Fernwärmeprojekt

Stadtwerke Rothenburg bauen ihr Leitungsnetz aus

ROTHENBURG – Ende August wird die Baustelle stadtauswärts auf dem Radweg an der Nördlinger Straße zwischen Hallenbad und Spitaltorparkplatz wieder geräumt. Hindergrund der Arbeiten: Die Stadtwerke investieren 2,5 Millionen Euro in den Ausbau ihres Fernwärmenetzes und vergrößern ihr bestehendes Blockheizkraftwerk.

Eine Baufirma aus Satteldorf bekam den Auftrag für die Verlegung der zusätzlichen Leitungsstränge von der Heizzentrale im Hallenbad in den „Kappenzipfel“. Seit etwa drei Wochen arbeitet sie an der Ausführung. Wenn die Gräben geschlossen sind, wird der Randbereich wieder geteert und kann genutzt werden. Die Fernwärme-Technik hat sich seit langem bewährt und überzeugt durch ihren umweltfreundlichen Wirkungsgrad, da die Motoren in der Zentrale nicht nur Wärme, sondern zugleich Strom erzeugen, den die Stadtwerke ins Netz einspeisen.

Schon seit rund zwanzig Jahren liefert ein Blockheizkraftwerk der Stadtwerke dem Hallen- und Freibad sowie den beiden benachbarten Schulen (Gymnasium und Mittelschule) in der Bleiche-Siedlung über eine Fernwärmeleitung das warme Wasser für die Heizkörper. Nun wird die Kapazität der Anlage ausgebaut und das Fernwärmenetz um eine rund dreitausend Meter lange Rohrleitung mit Verzweigungen auf den Süden der Altstadt ausgedehnt.

Im Graben: Aderkennzeichnungen von Kabel und Leitungen durch verschiedene Farben.  Fotos: Schäfer

Im Graben: Aderkennzeichnungen von Kabel und Leitungen durch verschiedene Farben. Fotos: Schäfer

Ein Strang verläuft über den Parkplatz vor dem Spitaltor durch die Grünanlage am kleinen Sternturm und führt über einen bestehenden Versorgungsschacht unter der Stadtmauer hindurch bis in den Spitalhof. Dort werden die städtischen Gebäude (das Spital, das Alten- und Pflegeheim, die Reichsstadthalle und die Jugendherberge) ans Netz gehen. Beim Ausheben des Rohrgrabens im Spitalhof stieß der Baggerfahrer auf menschliche Knochen. Die Stadtwerke informierten das Lan­desamt für Denkmalpflege über den Fund. Eine geschulte private Grabungsfirma ist mit der Untersuchung beauftragt. Der andere Leitungsstrang soll durch den Fried­rich-Hörner-Weg im Gehweg bis an die Topplerschule geführt werden, wo der Anschluss des Alt- und Neubaus vorgesehen ist. Auch die geplante Mehrzweckhalle könnte das moderne Heizsystem nutzen. Im Gespräch ist auch die Tagungsstätte Wildbad, ein Haus der Evangelischen Landeskirche.

Oberbürgermeister Walter Hartl freut sich auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke über die Investitionen in die Modernisierung der Energieversorgung. In weiteren Schritten könnte der Ausbau des Fernwärmenetzes bis in die Wenggasse erfolgen. Dabei kommt es darauf an, wieviele Hausbesitzer ihr Interesse an einem Anschluss bekunden.

Der Zeitplan sieht in diesem Jahr den Bau und die Inbetriebnahme der neuen Fernwärmeleitung vor. Zug um Zug sollen die städtischen Liegenschaften umgestellt werden. Für 2014 ist der Umbau der Technikzentrale im Hallenbad im laufenden Betrieb vorgesehen. Es gibt kaum eine äußere Veränderung am Gebäude. Die Fertigstellung ist bis 2015 vorgesehen. Das Wort „Fernwärme“ bezeichnet den Transport von Wärmeenergie in Form von heißem Wasser aus dem Blockheizkraftwerk der Stadtwerke über das Rohrleitungsnetz. Das moderne Kraftwerk arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme und ist deshalb besonders effizient und umweltschonend.

Stadt und regionaler Energieversorger profitieren von der engen Zusammenarbeit. In diesem Jahr stehen auch Investitionen in Strom-, Gas- und Wasserleitungen an. Darunter der Neubau der Übergabestation im Umspannwerk am Kaiserweg. Bei den Vorhaben handelt es sich um rein netztechnische Maßnahmen, um Sanierungen und das Verlegen neuer Anschlüsse. sis

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