Irische Höhenflüge in der Halle

Die abwechslungsreiche Show „Best of Irish Dance” fand viel Publikums-Resonanz

ROTHENBURG  –  Ganz irisch in Musik, Tanz und Gesang ging es am Freitagabend in der Mehrzweckhalle zu. Dort gastierten die „Dance Masters” mit ihrem Tourneeprogramm und einer ansprechenden Stücke-Auswahl, wobei die Künstler nicht nur mit perfektem irischen Stepptanz das Publikum in den Bann zogen.

Tanz und Musik als Lebensfreude: die typisch steife Oberkörperhaltung zeigt sich im Sprung.

Bei einer Bestuhlung mit sechshundert Plätzen war die Halle sehr gut gefüllt, die Nachfrage nach der irischen Tanzshow überraschte positiv. Der Veranstalter, die Agentur Reset Production aus Gera, konnte sich freuen, dank der entsprechenden Erfahrung  mit rund 400 Kulturveranstaltungen aus einer Hand hatte man für perfekten Ablauf im Zusammenwirken mit den Hallenverantwortlichen gesorgt. Die angekündigte musikalische und tänzerische Zeitreise durch das Irland der letzten zweihundert Jahre kam an.
Mit der fünfzehnköpfigen Künstlertruppe vergingen die zwei Stunden wie im Fluge, weil die Choreographie durch die Geschichte des Tanzpaares Patrick (Liam Slattery) und Kate (Gravina Zuccarello) als rotem Faden pass­te und nicht nur mit der Leichtfüßigkeit auf der Bühne beeindruckt wurde, sondern auch durch Gesang mit Gitarren-Rhythmen sowie Geigenklänge im unverwechselbaren Irish-Sound. Mit Bary Tierney stand sogar ein irischer Star auf der Bühne, er brilliert auch mit eigenen Songs und belegte Top-Chartplätze, in der Celtic Rock-Szene gut bekannt.

Die aus Dublin stammende Ciara Murphy begann mit fünf Jahren das Geigenspiel und hat auch schon Wettbewerbstitel erreicht. Fotos: diba

Die Profi-Tänzer legten faszinierende Lässigkeit und Perfektion an den Tag. Die Klänge der Pipes und irische Vocals sowie die typische Art das Banjo zu spielen waren nur die eine Seite der Show. Die originalgetreuen Kostüme in den jeweiligen Szenen boten zusammen mit dem tänzerischen Können dem Publikum auch einen immer wieder wechselnden Augenschmaus. Die irische Tanzform mit dem unbewegten Oberkörper ist gar nicht so einfach und noch dazu, wenn ständige Hochsprünge zum Ablauf gehören. So hingen die Darsteller oft genug regelrecht in der Luft.

Die meisten der Mitwirkenden sind in Irland aufgewachsen, aber nicht nur Dublin und Belfast sind als Geburtsorte genannt, sondern auch aus USA und der Tschechei stammen Ensemble-Mitglieder. Allen ist die große Leidenschaft für die irische Tanz- und Musik-Kultur anzumerken. Turbulent geht es auf der Bühne zu, wenn die Tradition des 18. Jahrhunderts auflebt, als Tanzmeister durch Irland zogen, um den Menschen das Tanzen zur freudigen Abwechslung im tristen Inselalltag beizubringen.
Andrew Kelly beherrschte das Tenorbanjo ebenso hervorragend wie Ciara Murphy ihr Geigenspiel im Fiddle-Stil. Die Stepdance-Nummern mit rasantem Stakkato ließen staunen. Der Kultur-Abend war eine runde Sache, Zwischen- und Abschluss­applaus unterstrichen dies.     diba

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