Aufs Tempo drücken
Arbeiten an der Spange mit viel Geräte- und Fahrzeugeeinsatz
ROTHENBURG – Mit Hochdruck laufen nach dem relativ langen Winter die Arbeiten an der Spange zwischen der Ansbacher Straße und der Erlbacher Straße. Nicht ohne Grund: Beim Projekt steht die Stadt unter einem gewissen Zeitdruck.

Provisorische Umfahrung an der Ansbacher Straße mit Fuß- und Radweg hinter der Absperrung. Fotos: Weber
Dem Straßenstück wird – als Teil der ursprünglich angedachten, dann aber als zu teuer erkannten und auch mit zu großen Einschnitten verbundenen Umgehung – nicht nur wichtige Entlastungsfunktion zugeschrieben. Mit ihr steht und fällt auch die Erschließung und die Entwicklung des künftigen städtischen Industriegebiets zwischen der Autobahn und dem östlichen Rothenburger Ortsrand.
Stadtbaudirektor Michael Knappe geht davon aus, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion betont, dass die Arbeiten rechtzeitig vor dem Winter 2018/2019 abgeschlossen werden können: „Wenn nichts dazwischenkommt, sollte das auch klappen.“ Die Autofahrer, Fußgänger, Radler und Co. müssen sich also noch etwas gedulden, bis ihnen die beiden kommenden Kreisel an der Ansbacher Straße und an der Erlbacher Straße sowie dann auch das Stück dazwischen zur Verfügung stehen.
Verbindung gekappt
Seit Beginn der Arbeiten Mitte März fällt für sie die direkte West-Ost-Verbindung parallel zur Ansbacher Straße ersatzlos weg, weil am künftigen Kreisel die Erlbacher Straße beim Igelsbach gesperrt werden musste. In der Ansbacher Straße rollt auf einer eigens angelegten provisorischen Umfahrung der Verkehr an der Baustelle vorbei, wobei Radler und auch Fußgänger mit Einschränkungen zu kämpfen haben.
Insgesamt kostet die Spange samt den beiden Kreiseln 5,7 Millionen Euro. Etwa die Hälfte davon übernimmt der Freistaat Bayern. Die sogenannte Süd-Ost-Tangente ist 900 Meter lang. Mit einem Durchmesser von jeweils 45 Meter haben die beiden Kreisel im Gegensatz zu den beiden bisher vorhandenen vor den Toren von Electrolux und beim Bahnübergang Bensenstraße Normalformat. An der Westseite der Spange wird auf einer Länge von 250 Metern ein gemeinsamer Geh- und Radweg angelegt. Zum Projekt gehören auch ein Regenwasserbecken (700 Kubikmeter) und eine 700000 Euro teure Brücke über den Lichtelgrasweg.
Riesenmassen
Insgesamt müssen für den Kreisel, für die Spange und Co. rund 70000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Hinzu kommen 11000 Kubikmeter Frostschutzmaterial und 8400 Quadratmeter Asphalt, die einzuarbeiten bzw. aufzutragen sind. Bauherrin bei dem Projekt ist die Stadt Rothenburg, die auch die Bauleitung hat.
Die Sanierung der Staatsstraße von der Autobahn bis zum Krankenhaus wird im Zuge des Projekts für das Staatliche Bauamt gleich mit abgewickelt, bei Erstattung der Baukosten und eines Verwaltungsanteils.

Totalsperrung am Igelsbach wegen der Arbeiten am Kreisel.
Derweil läuft das Verfahren für die Aufstellung des Bebauungsplans XIX Industriegebiet Ansbacher Straße und zur Änderung des Flächennutzungsplans (Tektur 9) weiter. Bis Montag, 7. Mai, sind die Unterlagen zur erneuten Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit im Stadtbauamt einzusehen.
Danach müssen die Bedenken und Anregungen abgewogen werden, bevor der Bebauungsplan samt Flächennutzungsplanänderung durch zustimmendes Votum des Stadtrats Rechtskraft erlangen kann. „Wenn alles zügig läuft, sollte das im Sommer der Fall sein,“ prognostiziert Stadtbaudirektor Michael Knappe.
Im künftigen Industriegebiet plant, wie bereits berichtet, die Firma Teknor Apex, möglicherweise unter einer auf Deutschland bezogenen Firmierung, ihren Unternehmenssitz zu errichten. Dafür werden 5 Hektar Fläche im ersten Schritt und 3,5 Hektar Fläche als Erweiterungsoption benötigt. Damit wäre so gut wie die gesamte, im Geltungsbereich des Bebauungsplans XIX vorhandene Kapazität auf einmal vergeben.
Bei dem Vorhaben soll im Genehmigungsverfahren auch ein für Rothenburg bisher ungewöhnlicher Schritt zum Tragen kommen. Es wird ein sogenanntes öffentliches Beteiligungsverfahren durch Bekanntgabe in der Tageszeitung geben. Das soll die sonst übliche Nachbarbeteiligung ersetzen. Grund: Es gibt bisher niemand, der dort wohnt oder ein Gebäude unterhält. -ww-
Schreibe einen Kommentar