Auf der Suche nach Lösungen

Neun von 13 Grüngut-Sammelstellen müssen teuer nachgerüstet werden

ROTHENBURG – Kostenträchtige Änderungen wird es bei den Grüngut-Sammelstellen geben. Insgesamt mindestens 155000 Euro müssen investiert werden, um 9 von 13 vorhandenen Standorten nachzurüsten – mit Betonwannen, um Sickersäfte aus dem Biomaterial zurückzuhalten, und mit wasserundurchlässigen Mulden zur Trennung von Grünschnitt und Ast- und Zweigmaterial.

Sammelplätze für Grüngut (hier der am Kaiserweg) müssen teuer nachgerüstet werden. Foto: Weber

Dieter Schulz (CSU) regte kürzlich im Bauausschuss an, das doch relativ ehrgeizige Projekt auf vier Jahre zu verteilen. Das sei nicht möglich, weil die Stadt zu den Nachbesserungen verpflichtet sei, sonst könne es rechtlich problematisch werden, gab Oberbürgermeister Walter Hartl zu verstehen. Schulz schlug vor, den Bürger über das gesamte Abfallentsorgungs-Angebot der Stadt besser zu informieren und Bewusstsein zu schaffen. Das Stadtoberhaupt  gab ihm recht und verwies auf konkrete Vorhaben, die es in Bezug auf die gezielte Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema gibt.
Im Grunde gehe es besonders um zwei Punkte zur Neuregelung beim Thema Grüngut: Es sollen widerrechtliche Ablagerungen vermieden werden. Außerdem könne der Standort Spitaltorparkplatz aufgelöst werden, weil er kaum frequentiert sei und der am Friedrich-Hörner-Weg in unmittelbarer Nähe sei.
Am Kaiserweg, Schießhaus weg?
Peter Schaumann (CSU) schlug vor, auch die Grüngut-Sammelstelle am Kaiserweg zu streichen, was nicht befürwortet wurde. Dr. Günther Strobl meinte, man könne sich den Standort am Schießhaus sparen, weil er kaum genutzt sei. Er musste sich aber von Stadtbaudirektor Michael Knappe sagen lassen, dass er extrem gut frequentiert sei. Einstimmig befürwortete der Bauausschuss schließlich den Verwaltungsvorschlag.
Er sieht vor, den Grüngutsammelplatz am Spitaltorparkplatz aufzulösen und Änderungen in die Abfallwirtschaftssatzung einzuarbeiten, die widerrechtliche Ablagerungen verhindern. Zu den Gebührenerhöhungen sagte Oberbürgermeister Walter Hartl, eine Steigerung von über 60 Prozent, wie in der Verwaltungsvorlage erwähnt, könne er sich nicht vorstellen.
In Zusammenhang mit der in Rothenburg über den Satz für die schwarze Tonne kalkulierte Müllgebühr regte Dr. Karl-Heinz Schneider eine Satzungsänderung an. Für Ferienwohnungen müsse eine Restmülltonne zwingend vorgeschrieben werden. Sonst müsse man sich nicht wundern, wenn die Entsorgung über die Abfallkörbe in der Stadt vonstatten gehe.
Sauna wird groß umgebaut
Schon in Kürze soll der Umbau und Ausbau des Saunabereichs im RothenburgBad beginnen. Das hat Stadtbaudirektor Michael Knappe jetzt im Bauausschuss des Stadtrats in Aussicht gestellt. Das Projekt des Badbetreibers Städtische Werke betrifft sowohl das Untergeschoss des dortigen Traktes mit dem Umkleide-, Dusch- und Sanitärbereich als auch den Abschnitt mit verschiedenen Saunen, Bewirtungszone (auch für Gäste des Bades zugänglich) und Ruhebereich im Erdgeschoss und einen Ruhebereich ein Stockwerk höher mit Freifläche auf dem Dach.
Geschickt werde alles so in den vorhandenen Gebäudebestand im vom Hallenbad etwas abgesetzten Block Bereich integriert, dass von außen kaum etwas zu sehen sei, unterstrich der Stadtbaudirektor. Was Fritz Sommer (UR) zu der Bemerkung veranlasste, in puncto Barrierefreiheit sei das Projekt wohl nicht ganz auf der Höhe. Schließlich fehle ein Aufzug, der Rollstuhlfahrern und Menschen mit größerer eingeschränkter Beweglichkeit den problemlosen Wechsel zwischen den verschiedenen Ebenen ermögliche.
 Warum das so sei, wo doch gerade bei Projekten im öffentlichen Bereich Barrierefreiheit längst Verpflichtung sei? Er vermute, aus Kostengründen, sagte der Stadtbaumeister. Genaues wisse er aber nicht. Die Stadt sei schließlich nicht der Bauherr. Bürgermeister Kurt Förster (SPD) verteidigte die Pläne der Stadtwerke. Die eingeschränkte Erreichbarkeit für Leute mit Behinderung betreffe lediglich den Ruhebereich im oberen Geschoss.
Kritik an Fällaktion
Auch die Stellplatzsituation war Thema. Sommer sagte, verglichen mit dem derzeitigen Stand müssten zusätzliche Parkmöglichkeiten bereitgestellt werden, weil sich der Berechnungsschlüssel ändere. Dem werde Rechnung getragen, betonte der Stadtbaumeister. Die zusätzlichen Plätze würden regulär ausgewiesen.
Von Brigitte Klingler (FRV) wurde kritisiert, dass es im Vorfeld des Projektes beim Baumbestand auf dem Badgelände zu tiefe und aus ihrer Sicht auch unnötige Einschnitte gegeben habe. Es seien lediglich Sichtachsen freigeschnitten worden, hieß es dazu von Seiten des Bauamtes.  Außerdem seien die Arbeiten mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Ansbach abgestimmt gewesen.
Auch eine kleine Geschichte zum Schmunzeln hatte der Bauausschuss zum Ende seiner öffentlichen Sitzung zu bieten. Für die neue Papst-Tafel in der Judengasse gab es offensichtlich Abstimmungsprobleme wegen des Standorts. Jedenfalls waren anfangs an einer Stelle etwas unterhalb der jetzigen Position Löcher für die Halterung gegraben worden. Nachdem sich der Eigentümer des dortigen Wohnhauses dagegen ausgesprochen hatte, musste etwas nach oben gerückt und dort erneut aufgegraben werden. -ww-

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