„Mit ganzem Herzen oder gar nicht“

Verein „Amélie“: Positive Bilanz auf Mitgliederversammlung – Ostercafé in zwei Wochen

WÖRNITZ – Wenn man mitten in der Arbeit steckt, merkt man fast gar nicht wie schnell das Jahr vergeht. Erst in der Rückschau wird deutlich, was alles geleistet wurde. So erging es auch den Verantwortlichen des Vereins „Amélie“. Bei ihrer Mitgliederversammlung im Autohof Wörnitz konnten sie auf ereignisreiche zwölf Monate zurückblicken, in denen „viel erreicht und bewegt“ wurde, so Vorsitzende Karin Hainke.

„Spaß am Berg“ war 10 Jahre lang der Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Vereins – 2018 bricht man auf zu neuen Ufern.

„Spaß am Berg“ war 10 Jahre lang der Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Vereins – 2018 bricht man auf zu neuen Ufern.

Die rundum positive Bilanz ist vor allem den engagierten Mitstreitern zu verdanken. Deren Einsatz sei „unendlich wertvoll“ für den Verein, der chronisch kranke Kinder und ihre Familien unterstützt, betonte die Vorsitzende. Vor allem, so Karin Hainke weiter, weil es „heutzutage nicht selbstverständlich ist, sich so für Andere einzusetzen“. 85 Mitglieder, die sich über das gesamte Bundesgebiet verteilen, zählt der Verein. Durch deren Jahresbeitrag kamen 2500 Euro zusammen, die der Verein eins zu eins für die Unterstützung „seiner“ Kinder verwendet.

Zudem erreichten den Verein allgemeine Spenden in Höhe von etwa 23000 Euro und personenbezogene Spenden von zirka 5800 Euro. In dieser Hinsicht war das vergangenen Jahr etwas Besonderes, denn erstmals nahmen die Verantwortlichen mehr als zehn Termine für offizielle Spendenübergaben wahr.

Darunter waren auch viele Unternehmen, denen das Anliegen von „Amélie“ ebenso ans Herz gewachsen ist und für die eine derartige Spende alles andere als eine bloße Marketingaktion ist. So verzichtete sie beispielsweise darauf, ihre Kunden mit kostenlosen Kugelschreibern oder süßen Aufmerksamkeiten zu Ostern und in der Vorweihnachtszeit zu beglücken, sondern sparten dieses Geld, um es an „Amélie“ zu spenden.

Ebenso bemerkenswert ist es, dass bereits Kinder und Jugendliche den Verein unterstützen. So spendeten etwa die Konfirmanden aus Weißenkirchberg und Aurach an „Amélie“ und auch die Schüler der Edith-Stein-Realschule verwendeten die Einnahmen ihrer Theateraufführung für diesen guten Zweck. Die Kinder des Kinderhauses Kunterbunt in Schillingsfürst verkauften Suppengemüse und übergaben Karin Hainke den eingenommenen Betrag, die ihnen erklärte: „Für unsere Kinder seid ihr wie kleine Superhelden.“

In diesem Zusammenhang sei auch die Aktion „Kinder backen für Kinder“ des Brothauses erwähnt sowie die Spende von Playmobil. Da der Verein mehr Spielzeugfiguren und -welten erhielt als er jemals an „seine“ Kinder weitergeben könnte, beschloss man vor Weihnachten kurzerhand einen Teil an die Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen weiterzugeben.

Und dies war nur einer der vielen Termine im vergangenen Jahr. Neben zehn Vorstandssitzungen, dem Arbeitsalltag mit unzähligen Telefonaten, Briefen und Faxen standen unter anderem auch eine selbstorganisierte und durchgeführte Zumbaparty, ein Treffen mit dem Kooperationspartner „KoKi“ (Koordinierende Kinderschutzstellen – Netzwerk frühe Kindheit), die Teilnahme an der Rothenburger Stadtmosphäre und dem Wörnitzer Weihnachtsmarkt sowie der Veranstaltungshöhepunkt „Spaß am Berg“ auf dem vollgepackten Programm der Ehrenamtlichen.

