Anrecht auf gute Versorgung

Krankenhaus-Förderverein „Mediroth“ unterstützt hiesige Klinik auf vielfältige Weise

ROTHENBURG – In den vergangenen Monaten konnte der Krankenhaus-Förderverein „Mediroth“ wieder maßgeblich dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen für die Angestellten sowie die Atmosphäre für Patienten und Besucher der Rothenburger Klinik zu verbessern. Dies zeigte die jüngste Mitglieder­versammlung im Hotel „Goldener Greifen“. Oberbürgermeister Walter Hartl, der gerade von einer Sitzung des ANregiomed-Verwaltungsrats kam, konnte ebenfalls Positives berichten.

Ein Teil des bisherigen und neuen Vorstands (v.l.): Kassier Heinz Tomann, Schriftführerin Renate Schauer und Vorsitzender Hans-Peter Nitt.

Allein die Tatsache, dass die Sitzung dieses Gremiums einmal weit vor 22 Uhr beendet war, also anscheinend keine langwierigen Diskussion beinhaltete, wertete das Stadtoberhaupt als gutes Zeichen. Hinzu kommt, dass Dr. Gerhard Sontheimer, seit März neuer Vorstand des Klinikverbundes, von dem Rothenburger Haus einen „sehr guten Eindruck“ habe, so Walter Hartl.

Der Rathaus-Chef hob neben der guten Arbeit der hiesigen Beschäftigten in der Pflege und im medizinischen Bereich auch die gute Beziehung der Klinikärzte zu ihren niedergelassenen Kollegen hervor. Gerade dies sei seiner Ansicht nach Voraussetzung, dass das Haus in der Region so gute Akzeptanz finde. Man müsse  „weiter gemeinsam daran arbeiten“.
Die nächste große Herausforderung sei, so Walter Hartl, die Nachbesetzung der Chefarztstelle von Dr. Jörn Maroske. Der Markt an Ärzten sei „leergefegt“. Die Mediziner haben aufgrund der vielen offenen Stellen praktisch die freie Auswahl, zu welchem Arbeitgeber sie möchten. Umso wichtiger sei es, den guten Ruf des Hauses und nicht die Diskussionen über eine mögliche bevorstehende Schließung nach außen zu tragen, ist Walter Hartl überzeugt.
Verbund als Chance
Die von der Politik vorgeschriebenen Fallzahlen, um bestimmte Operationen durchführen zu dürfen, „steigen tendenziell“. Dies bereitet gerade kleineren Krankenhäusern Schwierigkeiten. Hier sieht Walter Hartl die „Chance im Verbund“und mahnt an, in der Politik ein „Bewusstsein zu schaffen“, dass man im ländlichen Raum „genauso Anrecht auf gute medizinische Versorgung“ habe wie in den Ballungsräumen.
Der Oberbürgermeister schloss sich dem Kompliment einer Leserbrief-Schreiberin hinsichtlich der wichtigen Unterstützung des hiesigen Krankenhauses durch den Förderverein an. Er dankte allen Mitgliedern für ihr großes Engagement. Vorsitzender Hans-Peter Nitt erläuterte in seinem Bericht, worin genau diese Unterstützung in jüngster Zeit bestand.
So habe man seit der letzten Mitgliederversammlung im November zwei Toilettenrollstühle im Wert von insgesamt 656 Euro finanziert. Eine ebenfalls angeschaffte mobile Strahlenschutzwand für 4400 Euro musste wegen technischer Fehler wieder zurückgeschickt werden, erklärte der Vorsitzende. Darüber hinaus wurde dem Kauf eines Cryo-Kühlsystems (etwa 450 Euro) zugestimmt, wie auch der Anschaffung eines Fernsehgerätes für die Intensivstation.
Die Spendensumme von 5000 Euro eines Herriedener Möbelhauses sollte gezielt für die Kardiologie verwendet werden. In Abstimmung mit Dr. Ralph Hampe darf das Haus nun einen tragbaren Ereignisrecorder und ein 12-Kanal-Langzeit-EKG sein Eigen nennen. „Mediroth“ hat darüber hinaus mit der Finanzierung einer Stellenanzeige auch die Rothenburger Hebammen in ihrer Suche nach Kolleginnen unterstützt. Vier Hebammen haben sich auf die Zeitungsannonce gemeldet.
„Wir sind nun alle gespannt auf die weitere Entwicklung von ANregiomed, speziell natürlich unser Krankenhaus betreffend“, sprach Hans-Peter Nitt die kürzlich erfolgte Übernahme des Vorstandspostens bei ANregiomed durch Dr. Gerhard Sontheimer an. Dieser sei „unsere letzte Chance“ vor der Privatisierung, sagte, laut Hans-Peter Nitt, Verwaltungsratsmitglied Uwe Schreiner bei einem Gespräch in der Rothenburger Klinik.
Zwölf neue Mitglieder
Dieser Austausch kam auf Initiative von Gudrun Junker zustande. Ihr dankte Hans-Peter Nitt für ihre positiven Worte in Form des bereits erwähnten Leserbriefs und für ihr unermüdliches Werben für den Verein. So konnten in der jüngsten Zeit 12 neue Mitglieder hinzugewonnen werden, wodurch sich die Gesamtmitgliederzahl auf 72 erhöhte.
Persönlich bedauert habe der Vorsitzende die Meldung vom Weggang von Jörg Reinhardt. Der Interimsvorstand habe es geschafft, „wieder Ruhe und Vertrauen in die Geschäftsführung zu bringen“. Hans-Peter Nitt äußerte auch seine Wertschätzung für die „medizinische Phalanx“ aus den Reihen des Seniorenbeirats, die „Mediroth“ bei diversen Gelegenheiten  fachliche Entscheidungshilfen angedeihen lässt. „Es tut gut so jemandem im Rücken zu haben“, betonte Hans-Peter Nitt. Auch mit Oberbürgermeister Walter Hartl bestehe eine „sehr harmonische Zusammenarbeit“.
Positiv ging es auch im Kassenbericht weiter. „Wir stehen sehr gut da, dank der Spenden und Mitgliedsbeiträgen und jenen, die Geldbußen zahlen müssen“, erklärte Kassier Heinz Tomann. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies ein Guthaben von fast 11000 Euro zum Jahresende. Bei den Einnahmen sind die Spenden mit 6400 Euro und die Mitgliedsbeiträge mit 2800 Euro die größten Posten.
Bei der anstehenden Vorstandswahl sprach man der bisherigen Führungsmannschaft erneut das Vertrauen aus. Somit ist Hans-Peter Nitt nach wie vor Erster Vorsitzender. Ihm zur Seite stehen weiterhin Jutta Striffler als Zweite Vorsitzende, Heinz Tomann als Kassier und Renate Schauer als Schriftführerin. Die Beisitzer sind: Günther Schuster, Dr. Paul Kerscher, Maria Berger, Dieter Kölle, Dr. Wolfgang Scheurer und Friedrich Stegmann. mes

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