Erfolgreiche Grätsche

Dombühl geht den Sonderweg zwischen den Gebiets-Zusammenschlüssen

DOMBÜHL – Durch ihren Sonderweg bei der Zugehörigkeit zu Gebietszusammenschlüssen hat die Marktgemeinde Dombühl unübersehbare Vorteile gegenüber anderen Kommunen, die ihre Projekte in den „gängigen“ Vereinigungen wie beispielsweise der LAG „Land an der Romantischen Straße“ platzieren und dort gefördert bekommen.

Bürgermeister Jürgen Geier (links) mit Landrat Dr. Jürgen Ludwig u.a. bei der Vorstellung des S-Bahn-Haltepunkts Dombühl. Links vom Gleis liegt das künftige Gewerbegebiet.

Mit ihren Aktivitäten in der kürzlich in einen Zweckverband übergegangenen Arbeitsgemeinschaft – „AltmühlLand A 6“ vollzieht die Marktgemeinde Dombühl jetzt, wenn man so will, ganz besonders erfolgreich die Grätsche. Einerseits gehört sie als Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schillingsfürst bekanntermaßen zu den Mitgliedern des am Autobahnkreuz A 6/A 7 nach wie vor geplanten großen Gewerbegebiets-Projektes „Interfranken“ mit einer Beteiligung bis hinunter nach Schopfloch. Andererseits geht Dombühl nun als hervorgehobener Standort für die Gewerbeansiedlung in „AltmühlLand A 6“ ganz gezielt eigene Wege.

Die Marktgemeinde steht nun in dieser neuen Konstellation, die sich jüngst mit einem schlüssigen Kernwege-Konzept für die Land wirtschaft beschäftigt hat, unmit­telbar davor, einen dicken Fisch an Land ziehen, bestätigt Bürgermeister Jürgen Geier auf Anfrage unserer Redaktion. Zwei Grund­stücke von jeweils fünf Hektar Größe südlich der Bahnlinie sollen als Bestandteil eines unter anderem auch für diesen Bereich zu ändernden Bebauungsplans für die Ansiedlung eines interessierten, größeren Betriebs der Logistikbranche zur Verfügung gestellt werden.

Wenn alles glatt gehe, so das Gemeindeoberhaupt, könne das Unternehmen schon im Herbst dieses Jahres, spätestens aber im Frühjahr 2020 mit der Verwirklichung seines Neubau-Vorhabens beginnen. Er sehe die neue Rolle Dombühls nicht in Konkurrenz zu „Interfranken“, denn dort gebe es nach wie vor keinen gültigen Bebauungsplan. Bis der dortige Bereich zu einem Gewerbegebiet werde und ansiedlungswillige Betriebe aufnehmen könne, werde es noch dauern.

Die Sonderrolle Dombühls im Altkreis Rothenburg geht zurück auf die Tatsache, dass es lange vor der Gründung der LAG „Land an der Romantischen Straße“ schon die Fühler zum Anschluss an eine solche Gebiets-und Fördergemeinschaft ausgestreckt hat, und fündig wurde. Die Marktgemeinde gehört zur LAG „Region Hesselberg“, die vom Schwerpunkt her ein wesentliches Stück südlich der A 6 liegt.

Als sich die Frage nach einem Anschluss stellte und wo, habe nach seinen Informationen eine nicht ganz unwesentliche Rolle gespielt, dass man vom Wander-Parkplatz oberhalb der Markt­gemeinde Richtung Schillingsfürst tatsächlich den Hesselberg, mit 689 Meter höchster Punkt Mittelfrankens, mit seinem Sendemasten sehen könne, betont der Bürgermeister. Die Entscheidung sei allerdings vor seiner Amtszeit als Bürgermeister von Dombühl getroffen worden.

Hoher Zuschuss

Was freilich keineswegs heißen soll, dass er damit nicht glücklich ist. Im Gegenteil. Die jüngste Vergangenheit zeigt, dass das für die Marktgemeinde ein richtiger Glücksgriff war. Bei der Verwirklichung seines Naturerlebnisbad-Projektes hat die „Region Hesselberg“ Dombühl kräftig unter die Arme gegriffen. Bei einer Gesamtinvestition von rund 680000 Euro gab es sage und schreibe 200000 Euro an Zuschuss.

Kluger Schachzug: das Projekt Naturerlebnisbad in Dombühl. Fotos: Weber

Das Bad wird inzwischen mit seinem chlorfreien Wasser, seinem abwechslungsreich gestalteten Außenbereich und seinem familienfreundlichen Gesamtzuschnitt weit über die Marktgemeinde hinaus angenommen. „Eine Riesen-Erfolgsnummer,“ freut sich der Dombühler Bürgermeister über den gelungenen Coup.

In einem weiteren Schritt zur Aufwertung der dortigen Anlage kündigt er eine weitere größere Investition in einem Bereich an, der bisher aus Kostengründen zurückgestellt wurde. Dabei handelt es sich um den Kiosk mit Umkleidemöglichkeiten. Dieses Projekt soll zwischen der neuen Schilf-Filteranlage und dem anschließenden Bereich im Naturfreibad verwirklicht werden. Voraussichtliche Investitionssumme: rund 490000 Euro. Dombühl werde natürlich versuchen, auch diesmal einen Zuschuss in der Nähe der maximal möglichen 200000 Euro zu erhalten, signalisiert der Bürgermeister.

Ob’s gelingt? Man wird sehen. Der Antrag ist jedenfalls bereits auf dem Weg und im Vorstand und im Lenkungsausschuss der LAG „Region Hesselberg“ behandelt, wie Jürgen Geier betont. Er geht davon aus, dass es für das Projekt und dessen Förderung in knapp zwei Wochen schon grünes Licht geben werde. Zu dem Vorhaben gehören unter anderem auch Gastraum mit Küche. Theke und Toiletten, alles barrierefrei.

Darüber hinaus steht das Vorhaben zur Abrundung des Bad-, Sport-, Freizeit-, und Naturbereichs von Dombühl in diesem Abschnitt des Kernorts nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste. Dabei geht es darum, naturnahe Bereiche wie Teiche als interessante Aufenthaltsorte, aber auch als Lernorte zu entwickeln. Dafür kann im sogenannten EMFF-Programm (European Maritime and ­Firsheries Fund) mit Förderung gerechnet werden.

Unter anderem auch sechs bis acht Wohnmobilstellplätze sollen in einem weiteren Schritt verwirklicht werden. Nach den Vorstellungen der Marktgemeinde ergibt sich in diesem Bereich die ideale Gelegenheit, Sportangebote wie Tennisplatz, Sportplatz, Freibad und Naturbereich zu verknüpfen. -ww-

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