Student drehte einen Teil seines Abschlussfilms in der Reichsstadthalle
ROTHENBURG – Auf Kommando tanzen, jubeln, klatschen, Spaß haben: Dies war die Aufgabe der Statisten, die am Wochenende beim Dreh des Kurzfilms „Reckless“ in der Reichsstadthalle zum Einsatz kamen. Sie unterstützten damit den Neusitzer Joel Kienapfel, der die bewegten Bilder im Rahmen seines Studiums an der Hochschule Ansbach produziert.

Die Statisten bekommen letzte Anweisungen, was sie während des Drehs zu beachten haben. Fotos: Scheuenstuhl
Insgesamt vier Drehtage waren für das Projekt angesetzt. Nachdem man in Nürnberg und Burgbernheim bereits einen Teil der Szenen gedreht hatte, ging es für das Team nach Rothenburg. Die Reichsstadthalle sei der ideale Ort für die Konzert-Szene, erklärt Joel Kienapfel, der sowohl Produzent als auch Regisseur des Films ist. Denn da es dort sowieso keine Fenster gibt, die Licht hineinlassen, hatte man keine zusätzliche Arbeit den Innenraum extra zu verdunkeln.
Auch das Drehbuch stammt aus der Feder des Neusitzers, der sich momentan im sechsten Semester des Bachelor-Studiengangs „Multimedia und Kommunikation“ befindet. Aufgabe war es, das Gefühl von „Wut“ umzusetzen. Zudem sollte die Geschichte auch einen Bezug zu einem selbst haben. Deshalb lag der Themenkomplex „Veranstaltungstechnik“ für Joel Kienapfel auf der Hand. Denn neben seiner Haupttätigkeit als Student ist der 26-Jährige auch in diesem Bereich regelmäßig im Einsatz, beispielsweise bei den „Refo-Days“ oder der „City Church“.
Sein Abschlusswerk für den Studienschwerpunkt „Film“ trägt den Titel „Reckless“ (zu deutsch: leichtsinnig) und dreht sich um David, einen begeisterten Veranstaltungstechniker, der seine Leidenschaft für Licht, Musik und Konzertbesuche zum Beruf gemacht hat. Allerdings hält sein Chef sehr wenig von Sicherheitsvorschriften und so kommt es durchaus auch zu brenzligen Situationen.
Schauspieler und Statisten
Die vier Hauptpersonen des Films wurden von angehenden Schauspielern dargestellt. Für die Konzert-Szene in Rothenburg suchte man darüber hinaus auch Statisten. Zwar folgten weniger als erhofft dem Aufruf per Zeitung und über soziale Netzwerke. Doch das Filmteam wusste damit umzugehen und wählte die Einstellungen eben so, dass es nach einer vollen Halle aussah.
Die etwa 20-köpfige Crew setzt sich aus Kommilitonen von Joel Kienapfel, Freunden und auch dem einen oder anderen Profi zusammen. Auch das Equipment ist unterschiedlicher Herkunft. Ein Teil stammt von der Hochschule selbst. Zudem wurde er von „Keitel Veranstaltungstechnik“ unterstützt und ein freier Kameramann brachte seine eigenen Gerätschaften mit.
Man sollte annehmen, noch unbekannte Bands würden sich darum reißen in einem Film mitspielen zu dürfen, um so die Werbetrommel indirekt für sich zu rühren. Joel Kienapfel machte die gegenteilige Erfahrung. Zum Schluss standen dann halt Musiker auf der Film-Bühne, die so eigentlich im wahren Leben überhaupt nicht zusammen spielen.

Haben technisch alles im Griff: Regisseur Joel Kienapfel (3. v. l.) mit einem Teil seines Teams.
Trotz ihrer geringen Zahl lieferten auch die zirka 20 Statisten gute Arbeit ab. Ihnen gebühre ein „großes Lob“, da sie „die ganzen zwei Stunden mit voller Energie dabei waren und nicht nachgelassen haben vor der Bühne zu tanzen und zu feiern“, betont der Regisseur. Sie selbst können sich im November im Kino in Nürnberg auf der großen Leinwand sehen, wenn „Reckless“ zusammen mit den anderen 15 Abschlussfilmen Premiere feiert. Da die Hochschule Ansbach keine staatliche Filmhochschule ist, muss der Film komplett selbst finanziert werden. Joel Kienapfel hat bereits einige Sponsoren gefunden (weitere dürfen sich gerne noch melden), die ihm hierbei unter die Arme greifen. „Ich bin insgesamt sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist“, zieht Joel Kienapfel ein positives Fazit, nachdem nun endlich alles im Kasten ist.
Die Arbeit geht aber noch weiter. Im Schnitt müssen jetzt die einzelnen Szenen geschickt zusammengefügt werden, damit der 15- bis 20-minütige Film komplett fertig ist. mes
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