Beste Anzeichen

In vierzehn Tagen wird der Campus Rothenburg eingeweiht

ROTHENBURG – Die Stadt Rothenburg hat keine Kosten und Mühen gescheut und die altehrwürdige Luitpold-Schule zu einem modernen Hochschul-Campus umgebaut und technisch hochwertig ausgestattet.

Moderner Hochschul-Lehrort in historischen Mauern: Der neue Campus hat mittlerweile 180 Studenten. Fotos: Schäfer

In der Woche vor der offiziellen Eröffnung der neuen Rothenburger Vorzeigeeinrichtung beginnt das neue Semester für die 180 Studenten. Der innovative Studiengang „Interkulturelles Management“ hat schon jetzt alle Erwartungen übertroffen. Die zweijährige räumliche Übergangslösung in Räumlichkeiten des Gymnasiums und der Berufsschule wurde gut gemeistert. Die Außenstelle Rothenburg der Hochschule Ansbach war im Wintersemester 2017 mit 65 Immatrikulationen gestartet. Dieses Wintersemester müssen die Einschreibungen aus Kapazitätsgründen auf 45 begrenzt werden,  sagt der wissenschaftliche Leiter des neuen Campus Rothenburg, Prof. Dr. Dominik Kögel.

Der Aalener ist Professor für Betriebswirtschaftslehre mit dem Lehrgebiet Strategische Geschäftsentwicklung und Projektmanagement. Daneben ist er Studiengangsleiter des neuen Studiengangs „Interkulturelles Management“. Der neue Campus habe alles, „was man sich für die moderne Hochschullehre wünscht“. Mit dem Kompetenzzentrum für Digitale Lehre und Didaktik sei er „ein Aushängeschild für die Digitalisierung an der Hochschule Ansbach“.
Die Stadt Rothenburg und Unternehmen aus der Region haben zusammengelegt, um eine zweite Professur für Rothenburg zu stiften. „So etwas gibt es selten“, freut sich Prof. Kögel. „Das ist eine großartige Initiative“. Die Stiftungsprofessur ist gerade im Berufungsverfahren und soll  spätestens bis zum Jahresende besetzt sein. Es gibt sogar noch eine dritte Professur. Dr. Carolin Durst ist Professorin für Digitales Marketing. Zum Führungsteam am Campus Rothenburg gehören auch vier wissenschaftliche Mitarbeiter und vier Verwaltungsmitarbeiter. Zwei Stellen sind derzeit noch unbesetzt, weil passende Bewerber gesucht werden: ein Fachinformatiker für den IT-Campus  und eine Campus-Assistenz in Teilzeit.

Leitet den Campus: Prof. Dr. Dominik Kögel.

„Wir lassen den Campus mal anlaufen und werden dann das Potenzial des Studienorts Rothenburg schnell feststellen können“, so Prof. Kögel. „Es sieht momentan sehr gut aus. Wir haben deutlich mehr Bewerber als Studienplätze“. Durchweg positive Resonanz gebe es auch von externen Dozenten. „Egal mit  wem man spricht, der Ort Rothenburg zieht und wirkt attraktiv“. Beim Hochschulbesuch in China sei ebenfalls eine gewisse Begeisterung über den Campus in Rothenburg zu spüren gewesen. „Ich habe in keinster Weise Bedenken, dass sich der Campus belebt“, sagt Prof. Kögel.

In dieser Woche nimmt er an einem Kongress zu digitaler Didaktik in Riga teil, um internationale Kontakte für die Hochschule zu knüpfen. Es geht um Standortbestimmung und Potenzialanalyse: „Wo stehen wir im Vergleich mit anderen?“. Gleichzeitig will er „Wege ebnen für den Austausch von Studenten und Dozenten aus dem Baltikum, wo im Bereich Unternehmensgründungen gerade sehr viel passiert“.
Die Arbeitswelt  wird immer digitaler und internationaler. Jeder Mittelständler hat heute schon Kunden und Lieferanten im Ausland. Studenten lernen in dem innovativen Format des Studiengang bis zu zwei Sprachen. Zur Auswahl stehen Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch „und perspektivisch vielleicht auch Russisch und Italienisch“. Zudem bekommen die Studenten interkulturelle Kompetenzen vermittelt. „Der Campus Rothenburg ist in der beneidenswerten Situation, dass er auf das internationale Netzwerk der Hochschule Ansbach und auf die Kontakte der Stadt Rothenburg zurückgreifen kann“, betont Prof. Kögel. Gute Voraussetzungen, um den Hochschulcampus als Ort für wissenschaftliches Arbeiten, beliebten Studienort und „Einfallstor für neue Ideen in der Region zu etablieren“. Es sind auch studienbegleitende Vortragsreihen und Abendveranstaltungen im Haus geplant mit Vertretern aus der Wirtschaft, aus kommunalen Unternehmen sowie weiteren Persönlichkeiten, die zu einem bestimmten Thema referieren. Als zusätzlicher Unterrichtsbaustein, um Aufgaben- und Problemstellungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten.

Ungezwungene Atmosphäre: Einer der Seminar- und Veranstaltungräume mit Sitzpodest.

Die Handwerksfirmen sind fleißig dabei, im Campus die finalen Arbeiten abzuschließen. Die Reinigungskolonne ist am Saubermachen. Zur feierlichen Einweihung des Campus Rothenburg am Mittwoch, 10 Ok­tober, um 14 Uhr, kommt die Bayerische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Marion Kiechle, eine erfolgreiche Gynäkologin, Hochschullehrerin, Bestsellerautorin („Tag für Tag jünger) und Vize-Vorsitzende der Zentralen Ethikkommission für Stammzellenforschung. Einer größeren Öffentlichkeit ist sie  durch Fernseh­auftritte in Diskussionssendungen bekannt. Markus Söder machte die politische Quereinsteigerin zur Ministerin.

Zu dem Festakt sind rund hundert Gäste geladen. Neben der Ministerin werden auch Oberbürgermeister Walter Hartl, die Präsidentin der Hochschule Ansbach, Prof. Dr. Ute Ambrosius, und der Leiter des Campus Rothenburg, Prof. Dr. Dominik Kögel sprechen. Im Anschluss an den offiziellen Teil beginnen gegen 15 Uhr Campus-Führungen. Ein „Nachmittag der offenen Tür“ für interessierte Rothenburger schließt sich an. Es werden Schnuppervorlesungen stattfinden, Projekte der Studenten vorgestellt und Videoaktionen gezeigt. Eine Podiumsdiskussion geht der Frage nach, was man sich vom neuen Campus verspricht. Besucher können auch ihre eigene Lehrveranstaltung aufnehmen, um zu zeigen, was sie selber so als Professor könnten und auf dem Kasten haben. sis

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