Wichtig für Sport und Gesellschaft

TSV-Jahreshauptversammlung: Zahlreiche Ehrungen für langjährige Treue zum im Verein

ROTHENBURG – Ohne ihn „würde vieles in Rothenburg fehlen“, sagt Bürgermeister Kurt Förster über den TSV 2000. Mit seinen 2359 Mitgliedern ist er nicht nur der größte Verein der Stadt, sondern auch des Landkreises. Auf der Jahreshauptversammlung im Hotel „Rappen“ wurde erneut deutlich, in welchem Maße er das sportliche, aber auch das gesellschaftliche Leben Rothenburgs prägt.

Elf der insgesamt 28 Mitglieder, die die silberne Ehrennadel für 25 Jahre Treue zum Verein erhielten. Fotos: Scheuenstuhl

Dementsprechend umfangreich gestaltete sich deshalb der Bericht vom Vorsitzenden Dieter Kölle über die  Ereignisse im vergangenen Jahr. Neben der Durchführung von jeweils zwei Veranstaltungen im Rahmen der Frühjahrs- und Herbstwanderwoche konnte man auch erneut 400 Besucher zur Rock-Oldie-Nacht in die Schrannenscheune locken.

Man brachte sich zudem bei der Frühlingsstadtmosphäre – mit einem Einblick in das Teakwando- und Judotraining sowie beim Sommerferienprogramm mit einem Fußballtraining und einem Tischtennis-Turnier ein. Mit einer Abordnung zeigte man auch bei der Feierstunde zum Volkstrauertag Präsenz.
Seine gastgeberischen Qualitäten stellte der Verein beim Rot(h)enburger Sportlertreffen im Juni unter Beweis. Für die insgesamt 320 teilnehmenden Sportler waren das gesellige Beisammensein und die Gemeinschaft genauso wichtig wie der sportliche Wettkampf in den neun Disziplinen. In jeweils eigenen Weih-nachtsmarkt-Buden kümmerten sich der Hauptverein und die Handball-Abteilung um das leibliche Wohl der Reiterlesmarkt-Besucher – mit Glühwein und Bratwürsten. Die Wanderabteilung stellte erneut die IVV-Wandertage auf die Beine. Bei der mittlerweile 40. Auflage kamen heuer über 3000 Wanderbegeisterte an den beiden Tagen nach Rothenburg, um sich die Altstadt und das idyllische Umland zu Fuß zu erschließen.
Jubel, Trubel, Heiterkeit hieß es dann beim traditionellen Faschingsumzug. 200 maskierte Kinder zogen durch die Stadt zur Reichsstadthalle, aber nicht ohne sich vorher am Rathaus einen „Bonbon-Regen“ als Belohnung abzuholen. Am Abend führten dann die erwachsenen Jecken beim Sportlerfasching das närrische Treiben munter fort.
„Großer Wirtschaftsfaktor“ 
Die vielen Veranstaltungen und Aktivitäten des Vereins bringen es mit sich, dass „viel Geld umgesetzt wird“, so der Vorsitzende. Über die eigentliche Vereinsarbeit hinaus sei der TSV deshalb, ein „großer Wirtschaftsfaktor“, von dem der örtliche Einzelhandel sowie die Gastronomie profitiere. Was die Kernaufgabe des Vereins angeht, so stehen den Mitgliedern 14 Abteilungen mit 35 Fachgruppen zu Verfügung, die von über 70 Übungsleitern (35 davon mit Lizenz) betreut werden.

Seit 60 Jahre dem Verein verbunden: Erich Maul und Richard Keller.

Ein „besonderes Augenmerk“ richte man auf die 731 Kinder und Jugendlichen im Verein, unterstrich der Vorsitzende. Trainer undÜbungsleiter leisten hierbei „hervorragende Arbeit“ – nicht nur auf sportlichem Gebiet, sondern auch bei der Vermittlung von „wichtigen Werten wie Sozialverhalten und Gemeinschaftssinn“. Wichtig sei auch, ist Dieter Kölle überzeugt, dass die Eltern wissen, dass ihre Kinder beim Verein „in guten Händen“ sind.

Am Trainings- und Wettkampfbetrieb nehmen insgesamt 56 Mannschaften, davon 27 im Senioren- und 29 im Jugendbereich, teil. Neben dem Leistungssport besteht für Mitglieder auch die Möglichkeit, sich im Freizeit- und Gesundheitssport zu betätigen, etwa beim samstäglichen Lauf-Treff, bei der Wirbelsäulengymnastik und anderen Gymnastikgruppen, der koronaren Herzsportgruppe oder der Lungensportgruppe.
Trotz der Mehrzweckhalle ist die Hallensituation „weiterhin recht schwierig“, erklärte der Vorsitzende. Die Luitpoldschul-Turnhalle gehört nun zum Campus Rothenburg und zudem wird gerade die Topplerschul-Turnhalle für 1,8 Millionen Euro saniert. Für Sportzwecke könne sie erst im Herbst 2019 wieder genutzt werden, so Dieter Kölle. Bürgermeister Kurt Förster unterstrich in seinem Grußwort die Botschafterfunktion des TSV. Den positiven Eindruck, den die Teilnehmer des Rot(h)enburger Sportlertreffens – vor allem wegen ihrer hiesigen Gastgeber – von der Stadt mitnahmen, der bleibe, ist er sich sicher.
Das sportliche Angebot ist etwa neben dem Bereich Bildung ein bedeutender Standortfaktor für Ansiedlungswillige. Er selbst kenne keine Stadt dieser Größe mit einem derartigen Angebot an sportlichen Möglichkeiten. Der TSV sei auch hinsichtlich der Jugendarbeit „ganz wichtig“, um ein Gegenangebot zu Smartphone, Tablet und Computer zu bieten.
Kritik am mäßigen Besuch
Im aktuellen Haushalt der Stadt sei an vielen Stellen gekürzt worden, „aber nicht im Sport“, so Kurt Förster, der die weitere Unterstützung des Vereins durch den Stadtrat zusicherte. Neben diesen Worten des Dankes und des Lobes merkte er auch kritisch  an, dass bei dieser Versammlung ohne Wahlen oder Diskussionspunkte recht wenige Teilnehmer erschienen sind. Kurt Förster betonte, dass man nicht für sich an einer Hauptversammlung teilnehme, sondern „für den Verein“.
Und auch ein Stück weit, um jenen Ehre zu erweisen, die dem Verein aktiv und passiv über viele Jahre die Treue gehalten haben – wie etwa Karl Thürauf, der seit 70 Jahren mit dabei ist. Sie wurden bei dieser Gelegenheit mit Urkunden und Ehrennadeln bedacht. Auf Vorschlag von Vorstandsmitglied Susanne Serby finden sich nun auch Trainer in diesem Reigen.
Mit Erich Maul und Richard Keller wurden zwei „ganz Große“ des Rothenburger Sports für ihre 65-jährige Mitgliedschaft geehrt. Für Dieter Kölle sind mit den beiden ganz persönliche Erinnerungen verbunden. Der eine hat ihm eine unvergessliche Handball-Jugend beschert und dem anderen hat er als kleiner Junge, hinter dessen Tor stehend mit der ASV-Fahne in der Hand, zugejubelt. mes

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*