Japanische Lehrer informierten sich über Englisch-Unterricht an Grundschule
OBERSCHECKENBACH –Englischunterricht an der Grundschule Oberscheckenbach dient für japanische Lehrkräfte als Vorbild für die Einführung des Englisch-Unterrichtes in Japan.

Zwei Tage verbrachten die Gäste in Oberscheckenbach und bekamen als praktisches Andenken eine Schul-Tasse überreicht. Fotos: privat
Besuch aus Japan hatten die Schulkinder der Grundschule Oberscheckenbach. Die Gäste aus der Region Uchiko in Japan kamen aus einem besonderen Grund: Sie wollten Einblick in die Praxis des Englisch-Unterrichts erhalten. Bereits in den letzten Jahren waren mehrmals Besuchsgruppen aus Uchiko an der Grundschule Oberscheckenbach zu Gast. Dabei staunten die begleitenden Lehrkräfte über die Englischkenntnisse der deutschen Schüler, die erst seit kurzem Englisch als Schulfach hatten.
Acht Lehrkräfte aus verschiedenen Grundschulen nahmen in Begleitung des Vertreters der dortigen Schulbehörde die weite Reise auf sich, um mitzuerleben, wie an der Grundschule Oberscheckenbach Englisch unterrichtet wird. Die Informationsreise sollte dazu dienen, Anregungen für die Einführung und den Aufbau des Englisch-Unterrichtes zu erhalten, da dieses Fach flächendeckend in Japan eingeführt werden soll.
Insgesamt zwei Tage waren die Gäste an der Schule zu Besuch. Sie hospitierten im Englisch-Unterricht der dritten Klasse unter der Leitung von Anna Arold. Mit einem erwartungsvollen und freudigen „Konichiwa“ wurden sie von allen Grundschülern, der Schulleitung Gudrun Hartl, Schulamtsdirektor Hannes Hauptmann und Schulverbandsvorsitzenden Johannes Hellenschmidt begrüßt. Die Gäste stellten ihre japanischen Grundschulen anhand einer Präsentation vor. Begeisterung fand die Tatsache, dass jede Grundschule in Japan über ein Schwimmbad verfügt. Nicht so angetan war man von der Pflicht, dass die japanischen Schüler täglich selbst ihre Schulräume inklusive Toiletten sauber halten müssen.
In der letzten Stunde lauschte die Delegation dann gespannt der Präsentation von Kollegin Julia Scherzer. Sie erklärte im Detail den Aufbau und die Konzeption des Englisch-Unterrichts in Bayern und gab konkrete Umsetzungsbeispiele mit auf den Weg. Schulrat Hannes Hauptmann zeigte auf, dass die Entwicklung eines schlüssigen Unterrichtskonzeptes mit einem verbindlichen Wortschatz in Bayern ein fast zwanzigjähriger Prozess war.
An beiden Tagen fand ein Origami- Workshop statt, an dem die Kinder mit großer Freude teilnahmen. Aus den verschiedenen Faltarbeiten entstand ein tolles Gemeinschaftswerk.
Schulleitung, Schulrat und Schulverbandsvorsitzender waren sich einig, dass es eine Ehre für die Grundschule ist, als Vorbild für Gäste aus dem fernen Japan zu dienen.
Dies war bereits der vierte Besuch einer japanischen Delegation aus Uchiko an der Grundschule, aber der erste, der sich so intensiv am Englisch-Unterricht, dessen Grundlagen und dem Aufbau orientiert hat.
„Auch für unsere Schulkinder ist dies ein wertvoller Austausch. Wir lernen Menschen aus einem anderen Kulturkreis kennen. Wir können voneinander lernen. Wichtig ist, dass wir lernen uns gegenseitig Wert zu schätzen und mit Respekt zu begegnen“, so Rektorin Gudrun Hartl. gh
Schreibe einen Kommentar