Spannende Ritterkämpfe

Erster Fürstlicher Mittelaltermarkt im Schillingsfürster Kardinalsgarten – Idealer Schauplatz

SCHILLINGSFÜRST– Es ist der erste fürstliche Mittelaltermarkt im Schillingsfürster Kardinalsgarten und er sucht seinesgleichen.

Stimmungsvoll: der Mittelaltermarkt im Schatten der Bäume im Schillingsfürster Kardinalsgarten. Fotos: Schwandt

In einmaliger Kulisse präsentieren sich die „allerley Händler“ und halten Waren feil, es dampft aus vielen Töpfen, es duftet nach Gegrilltem und Geräuchertem. Viele kleine Ritter, Prinzen und Prinzessinnen durchstreifen gemeinsam mit ihren Eltern das Parkgelände mit dem Herrlichen Blick ins Tal. Das Ritterturnier begeistert Groß und Klein.

Gottfried zu Hohenlohe-Schillingsfürst heißt der Sieger. Er zeigt sich stolz und hoch zu Ross dem applaudierenden Publikum. Milena aus Leutershausen findet die Ritter toll und auch die Pferde. Ihr großer Bruder hatte ein Werbeplakat für den Markt entdeckt und seine Eltern überredet, nach Schillingsfürst zu kommen. Die Eintrittspreise seien ok, so das Familienoberhaupt, man bekomme viel geboten.
Und für einen kleinen Obolus dürfen sich die Kinder für ein Erinnerungsfoto auf eines der Turnierpferde setzen. Eine fünfköpfige Familie aus Burgoberbach ist hingerissen von dem Spektakel – die Kinder haben Holzschwerter bekommen und fechten damit ritterlich. Für 15 Taler kann man einen Bogen selber basteln und damit bis zu 80 Meter weit schießen – die Nachfrage ist groß.
Die Holzberzerker aus Ingolstadt sind oft auf Mittelaltermärkten vertreten. Eine so schöne Kulisse wie hier in Schillingsfürst hätten sie noch nirgendwo erlebt – die schattenspendenden Bäume seien einmalig. Und auch ein Brandmaler aus der Nähe von Koblenz findet es „richtig, richtig schön im Kardinalsgarten.“ Gerne ist er beim nächsten Mal wieder mit dabei.
Doch was wäre ein Mittelaltermarkt ohne Kinderbelustigung? Der Eierknacker zieht die Kinder in seinen Bann: Sie dürfen mit Kugeln auf Eier zielen, die in auf eine Baumscheibe aufgesteckt sind. Zaubersteine sind der Gewinn und die kleinen und großen Kugelstoßer haben viel  Spaß dabei. Auch ein Kinderkarussell darf nicht fehlen – handbetrieben ist es und die Kleinen sind begeistert.
Es gibt mittelalterliche Kleidung zu kaufen, ebenso wie Naturseifen oder pflanzengefärbte Schurwolle. Den Besuchern bietet sich ein vielfältiges Speisenangebot und ein traumhafter Biergarten.

Mit harten Bandagen: Ritterkämpfe auf hohem Ross.

„Equester Noris“ ist in einem Anzeigenkalender auf den Mittelaltermarkt aufmerksam geworden und hat sich um einen Platz beworben. Die achtköpfige Truppe aus Nürnberg um den Großmeister Helmut Nowotny lebt in ihrem Areal in der Zeit des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Vier bis fünf Mal im Jahr nehmen sie an Mittelaltermärkten teil. Zwei Tonnen Equipment in drei Anhänger sind nötig, um eine möglichst authentische Kulisse zu haben, in der die Zeit nacherlebt werden kann. Fünf Stunden dauert der Aufbau der Zelte und der Kochstation.

Nach Albrecht Dürer 
Alicia Nowotny kreiert die Kleider für die Truppe selbst – sie ist die Tochter einer Schneidermeisterin,  näht Stich für Stich per Hand, achtet auf das passende Zubehör, selbst die Knöpfe an der Jacke sind dem Mittelalter nachempfunden. Alicia orientiert sich an den Bildern Albrecht Dürers, entwirft die entsprechenden Schnitte und sucht nach passenden Stoffen. Das Küchenzelt ist mit seinen 16 Quadratmetern vergleichsweise riesig.
Die Gruppe kocht nur nach alten Rezepten und verwendet alte Gewürze. So gibt es Fleischküchlein aus Rindfleisch, das mit Ingwer, Lavendel, Kardamon, Nelken und Zimt gewürzt ist. Ein Dip aus Essig mit Knoblauch rundet den Geschmacksgenuss ab.
Alicia zeigt auf die frische Butter, die sie gerade selbst hergestellt haben, Salzfleisch und die geräucherten Forellen garen auf dem Herd. Zehn verschiedene Gerichte werden am Abend aufgetischt, wenn der Markt zur Ruhe kommt.
Helmut ist beruflich selbstständig. Oft jagt ein Termin den nächsten. Für ihn bedeutet der Mittelaltermarkt, „zeitlos“ zu sein – die Sonne bestimmt den Tagesablauf. Er kann an diesen Tagen richtig abschalten und entschleunigen, eintauchen in eine andere Welt, auftanken und Kraft schöpfen für den Alltag.
Auch Sarah Middendorf aus Rothenburg ist mit ihrer Familie nach Schillingsfürst gekommen und es gefällt allen ganz hervorragend. Begeistert erzählen die Kinder vom Ritterturnier und vom Eierknacker, denn hier hat die kleine Faye ihren Papa tatsächlich überrundet und ihr Ei getroffen.
Bauernhaufen eingebunden
Der Schillingsfürster Bauernhaufen ist ebenfalls  gleich im Eingangsbereich vertreten: Er feiert Ende Juni sein 60-jähriges Bestehen mit einem Lagerleben im Hofgarten und nutzt die Gelegenheit, für sich und das Fest zu werben. Die Museumsleiterin der Doerfler-Galerie, Hai Yan Waldmann-Wang ist restlos begeistert, dass so viele Menschen den Weg nach Schillingsfürst in den Kardinalsgarten gefunden haben und hat den Eintrittspreis für die Dörfler-Galerie kurzerhand auf nur einen Euro für Mittelaltermarkt-Besucher gesenkt. Und die Fürstliche Falknerei bietet an den Markttagen Flugvorführungen um 11 Uhr und um 15 Uhr an.
Viele der Besucher, die den Weg in den Kardinalsgarten gefunden haben, sind fantasievoll gekleidet, mittelalterlich wirkend. Fröhliche Volksfeststimmung ist zu spüren.  Am Dienstag, 1. Mai, ist noch einmal Mittelaltermarkttag im Kardinalsgarten mit Ritterturnieren und Schwertschaukämpfen:  von 10 Uhr bis 19  Uhr. -sw-

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