Unternehmen mit himmlischer Strategie – Was Vision und Mission bewirken
ROTHENBURG – Gutes Omen: weiß-blauer Himmel mit strahlender Sonne. Bei Bilderbuchwetter startete der Neuberger-Ballon auf der Wiese im Taubertal zu seiner Jungfernfahrt mit besonderen Passagieren. Nach gut einer Stunde landete er im Abendrot auf einem Wiesenweg bei Mittelstetten. Zuvor wurde der neue Werbeträger des Unternehmens mit einer Sektdusche getauft.

Freudiges Ereignis begossen: Vor dem Start wurde der neue Ballon mit Sekt getauft.
Der ursprüngliche Plan, auf dem Grünstreifen hinter dem Neuberger-Erweiterungsbau abzuheben, wurde aufgrund der Windverhältnisse kurzfristig geändert. Die große Ballonwiese am Fuße der Altstadt bot die besseren Bedingungen für einen fulminanten Blick auf das Taubertal und die Silhouette Rothenburgs. Als Zeichen guten Einvernehmens war Weishaupt-Geschäftsführer Thomas Weishaupt eigens nach Rothenburg gekommen. Gemeinsam mit Neuberger-Geschäftsführer Klaus Lenkner legte er Hand an beim Aufrüsten des Ballons und später beim Entleeren und Einpacken der Hülle. Die Ehefrauen, Carolin Weishaupt und Marlies Lenkner, leisteten tatkräftige Hilfe.
Zahlreiche Zuschauer, darunter Neuberger-Mitarbeiter mit ihren Familien, verfolgten das Schauspiel am Startplatz und quittierten die Ballontaufe mit Applaus. Sie bekamen kühlen Sekt spendiert, um auf das Ereignis anzustoßen. Auch im Ballonkorb klangen die Gläser aneinander. Die Eheleute Lenkner und Weishaupt prosteten Pilot Georg Reifferscheid und Pilotenschüler René Bissbort zu und ließen eine Sektflasche überschäumen. Völlig losgelöst von der Erde stiegen sie dann zum Himmel auf und fuhren flott mit dem Wind. Über Landschaft und Baumwipfel hinweg zogen Gebsattel, Schillingsfürst und Wörnitz an ihnen vorbei – und schließlich ging es langsam wieder abwärts. Für die Landung suchte der Pilot einen Wiesenweg aus und setzte sicher auf – im Licht der roten Abendsonne.
Marlies Lenkner war die einzige Erstfahrerin im Ballonkorb. Für sie gab es eine feierliche Zeremonie mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde. Auf einem roten Teppich kniete sie auf den Boden nieder. Eine kleine Haarsträhne wurde dem Feuer, das den Ballon in die Lüfte trug, „geopfert“ und sofort mit Sekt gelöscht. Mit der Ballontaufe bewegt sich jeder Ballonfahrer auf historischen Spuren und wird in den Stand der Adeligen erhoben. Marlies Lenkner bekam den Titel „Fürstin“ und die überfahrenen Ländereien geschenkt – natürlich nur eine Handbreit über dem Boden. Für Klaus Lenkner war es die vierte Ballonfahrt, für das Ehepaar Weishaupt die zweite.

Klares Design: Der Neuberger-Ballon in den Unternehmensfarben Weiß-Blau. Fotos: sis
Auf Nachfrage der Redaktion gab Thomas Weishaupt ein klares Bekenntnis zum Standort Rothenburg. Neuberger gehört seit 1995 zu der Unternehmensgruppe und ist auf Energie-Management, Gebäudeautomation, Reinraumtechnik (in der Hygiene eine besondere Rolle spielt) und Prozesstechnik spezialisiert. Weishaupt stellt Brenner, Heizungssysteme, Wärmepumpen, Solarsysteme sowie Wassererwärmer her. Zum ergänzenden Verbund gehört noch Baugrund Süd mit Fokus auf Energiegewinnung mittels oberflächennaher Geothermie. Am Stammsitz in Schwendi arbeiten rund 900 Mitarbeiter, in Rothenburg über 530. In Deutschland verfügt Weishaupt über ein Netz von 29 Niederlassungen und Vertretungen. Weltweit beschäftigt die international agierende Holding rund 3400 Mitarbeiter.
Neuberger sei eine „funktionierende Einheit mit großem Know-how“, sagte Thomas Weishaupt. Den Standort wolle man „weiter ausbauen“. Um wachsen zu können und neue innovative Wege zu gehen, müssen zusätzliche Mitarbeiter gewonnen werden, die in die Unternehmenskultur passen. Der Neuberger-Ballon mit dem glänzenden Weiß und dem intensiven Blau am Himmel soll Interesse und Bekanntheit am Unternehmen steigern. Sicherlich werden zusätzliche Sympathiewerte gewonnen.
Wie sehen die Zukunftsvisionen in der Weishaupt-Gruppe aus? Es gebe definitiv keine Pläne für Standort-Verlagerungen oder -Zusammenlegungen: „Das wäre eine schlechte Entscheidung“, betonte Thomas Weishaupt, „diesen Fehler machen wir nicht.“ Der Neuberger-Ballon am Standort Rothenburg beschleunige den Prozess von der Idee eines Weishaupt-Ballons, das Thema „Energie“ werbeträchtig umzusetzen. Letzte Woche besuchte Thomas Weishaupt einen Großkunden in China, der bald nach Deutschland kommt. Den luftfahrtbegeisterten Asiaten überraschte er mit einem Zeppelinflug. Ein symbolträchtiges Geschenk: „Wenn es nach oben geht, ist das ein positives Zeichen.“ sis
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