Wandertag mal anders

Gästeführer bringen den Schülern Rothenburger Geschichte nahe

ROTHENBURG – An den Reichsstadttagen fällt besonders auf, dass oft der geschichtliche Hintergrund und die Rothenburger Geschichte bei vielen Besuchern und auch bei Rothenburgern nicht präsent sind. Um dies zu ändern, hat der Förderverein des Gymnasiums beschlossen, zukünftig Stadtführungen für Schulklassen des Gymnasiums in Rothenburg zu bezuschussen.

Karin Bierstedt erklärt, woher die Türme ihre Namen haben und die Bedeutung der Mühlen.

Hierfür erkundigte sich Ute Kraus im Namen des Fördervereins des Gymnasiums bei der Vorsitzenden des Vereins der Rothenburger Gästeführer, Karin Bierstedt, ob es nicht die Möglichkeit gibt, „kindgerechte Führungen“ für Schüler anzubieten.

Die Rothenburger Gästeführer hatten tatsächlich bereits eine große Auswahl an Themen erarbeitet. Diese können sie altersgerecht und mit dem entsprechenden geschichtlichen Hintergrund an die jeweiligen geschichtlichen Lehrplaninhalte anpassen und auch mit Fragestellungen oder einem Quiz ergänzen.
Rothenburg bietet eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten, den historischen Kontext darzustellen. Eine erste Liste möglicher Themen wurde dem Förderverein präsentiert und hing schon am nächsten Morgen im Lehrerzimmer. Auf den Fuße folgte die erste Anfrage und gleich darauf eine weitere, ob diese Führungen auch im Rahmen des Wandertags möglich wären.
Julia Ferger etwa hat sich mit ihrer Klasse für das Abenteuer Mittelalter entschieden und war mit Claudia Brand unterwegs. Da tauchten jede Menge Fragen auf. Wie lebten denn die Menschen eigentlich früher? Was gab es da zu essen? Wieso hat ein Rathaus unterirdische Gefängnisse? Wer war dort gefangen? Warum ist die Jakobskirche so groß? Was gibt es da drinnen zu sehen? Am Blindenstadtmodell konnten die Schüler sehr gut die Ausmaße erkennen und die Entwicklung der Stadt nachvollziehen.
Gisela Heusinger-Herz hat sich mit der Klasse 5b für Verteidigungsanlagen mit einem Quiz entschieden und wurde von Karin Bierstedt begleitet. Diese Führung fing vor dem Spitaltor an und ging über den Wallgraben Ochsenturm, am Sauturm und am Philosophenstuhl vorbei und über den Stöberleinsturm in die Stadt. Da tauchten dann die Fragen auf, warum es einen Kalkturm, einen Fischturm oder einen Kohlturm gab. Wie alt ist die alte Linde vor der Rossmühle und warum heißt das Gebäude überhaupt Rossmühle. Wie wichtig waren früher Mühlen und was hat man da hergestellt?

Am Blindenstadtmodell werden die Ausmaße der Stadt erst so richtig deutlich. Fotos: privat

Beide Gruppen hatten spannende und unterhaltsame Themen für ihre Führung ausgesucht. Manche Ecken waren für Lehrer und Schüler ganz neu und manche Dinge hatten sie einfach noch nie entdeckt. Am Ende fand am Marktplatz noch die Auswertung der Fragen statt und die Gewinnergruppe erhielt ein Kugel Eis extra.

Die Klassen ließen den Wandertag auf den Spielplätzen um die Stadt ausklingen. kb

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