Viele Trümpfe in der Hand

Sparkasse blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr und baut weiter aus

ROTHENBURG – Die Sparkasse  kann auf ein gesundes Wachstum 2012 (trotz Baustelle) zurückblicken. Wie der Vorstand betont, konnten Geschäftsvolumen (575 Millionen) und Bilanzsumme um rund drei Prozent gesteigert werden. Vorstandsvorsitzender Werner E. Thum sieht die Bedeutung der Sparkassen angesichts der Bankenkrisen auf EU-Ebene steigen, beklagt aber die zunehmende „Regulierungswut”.

Werner E. Thum und Dieter Mai freuen sich über den sichtbaren Fortgang der Arbeiten.

Werner E. Thum und Dieter Mai freuen sich über den sichtbaren Fortgang der Arbeiten.

In einem Pressegespräch gingen die beiden Vorstände Werner E. Thum und Dieter Mai auf die letztjährige Geschäftsentwicklung näher ein. Die sehr gute Eigenmittelquote liege bei 20 Prozent, was von hoher Stabilität zeuge, betont der Vorstand, damit erfülle man bereits künftige Vorschriften (Basel III). Das Kreditgeschäft habe die Erwartungen übertroffen mit insgesamt 308 Millionen und damit elf Prozent Zuwachs – bayernweit der 1. Platz bei den Sparkassen. Das Aktien- und Wertpapiergeschäft sei deutlich gestiegen.

Als „wichtigen Motor“ sieht der Vorstand das Immobiliengeschäft, hier sei man mit einem Neugeschäft von über 32 Millionen sogar als Marktführer ausgewiesen. Das Volumen bei der Immo-Vermittlung sei um 38 Prozent gewachsen und mit dem Versicherungsgeschäft sowie Bausparen habe man die Leistungen abgerundet.

Spitzenreiter im Wettbewerb

Als „starker, verlässlicher Partner in der Region“, so Vorstandsvorsitzender Thum, sei man in einer Umfrage mit 84 Prozent Spitzenreiter innerhalb der Bankenbranche. Und die Auszeichnung „Beste Bank“ zeige, dass sich das Konzept der Sparkasse bewähre. Kundenorientierung mit entsprechendem Service sieht man als das A und O an. Dazu zählten lange Dienstleistungsabende und Ansprechpartner am Telefon an sieben Tagen in der Woche. Werde ein eigenes Service-Versprechen mal nicht erfüllt, so zahle man zehn Euro für einen sozialen Zweck. Die Kunden vertrauten der Sparkasse wie auch die letzte Befragung klar bestätigt habe.

„Das Filialnetz mit neun Geschäftsstellen aufrecht zu erhalten ist uns für die Kundennähe wichtig” hebt Werner E Thum hervor, der auf Nachfrage aber nicht verhehlt, dass es letztlich immer die Akzeptanz und Kundenfrequenz ist, die entscheidet. Man lege Wert „auf ganzheitliche Beratung des Kunden”. Immer mehr Leute nutzen das Internet für Bankgeschäfte. Ein elektronisches Postfach bietet neuerdings die Möglichkeit Abrechnungen aller Art und Kontoauszüge übers Netz zu empfangen, was auch umweltfreundlich sei.

Vorsitzender Werner E. Thum und Vorstandsmitglied Dieter Mai unterstreichen die Rolle als Arbeitgeber bei 142 Mitarbeitern inklusive 15 Auszubildenden. Über 200000 Euro gebe man für interne Schulungen und Lehrgänge an der bayerischen Sparkassen-Akademie aus. Dabei geht es z.B. um die Weiterbildung zum Sparkassen-Betriebswirt. Aber auch die Kooperationen mit den Schulen vor Ort würden wieder belebt. Den neuen wirtschaftswissenschaftlichen Zweig des Gymnasiums hat man mit Sachspenden gefördert. Das Planspiel „Börse“ erfreut sich weiter großer Beliebtheit, 30 Gruppen und 180 Schüler nahmen daran teil.

Auslandsarbeit

Zu den Besonderheiten zählt die Aufbauarbeit, die Rothenburgs Sparkasse bei einer philippinischen Bank leistet, wo man vor allem Angebote für den Mittelstand entwickelt. Als Förderer für Vereine und Institutionen wie Schulen hat sich das Geld­ins­titut einen Namen gemacht. „Aber wir setzen neben der Förderung gesellschaftlichen Engagements auch auf die Förderung des Umwelt- und Klimaschutzes“, hebt der Vorstandsvorsitzende hervor.

Er verweist auf die Finanzierung von Windkraftanlagen und die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken zu Energiesparthemen. Mit rund 40 Millionen Euro hat die Sparkasse in den letzten drei Jahren Photovoltaik-, Biogas- und Windkraftanlagen gefördert. Man nimmt am „Umweltpakt Bayern“ aktiv teil.

Ein Thema ist das ab Februar 2014 gültige internationale SEPA-Zahlverfahren (das das nationale ersetzt). Sorge macht dem Vorstand die anhaltende „Regulierungswut“ im Bankensektor, die aber auch Positives für den Verbraucherschutz und die Finanzaufsicht bewirke. Die Bedeutung der Sparkassen und Genossenschaftsbanken bzw. Regionalbanken sieht Thum durch Bankpleiten bestärkt: „So mancher vermögende Sparer und Anleger überlegt sich zwei Mal, ob er sein Geld noch zur Großbank tragen soll, wovon die regionalen Sparkassen nur profitieren können!”

Die Rückansicht von der Pfarrgasse aus zeigt den komplett neuen Bau im Zentrum.     Fotos: diba

Die Rückansicht von der Pfarrgasse aus zeigt den komplett neuen Bau im Zentrum. Fotos: diba

Ein Meilenstein

Ein großer Meilenstein in die Zukunft wird der für das erste Quartal 2015 vorgesehene Abschluss des millionenschweren Neubaus und Umbaus des Sparkassen-Stammsitzes am Kapellenplatz sein. Innerbetrieblich wird es Übergangslösungen mit Teilumzügen geben müssen, der Kunde soll keine Nachteile dabei haben. Schon bisher seien zwei Millionen Euro an Aufträgen für die regionale Wirtschaft vergeben worden, unterstreicht Werner E. Thum.

Ketzerische Gedanken wie die Abschaffung der Sparkassen haben dank der Bankenkrise politisch kaum noch Befürworter, denn man erkennt in der Globalisierung wieder die Bedeutung kleinerer Einheiten. In England waren die Sparkassen abgeschafft und werden jetzt wieder eingeführt. Die Rothenburger Sparkasse muss auch keine Fusionsdebatte mehr führen und hat mit der Investition in der Altstadt und durch ihre umfassende Dienstleistung weitere Trümpfe für Unabhängigkeit in der Hand. diba

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