Sehnsucht nach Veränderung

Frühstückstreffen für Frauen spürte verschiedenen Wegen zur Zufriedenheit nach

ROTHENBURG – Das Frühstückstreffen für Frauen im Theatersaal der Tagungsstätte Wildbad zog am     vergangenen Wochenende wieder zahlreiche inte­ressierte Frauen an. Die Referentin Monika Scherbaum, Gemeindereferentin und Religionslehrerin aus Wieseth, verstand es, mit ihrem Vortrag „So will ich nicht mehr weitermachen – von der Unzufriedenheit zur Zufriedenheit“ die anwesenden Frauen anzu­sprechen.

Blick in den gut gefüllten Saal während des Frühstücks. Fotos: Vorlaufer

Annette Wacker, Mitarbeiterin des Frühstückstreffen für Frauen in

Rothenburg, konnte zahlreiche Gäs­te begrüßen. Dabei stellte sie auch die Ziele des überkonfessionellen Vereins „Frühstückstreffen für Frauen in Deutschland e. V.“ vor. Fünf Mitarbeiterinnen brachten den Sketch „Omas 80. Geburtstag“ auf die Bühne. Für die musikalische Umrahmung des Vormittags sorgte Yannik Göttfert am Saxofon mit zwei Beiträgen.
Ihren Vortrag „So will ich nicht mehr weitermachen – von der Unzufriedenheit zur Zufriedenheit“ unterteilte Monika Scherbaum in drei Hauptthemen: Gründe der Unzufriedenheit, Wege zur Zufriedenheit, Schritte zur Zufriedenheit. Es gehe dabei um die 40 bis 50 Prozent, die wir selbst verändern könnten.
„Wenn wir dauernd unzufrieden sind, macht uns das krank und unausgeglichen“, betonte sie. Es lohne sich, mal sich selber auf Spurensuche zu begeben und sich zu fragen: Was macht mich unzufrieden? Manche Menschen würden denken, wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich zufriedener. Eher das Gegenteil sei der Fall, denn Zufriedenheit hänge nicht vom Kontostand ab.
Eine zweite Idee: Die Menschen denken manchmal, dass sie zufriedener seien, wenn sie gesünder wären. Auf Anhieb leuchte das ja auch ein. „Doch sind gesunde Menschen wirklich automatisch glücklicher?“, fragte Monika Scherbaum.
Vergleich mit Anderen

Saxofonist Yannik Göttfert

Auch „ich halte meinen Mund“, sei  so ein beliebtes Verhalten. Ich möchte andere damit schonen, doch vielleicht schone ich mich selber dadurch, „denn wenn ich ehrlich meine Meinung sage, muss ich auch aushalten, dass der andere das nicht so gut findet“, stellte die Referentin fest. Ein anderer Grund für unsere Unzufriedenheit könne auch sein, dass ich mich mit anderen vergleiche und fühle mich dabei schlecht und minderwertig und dadurch unzufrieden. „Aber jede einzelne von uns sollte wissen: so wie ich bin, bin ich gut genug“.

Im zweiten Teil ihres Vortrages stellte Monika Scherbaum „Wege zur Zufriedenheit“ vor. Zunächst sei die Frage zu klären, was macht mich zufrieden? Dass ich Dinge mit Freude tue, sei eine große Quelle der Zufriedenheit. Auch das Leben an Gott zu orientieren sei einfach befreiend.
In den Läden der siebziger Jahre gab es T-Shirts zu kaufen mit der Aufschrift „Love it – leave it – or change it“ (zu Deutsch: Liebe es – verlasse es – oder ändere es). Diese drei Möglichkeiten gebe es in unserem Leben. „Zufriedenheit ist das Ergebnis von selbstverantwortlichem und entschiedenem Handeln“, stellte die Referentin fest. In einer kurzen Pause ermunterte sie die Zuhörerinnen an den Tischen zu einem Meinungsaustausch zu diesen Themen.
Der dritte Schwerpunkt ihres Referates waren „Schritte zur    Zufriedenheit“. Schlägt man im Duden nach, findet man unter dem Stichwort „Zufriedenheit“ Begriffe wie ausgeglichen sein, im Einklang mit sich selbst, befriedet sein. Man könne sagen, Zufriedenheit sei so etwas wie dauerhaftes Glück, „ich darf wissen, dass ich ein Mensch bin, den Gott lieb hat“. Blättere man allerdings die Bibel durch, fände man das große Wort Zufriedenheit nicht, aber dafür ein altes Wort, das uns nicht mehr so vertraut sei, das heißt Genügsamkeit.
Zu den kleinen Schritten auf dem Weg zur Zufriedenheit zähle das Akzeptieren, das Jasagen zu mir selbst. „Ich denke, Gott kann jede Lebensgeschichte zum Segen machen, egal, wie schwierig Dinge manchmal sind. Was uns hilft beim Annehmen von unserem Leben, sind Worte von Gott“, sagte Monika Scherbaum.
Es gebe neben alldem ein Wach-Sein für die „heilige Unzufriedenheit“. Es gebe auch eine Unzufriedenheit, die von Gott her selbst komme, eine Sehnsucht nach Veränderung, und das reiche manchmal aus. „Ich wünsche Ihnen bei alldem, was Sie heute gehört haben über Zufriedenheit, dass Sie auch diesen tiefen Frieden von Gott her einfach entdecken“, mit diesen Worten beendete Monika Scherbaum ihren interessanten Vortrag, der mit lang anhaltendem Beifall bedacht wurde. vr

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