum Gailnauer Motorradtreffen geladen – diesmal in den Steinbruch. Fotos: Rößler

Am Anfang stand einfach nur die Idee das Treffen-Jubiläum im Steinbruch abzuhalten denn schließlich waren hier die Wurzeln des Gailnauer Motorradtreffens. Allerdings kamen 1978 gerade mal gut 200 Biker nach Gailnau und anschließend ging es direkt auf die Treffenwiese auf dem Berg und das Treffen wuchs bis Anfang der 90er Jahre stetig auf immer mehr Teilnehmer an. So stellte sich den Motorradfreunden Gailnau die Frage, ob das Treffen in der heutigen Größenordnung überhaupt im Steinbruch durchführbar ist.

Darüber hinaus war das Wetterrisiko eines Treffens dieser Dimension im Steinbruch enorm, da es hier kein Festzelt und keinen „Plan B“ gab. Trotzdem entschieden sich die Gailnauer an der Jahreshauptversammlung im Herbst letzten Jahres mit einer Mehrheit dafür, das 40. Jubiläumstreffen im Steinbruch zu veranstalten. Im Nachhinein betrachtet könnte man diese Entscheidung als einen Volltreffer bezeichnen.

Die Rahmenbedingungen konnten besser nicht sein und so folgten zahlreiche Biker der Gailnauer Einladung und bevölkerten mit ihren Motorrädern und Zelten wieder einmal den Berg und den Steinbruch. Weit über 30 Motorradclubs konnte der „Präsi“ Ralf Schönig am Samstagabend begrüßen und im Verlauf des Abends hat sich der Steinbruch bis an seine Kapazitätsgrenze gefüllt.

An die 1 500 Gäste dürften geschätzt alleine Samstag im Steinbruch gewesen sein, jene die sich am Vereinsgelände und auf der Zeltwiese aufgehalten haben noch nicht mitgerechnet. Und so bildeten sich vor Kasse, Ausschank und Essensausgabe lange Schlangen. Als besondere Programmpunkte gab es in diesem Jahr eine Verlosung und die Ehrung der Gründungsmitglieder der Motorradfreunde Gailnau.

Diese Gailnauer Motorradfreunde legten vor vier Jahrzenten den Grundstein für den Verein und die Treffen.

Gründungsvorstand Günter Koch war der erste, der von Schönig auf die Bühne geholt wurde, anschließend folgten 17 weitere; namentlich: Alfred Ley, Sonja Lay, Klaus Lay, Lothar Groß, Helmut Jahn, Brigitte Sklarski, Petri Sklarski, Christa Gundel, Renate Gundel, Herbert Gundel, Angela Berberich, Sigurd Maier, Sigrid Stolz, Sigrid Heschke, Rudi Koch, Anita und Günther Deschner.

Alle diese Gründungsmitglieder haben sämtliche vierzig Motorrad-treffen mit ausgerichtet und sie sind nach wie vor mit Herz und Seele für ihren Verein aktiv. Die Vorstandschaft überreichte allen anwesenden Motorradvereinen ein Gastgeschenk und auch den Motorradfreunden Gailnau wurden von vielen angereisten Clubs Geschenke zum Jubiläum übergeben. Zur Pokalverleihung konnten die Vorstände Ralf Schönig und Simon Jäger dann wieder viele Pokale verteilen und einmal mehr nahmen die Motorradfreunde Großostheim mit 34 Teilnehmern den größten Pokal mit nach Hause.

Auslandswertung ging an Prager Biker

Die Motorradfreunde Zabergäu waren mit 29 Mitgliedern nach Gailnau gekommen und auf Platz drei der Inlandswertung war der MC -Death Prayers aus Bad Wünnenberg im Sauerland, Nordrhein-Westfalen, mit 14 angereisten Bikern. Der Pokal für die Clubwertung Ausland ging an den Jawa-Club Prag. Der Jawa-Club kommt schon viele Jahre nach Gailnau und auch die Gailnauer waren schon öfter auf dem Treffen bei Prag.

Zum Gailnauer Jubiläum kamen die tschechischen Biker mit 16 Teilnehmern. Die weitest angereisten Einzelfahrer waren zwei junge Burschen aus Frestedt in Schleswig-Holstein die eine Anreise von 672 Kilometer hatten. Platz drei belegte mit 550 Kilometern Frank Witte aus Niedersachsen. Sämtliche Bedenken aus dem Vorfeld waren am Wochenende verschwunden. Das Jubiläums-treffen war laut den Mitgliedern ein voller Erfolg, „Präsi“ Ralf Schönig war überwältigt und die Besucher hatten sich schnell an die neue Umgebung gewöhnt.

Es gab keinerlei Auseinandersetzungen zwischen den Gästen und die Security konnte sich um den Verkehr kümmern und darauf achten, dass niemand die Straße zuparkt. Auch die meisten Treffenbesucher waren von dem Ambiente im Steinbruch begeistert und honorierten den enormen Arbeitsaufwand der Motorradfreunde Gailnau, um den Steinbruch für das Motorradtreffen herzurichten.

Allerdings gab es auch einige Stimmen, die sich das Motorradtreffen zurück auf die Wiese wünschen. „Die Trennung von Zelt- und Festplatz gefällt uns gar nicht“ war ein Argument und „es fehlt das typische Motorradtreffen-Feeling – es kommt uns vor wie auf einem großen Sommerfest“ war ein Anderes. „Zu einem Motorradtreffen gehört eine Burnout-Platte oder auch, dass mal einer ins Zelt fährt“ bekommt von von manchen Treffenbesuchern zu hören.

Eine Bikerin aus Hessen vermisst die Feuerstellen und die Unterhaltungen an den Zelten – „es spielt sich alles im Steinbruch ab und entweder ist man mittendrin, oder eben nicht dabei – da fehlt mir was“. Allerdings waren diese Stimmen ein paar wenige unter vielen, die sich für das Jubiläums-Treffen-Konzept und den neuen Veranstaltungsort begeistern konnten. Ob das Treffen jetzt immer im Steinbruch stattfinden soll ist noch vollkommen offen, so Ralf Schönig. Dazu wird es wieder eine Abstimmung geben und dementsprechend wird entschieden.

Eines jedoch kann man jetzt schon sagen – bei Wetterbedingungen wie dieses Jahr ist der alte Steinbruch ein toller Ort für jede Open Air-Veranstaltung. Wenn das Wetter aber einmal nicht mitspielt werden sich hier nicht viele Gäste einfinden. mr

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