Mehrwert für die Partner

Lokale Aktionsgruppe geht Kooperation zur Erweiterung des Mühlenwegs ein

ROTHENBURG LAND – Den Vorwurf, dass sie auf ihrem Geld sitzen würde kann man der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) an der Romantischen Straße nun wirklich nicht machen. Damit das vom Verkehrsverein Rothenburg beantragte Einzelprojekt „Mühlenroute Tauber – Wörnitz – Altmühl“ trotz knappen Budgets in Angriff genommen werden kann, wendete die LAG einen ebenso cleveren wie rechtmäßigen Kniff an und ging mit zwei anderen LAGs eine Kooperation ein.

Auf einer Info-Tafel wird die jeweilige Geschichte und Funktionsweise der Mühle erklärt. Foto: Scheuenstuhl

In diesem Fall sind leere Kassen ein sehr gutes Zeichen: Es bewegt sich so einiges in der Region – auch dank eines großen Bürgerengagements. Für die Förderphase von 2014 bis 2020 verfügt die LAG über ein Gesamtbudget von 1,5 Millionen Euro. Der Großteil, sprich 1,1 Millionen Euro, ist für    Einzelprojekte vorgesehen, die restlichen 400000 Euro müssen in Kooperationen fließen.

Die im Einzelprojekt-Topf noch vorhandenen Finanzmittel von etwa 9000 Euro wären für die Mühlenroute recht knapp bemessen. Im Grunde soll dabei der bestehende Rothenburger Mühlenweg weiter erschlossen werden, inklusive Mühlenstein mit Informationstafel. Eine Erhebung hat ergeben, dass es 145 Mühlenbesitzer im LAG-Gebiet gibt.
32 von ihnen, darunter sogar einer der letzten Müllermeister, nahmen im vergangenen September  an einem Treffen mit den LAG-Verantwortlichen teil. Die mitgebrachten Unterlagen, Bilder und Pläne der Mühlen bewiesen, dass ein gewisses Material vorhanden ist, um die Bedeutung und Dichte der Mühlen in der Region informativ zu dokumentieren.
Wanderausstellung im Wechsel
Innerhalb der LAG ist man von diesem Vorhaben überzeugt. Deshalb hat man bei der jüngsten Steuerkreissitzung im Reichelshöfer „Bräustüberl“ beschlossen, sich mit der LAG Region Landkreis Fürth und der LAG Aischgrund zusammenzutun. Ein derartiges Kooperationsprojekt ist dann möglich, wenn für die einzelnen Partner ein Mehrwert dabei herausspringt. Im vorliegenden Fall wäre dies unter anderem eine Wanderausstellung, die im Wechsel in den drei LAGs zu sehen sein wird.
Sie besteht aus 20 Aufstellern, die die einzelnen Lokalen Aktionsgruppen näher vorstellen und auch über Mühlen sowie ihre unterschiedlichen Funktionsweise aufklären. Zudem plant man eine achtseitige Infobroschüre zu den Mühlen aufzulegen, die mit einem gemeinsamen Erscheinungsbild, neudeutsch „corporate design“, die Kooperation verdeutlicht. Jede Lokale Aktionsgruppe wählt aber eine eigene Farbe dafür.
In jeder der drei Regionen gebe es Mühlen-Experten, erklärt  Pia Grimmeißen-Haider, Geschäftsführerin der Lokalen Aktionsgruppe an der Romantischen Straße. Auch diese sollen unterei­nander „ausgetauscht“ werden und in den jeweils anderen LAGs zu ihrem Steckenpferd referieren. Im Rahmen eines P-Seminars am Reichsstadt-Gymnasiums wurden bereits Daten zu den verschiedenen Techniken und weiteres Material gesammelt, das für ein Buch mit über 100 Seiten reichen würde. In einem zweiten P-Seminar werden die Gymnasiasten zudem Interviews führen.
Die Kosten für das Kooperationsprojekt „Mühlenerlebnis Zenn-, Tauber-, Wörnitz-, Altmühl-, Aischgrund“, deren Träger die einzelnen LAGs sind, belaufen sich auf knapp 18000 Euro. Bei einer 70 prozentigen Förderung muss die LAG noch einen Eigenanteil von etwa 2400 Euro aufbringen. Unter dem Kooperationsprojekt können auch Einzelprojekte deklariert werden, hier also die „Mühlenroute Tauber – Wörnitz – Altmühl“ des Verkehrsvereins Rothenburg, in die dann ebenfalls Mittel fließen. Das Einzelprojekt soll dann auf der Steuerkreissitzung im Juli beschlossen werden. Ab dann heißt es Angebote einholen, damit die Bewilligung erfolgen kann.  Die LAG-Geschäftsführerin rechnet damit, dass man ab Herbst mit der Umsetzung beginnen könne. mes

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