Als Arbeitgeber attraktiv?

Auch Chefs müssen dazulernen  – Motivation steigert die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter

ROTHENBURG – Der IHK-Bildungscampus Westmittelfranken lässt auf Worte Taten folgen mit seinen Weiterbildungsangeboten zur Qualifizierung von Mitarbeitern, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen und Arbeitgebern zugeschnitten sind. Für die berufliche Bildung gibt es Anrechnungsmöglichkeiten.  

Wirtschaftsförderer in der IHK-Akademie Rothenburg: Die Fachkräftesicherung ist ein zentrales Anliegen. Fotos: Schäfer

Fachkräfte zu halten und Beschäftigte für höhere Verantwortungsebenen zu qualifizieren, ist ein wichtiger Schlüssel zu einem innovations- und wettbewerbsfähigen Unternehmen. Die Digitalisierung heizt den technischen Wandel derart an, dass Investitionen in die Mitarbeiter unerlässlich sind. Um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, müssen Mitarbeiter und Chefs dazulernen. Die Unternehmen bezahlen ihren Mitarbeitern betriebliche Weiterbildungen – um deren Leistungsfähigkeit, Produktivität und Innovationsfähigkeit zu steigern.

Die IHK-Akademie Mittelfranken am Standort Rothenburg hatte kürzlich Wirtschaftsförderer aus fast allen Bezirken Westmittelfrankens eingeladen, darunter Karin Schmidt, um sie über die neu geschaffenen Angebote in der Region zu informieren und darüber, was bisher schon umgesetzt  wurde. Ein Netzwerk von Kontakten und ein enger Austausch spielen dabei eine wichtige Rolle.  Aus Ansbach nahmen der stellvertretende Leiter der IHK-Geschäftsstelle, Horst Maußner, und die Ansbacher IHK-Gremiumsvorsitzende Susanne Oppel an der Veranstaltung teil.

Dr. Gerhard Walther: Angebote entwickelt.

Zur Relevanz der Verzahnung zwischen den Bildungsträgern vor Ort sagte der Rothenburger IHK-Gremiumsvorsitzende Dr. Gerhard Walther in seiner Begrüßungsrede: „Die Zusammenarbeit mit der Berufsschule klappt wirklich hervorragend.“ Und:  „Den Übergang zwischen Ausbildung und Weiterbildung gehen wir hier beispielhaft in Rothenburg an.“ So üben Auszubildende im Service an der Meisterprüfung für ihre eigene Prüfung. Zudem sind gemeinsame Veranstaltungen für Aus- und Weiterbildung geplant. Schnell und unkompliziert  funktioniere der „stetige Austausch  auf dem kleinen Dienstweg“.

Die Schwerpunktbereiche des Bildungs-Campus liegen auf Gastronomie, Tourismus und kaufmännische Bildung, wie Jochen Raschke, Leiter des Fachbereichs Weiterbildung und der IHK-Akademie Mittelfranken erläuterte. Kompetente Ansprechpartnerinnen vor Ort sind Regionalleiterin Yvonne Wetsch und Edda Veit, verantwortlich für die kaufmännische und technische Weiterbildung.

Dazu gehört eine Seminarreihe „Fachkräfte finden, binden, qualifizieren“, die in Rothenburg, Weißenburg und Ansbach angeboten wird, um für kurze Wege zu sorgen.  Um Fachkräftemangel entgegenzuwirken, genügt eine Stellenanzeige längst nicht mehr. In einem Seminar lernen Chefs die wichtigsten Instrumente kennen, die sie brauchen, damit sie analysieren können, wie sie als Arbeitgeber dastehen, und was sie tun können, um attraktive Arbeitsplätze zu bieten.

Moderne Mitarbeiterführung

Das Seminar Mitarbeiterführung unterstützt Führungskräfte dabei, wie sie mehr Akzeptanz für sich und ihren Führungsstil entwickeln können. Wie sich das Internet und die sozialen Medien gewinnbringend für die Unternehmenskommunikation einsetzen lassen, wird in einem zweitägigen Seminar erörtert.   In einem weiteren Seminar geht es darum, Mitarbeiterbindung und Arbeitgeber-Attraktivität gezielt aufzubauen, denn Fluktuation kostet den Unternehmen Geld und ist kein Renomee.

Zusätzlich zu den Seminaren werden Qualifizierungsmöglichkeiten für Ausbilder und Zertifikatslehrgänge zum betrieblichen Datenschutzbeauftragten und IT-Sicherheitsbeauftragten in Rothenburg und Weißenburg angeboten. Außerdem finden im kaufmännischen Bereich Praxisstudiengänge zum geprüften Wirtschafts- beziehungsweise Industriefachwirt in Rothenburg statt.   Das Spektrum der gastronomischen Weiterbildung reicht vom Küchenmeister, Hotelmeister bis zum Diätkoch – und beinhaltet auch das wachsende Interesse an vegetarischer und veganger Küche.

Neu ist der IHK-Zertifikatslehrgang „Assistant Sommelier“, bei dem Mitarbeiter aus Gastronomie, Hotellerie, Weinhandel und der Tourismuswirtschaft ihr Weinwissen in Theorie und Praxis berufsbegleitend erweitern können. Wein als Zukunftsperspektive – dafür gibt es auch Tagesseminare und Prüfungslehrgänge in Kooperation mit der Wein- und Sommelierschule in Würzburg.

Für Anfang 2020 ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule Ansbach ein neuer interkultureller Zertifikatslehrgang „Bebrieblicher Integrationsmanager“ geplant. Als Dozent konnte Ritam Garg, Stiftungsprofessor am Campus Rothenburg, gewonnen werden. Der Lehrgang soll pünktlich zum neuen Fachkräfte-Integrationsgesetz angeboten werden – in Rothenburg mit Rothenburger Rahmenprogramm. Angedacht ist in diesem Zusammehang eine vom Tourismusbüro organisierte interkulturelle jüdische Stadtführung.

Die regionalen Kooperationen sind förderlich für den Erfolg in den Unternehmen und für die räumliche Nähe. So kooperiert die IHK-Bildungsakademie mit der Maschinenbauschule Ansbach in Sachen beruflicher Weiterbildung – in Vollzeit oder nebenruflich zum Iustriemechaniker, -techniker oder Industriemeister.

In Weißenburg ist seit März 2015 der Kunststoffcampus angesiedelt, ein bayernweit einmaliges Projekt für angewandte Forschung und Entwicklung im Bereich der Kunststoff-industrie sowie der beruflichen Weiterbildung und Lehre – in Kooperation mit der IHK-Akademie und der Technischen Hochschule Deggendorf. Interessante berufliche Perspektiven bieten sich nicht nur nach oben, sondern durch fachliche Weiterentwicklung auch in die Breite. Das stärkt die Wirtschaft vor Ort und  auch die Region.                             sis

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