Früchte direkt aus der Natur

Auf Michael Schmiegs Erdbeerfeld kann sich jeder seinen süßen Lohn selbst erarbeiten

ROTHENBURG – Sie sind wohl die schmackhaftesten Rosengewächse überhaupt und spitzen zur Zeit in vielen heimischen Gärten durch das grüne Blattwerk. Auch bei Michael Schmieg gibt es die sommerlichen Köstlichkeiten in Hülle und Fülle. Auf seinem Erdbeerfeld zwischen Schweinsdorf und Rothenburg herrscht gerade Hochbetrieb. Alle wollen die süßen Früchtchen und scheuen dabei auch nicht vor dem Selberpflücken zurück.

Auf den 1,8 Hektar mit Blick auf Neusitz hat jeder Erdbeerliebhaber die Chance, seine Körbchen ordentlich zu füllen. Fotos: Scheuenstuhl

Denn auch bei Erdbeeren gilt scheinbar, dass sie besser schmecken wenn man sich davor darum bemüht hat. Hinzu kommt, dass sie reich an Ballaststoffen und Vitamin C sind und dabei kaum Kalorien haben. An Geschmack und Qualität gibt es keine Zweifel. Nur die Quantität macht Erdbeer-Bauer Michael Schmieg in diesem Jahr Sorgen. Denn aufgrund des viertägigen Frostes in der Blütezeit geht er von einem Ausfall von 56 Prozent aus. Zum Glück ist er für diesen Fall versichert.

„Es wird kein Spitzenjahr“, so seine Vermutung. Doch angesichts der Bedingungen müsse man dankbar für das sein, was an den Pflanzen hängt. Und vor allem: „Erst am Schluss wird abgerechnet.“ Und so hofft er, dass in den lediglich vier Erntewochen noch reichlich Kunden kommen – ein paar hundert pro Tag müssen es schon sein –,  um die süßen Früchtchen zu pflücken.

Michael Schmieg, seine Frau und seine  Eltern und wenn Not  am Mann ist auch eine weitere Mitarbeiterin  wechseln sich mit dem Dienst in der Erdbeerhütte ab. Bei der Pflanzung und dem Einbringen des Strohs zwischen den Reihen sind es bis zu zehn Leute, erklärt er. Drei sitzen auf der Maschine, einer fährt, drei laufen hinterher und der Rest schafft zu. Alle zwei bis drei Jahre werden neue Pflanzen gesetzt.

Um die 23 000 Setzlinge wachsen auf einem Hektar. Insgesamt verfügt der nebenerwerbliche landwirtschaftliche Betrieb von Michael Schmieg über 10 Hektar. Ein Teil davon ist verpachtet. Auf 1,8 Hektar können heuer die Erdbeerliebhaber ihren süßen Lohn pflücken. In der Regel nach zehn Jahren wird auf das danebenliegende Feld gewechselt, damit sich der Boden wieder erholen kann.

Michael Schmieg mit den fleißigen Erdbeerpflückern Tabea, Johanna und Tobias Leis.

1997 begann Michael Schmieg, der hauptberuflich Rettungssanitäter ist, mit dem Anbau von Erdbeeren und machte es damit seinem Onkel gleich. Von ihm bekam er auch nützliche Tipps, worauf genau zu achten ist. Michael Schmiegs Vater war anfangs nicht ganz so überzeugt von dieser Idee. Doch der Erfolg gibt seinem Sohn recht.

Denn das Erdbeerfeld wird sehr gut angenommen. Viele kommen mehrmals in der Saison, um sich mit den süßen Früchtchen einzudecken, wie etwa Hannah (20) und Friederike (22). Neben dem köstlichen Ertrag geht es ihnen beim Pflücken vor allem auch darum, etwas gemeinsam zu unternehmen, sagen sie.

Ihre Ausbeute von diesem Pflücktag werden sie einfach so direkt genießen. Anders sieht das bei Familie Leis aus Gebsattel aus. Ein Teil ihrer gesammelten Früchte wird für einen Geburtstags-Erdbeerkuchen verwendet. Johanna, Tabea und Tobias, die drei Jüngsten der Familie, haben sich mit Mama und Oma mächtig ins Zeug gelegt. Insgesamt 4,5 Kilogramm befanden sich am Schluss in ihren Behältern.

„Die Erdbeeren hier vom Feld sind viel schöner und schmecken viel besser“, als die aus dem Supermarkt, sagt Mama Kirsten Leis. Sie selbst saß schon als Zweijährige zwischen den Rabatten und hat die Geschmacksprobe gemacht, während der Rest der Familie sammelte, verrät ihre Mutter. Die Kinder haben einfach Spaß daran, die Erdbeeren selber zu pflücken und deshalb komme man mehrmals in der Saison auf das Feld von Michael Schmieg, erklärt sie.

Das Feld ist Montag bis Freitag von 8.30 bis 18.30 Uhr und Samstag von 8.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.  mes

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