Neu gewählter Vorstand (v.l.n.r.): Kassenprüferin Karin Kohn, 2. Vorsitzende Petra Neefischer, Kassenprüfer Martin Payer, Schriftführerin Heike Hasselt, Vorsitzende Karin Hainke und Kassiererin Ute Leidenberger. Fotos: Scheuenstuhl

Neu gewählter Vorstand (v.l.n.r.): Kassenprüferin Karin Kohn, 2. Vorsitzende Petra Neefischer, Kassenprüfer Martin Payer, Schriftführerin Heike Hasselt, Vorsitzende Karin Hainke und Kassiererin Ute Leidenberger. Fotos: Scheuenstuhl

Vorweihnachten statt Sommer

Diesen bunten Familiennachmittag mit Spiel und Spaß auf dem Riedenberg bei Wörnitz – Familie Payer stellte dankenswerterweise hierfür ihr weitläufiges Grundstück zur Verfügung – wird es in dieser Form 2018 nicht mehr geben. Nach zehn Auflagen orientiert man sich neu. Heuer wird es noch keine andere Sommerveranstaltung geben. Man wollte den vielen Unterstützern des Vereins schließlich keine Hauruck-Alternative vorsetzen, denn: „Wenn wir etwas machen, machen wir es mit ganzem Herzen oder gar nicht“, unterstrich Karin Hainke.

Dafür stellt der Verein am Samstag, 24. November, in der Kirche in Kloster Sulz ein Vorweihnachtskonzert auf die Beine. Aber bereits jetzt ist man fleißig hinter den Kulissen am Organisieren und Basteln, denn am Sonntag, 4. März, ab 14 Uhr findet wieder das Ostercafé statt – diesmal im Anwesen Georg-Ehnes-Platz 2. Mit Veranstaltungen wie diesen und auch „Spaß am Berg“ konnte der Verein im vergangenen Jahr über 6000 Euro einnehmen. Der Kassenstand zum Jahreswechsel betrug zirka 56000 Euro. Abgesehen von geringen Ausgaben für beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit kommt das Geld ausschließlich den Kindern und ihren Familien zugute, denn diese seien „der Ansporn, der Motor, unser Engelsvermächtnis“, sagt Karin Hainke.

So wurden etwa 27000 Euro für die Förderung medizinischer Maßnahmen und weitere gut 17000 Euro für die Förderung sonstiger Maßnahmen ausgegeben. Die Vorsitzende informierte die Anwesenden über einige dieser Hilfestellungen. Man ermöglichte etwa einen Entlastungsaufenthalt und die Anschaffung eines Zwillingskinderwagens, einer Indoor-Schaukel sowie eines Reisebetts, dank dem das Kind in der Kita seinen Mittagsschlaf halten kann, ohne dass die Betreuerinnen Angst haben müssen, dass es auf Erkundungstour geht.

Einem Jungen mit einer lebensverkürzenden Krankheit wurde – nach einem Urlaub am Meer vor zwei Jahren – nun der Wunsch nach einer Reise in die Berge mit seinen Freunden erfüllt. Zusammen mit anderen Stiftungen beteiligte sich „Amélie“ zudem am Erwerb eines behindertengerechten Fahrzeugs für eine alleinerziehende Mutter und ihren auf den Rollstuhl angewiesenen Sohn.

Vorstand neu gewählt

Turnusgemäß stand bei der Versammlung auch die Neuwahl des Vorstandes an. Sowohl Vorsitzende Karin Hainke, als auch ihre Stellvertreterin, Petra Neefischer, wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Kassier Rainer Schwab und Kassenprüfer Uwe Neefischer stellten sich nach verdienstvollen Jahren nicht mehr zur Wahl. Neue Kassenwärtin ist nun die bisherige Schriftführerin Ute Leidenberger. Heike Hasselt wird in Zukunft für Protokolle und Korrespondenz zuständig sein. Als zweiter Kassenprüfer, neben der im Amt bestätigten Karin Kohn, wurde Martin Payer gewählt. mes

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