Mit Lob überschüttet

„Mehrgenerationenarbeitsteam“ stemmt Tauberzeller Weinfest

TAUBERZELL –  Es ist wieder weinselige Zeit in Tauberzell. Da wird fünf Tage gefeiert, herrlich geschwelgt, die guten Jahrgänge beim Verkosten in den höchsten Tönen gelobt und zu Superlativen gegriffen. Solch positive Resonanz geht natürlich runter wie Öl und entschädigt für die arbeitsintensive Zeit im Weinberg, die fast das ganze Jahr andauert, und für den nicht minder schweißtreibenden Einsatz beim größten Weinfest in der Region. 

Bürgermeister Johannes Schneider (li) und Weinfest-Schirmherr Stefan Horndasch eingerahmt von Weinhoheiten der Region – gut beschützt von drei historischen Herrieder Stadtsoldaten. Fotos: Schäfer

Das 33. Weinfest geht noch bis Sonntag und reiht sich ein in eine beachtliche Tradition. Die Veranstaltung lockt jährlich zwischen 6000 und 8000 Besucher. Der Wein ist Kulturgut, Wirtschaftsfaktor und landschaftsprägend. Man muss sich auch keine Sorgen machen, dass den geladenen Ehrengästen bei den Grußworten und Ansprachen die Superlative ausgehen. Das starke Vokabular ist noch lange nicht ausgereizt, sonst würde manche Botschaft untergehen.

Der fränkische Weinbaupräsident  Artur Steinmann, mit Weingut und Hotel in Sommerhausen, bescheinigte „dem schönen und liebenswürdigen Tauberzell“ Strahlkraft über Franken und Deutschland hi-naus, eigentlich weltweit. Das ist übertrieben, aber klingt schön. Natürlich müssen die Lobhudeleien nicht immer ernstgenommen werden. Sie klingen glanzvoll zum Wein.

Der neue Schirmherr des Tauberzeller Weinfestes, Stefan Horndasch,  Kreisrat und stellvertretender Landrat im Landkreis Ansbach, nannte den Tauberzeller Wein „einen einzigartigen Schatz in unserem Landkreis“ als wichtiger Bestandteil der „Genussregion“. Die Winzerfamilien  verglich er mit „Schatzgräbern“.

Weinprinzessin Selina Wehr setzt die Reihe der charmanten Rebensaft-Botschafterinnen fort, um für ihre Heimat und den Wein aus Tauberzell zu werben und noch bekannter zu machen. Sie war eingerahmt von Weinhoheiten der Region, insbesondere der „Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße“ und der Fränkischen Weinkönigin Carolin Meyer, einer Winzerin aus Castell im Landkreis Kitzingen.

Schirmherr Stefan Horndasch dankte allen Mitwirkenden und Helfern für ihr ehrenamtliches Engagement im Heimat- und Weinbauverein und zollte ihnen seinen Respekt, was sie auf die Beine stellen und entstehen lassen. Mit Hochachtung sprach er von einem „Mehrgenerationenarbeitsteam“.

Anziehungsmagnet: Zwischen 6000 und 8000 Besucher lockt das Weinfest alljährlich.

Bürgermeister Johannes Schneider  setzt die erfolgreiche Arbeit seines Vaters fort – auch mit neuen Akzenten. Etwa mit dem ehrgeizigen Projekt Vinothek. Der Bauplan liegt noch im Landratsamt. Die Genehmigung ist aber „fast“ da, wie er betont. Am kommenden Montag wird die Baugrunduntersuchung vorgenommen. Das Brandschutzgutachten ist bereits erstellt. Danach erfolgt die Ausschreibung. Es bleibt spannend abzuwarten, ob der Kostenrahmen eingehalten werden kann. Die drei Förderbescheide (Leader, Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, Amt für Ländliche Entwicklung) liegen rechtskräftig vor.

Der CSU-Kommunalpolitiker Johannes Schneider ist stellvertretender  Vorsitzender der Kreistagsfraktion und im Vorstand des Bayerischen Gemeindetags und in seiner Partei bestens vernetzt. Er hat vor, wieder als Bürgermeister und Kreisrat zu kandidieren. Seiner Einladung zum Weinfest waren wieder zahlreiche Ehrengäste gefolgt. Partei-freunde, Bürgermeister und Kollegen aus dem Kreistag, darunter der Landkreischef Dr. Jürgen Ludwig sowie der ehemalige Staatsminister und Ehrenbürger Hans Maurer und der frühere Landtagsabgeordnete Dieter Breitschwert. Aber auch Politiker aus anderen politischen Lagern sowie die Geistlichkeit (Dekan Hans-Gerhard Gross, Pfarrer Johannes Raithel) gaben sich ein Stelldich-ein.

Am Sonntagnachmittag wird Barbara Stamm (CSU) als Gastrednerin auf dem Weinfest gebührend em-pfangen. Sie ist ein echtes Polit-Unikum mit Stationen als Stadträtin, Landtagsabgeordnete, Staatssekretärin, Ministerin, Landtagspräsidentin, Vize-CSU-Vorsitzende. Ohne Brüche ging das nicht in ihrer langen Karriere. Im vergangenen Jahr hatte Ministerpräsident Markus Söder seine Aufwartung bei dem Weinfest gemacht. „Mit der Einladung von Frau Stamm soll eine Tradition begründet werden“,  so Johannes Schneider. sis

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