Praxisbezogene Wissensvermittlung an Schillingsfürster Mittelschule dank Bildungsinitiative

SCHILLINGSFÜRST – Jeder große Wissenschaftler hat einmal klein angefangen und Kinder lernen am bes-ten, wenn sie etwas selber machen: Auf diesen beiden Erkenntnissen fußt das Konzept der „Initiative Junge Forscherinnen und Forscher“ aus Würzburg. Wissenschaftler des gemeinnützigen Vereins statteten deshalb kürzlich der 8. und 9. Klasse der Mittelschule Schillingsfürst zum allerersten Mal einen Besuch ab, um die Schüler auf praktische Weise an das Thema erneuerbare Energien heranzuführen.

Im PCB-Raum herrschte unter den Schülern ein reger Austausch über die richtige Vorgehensweise bei den Versuchen.

Zwei Tage lang drehte sich auf der Frankenhöhe alles um Energie, Elektrizität und Nachhaltigkeit – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn eine Aufgabe der jungen Forscher bestand darin, ein eigenes Windrad zu bauen. Bevor es aber ans Erkunden, Tüfteln und Ausprobieren ging, bekamen die Schüler zunächst eine theoretische Einführung.

Sara Wirsing, Felix-Benjamin Brosowski und Shawn Kennedy, Referenten der Initiative, gaben einen Überblick über die verschiedenen Energieformen und -quellen und zeigten Probleme und Herausforderungen der Energiewende sowie die Folgen des Klimawandels auf.

Mit diesem Angebot möchte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen soll den Jugendlichen der Spaß an Naturwissenschaften und Technik vermittelt werden, was wiederum dazu motiviert, sich mit ganz neuen Themen – und auch Berufspers­pektiven – zu befassen. Zum anderen soll bereits die junge Generation dazu angeregt werden, den eigenen Energieverbrauch kritisch zu hinterfragen.

Es werde Licht im Haus dank Schaltplan und Reihenschaltung. Fotos: Scheuenstuhl

Kostenloser Schulbesuch

Seit Beginn des aktuellen Schuljahres ist der Schulbesuch von allen Mittelschulen in Unter-, Mittel- und Oberfranken buchbar. Durch Unterstützung des Europäischen Sozialfonds in Bayern ist das Angebot kostenfrei. Der Schulbesuch richtet sich an Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe und findet in Abstimmung mit dem Bayerischen Kultusministerium statt.

Ellen Wachter, Lehrerin für Physik/Chemie/Biologie (PCB) in Schillingsfürst, wandte sich zu Beginn des Schuljahres an Rektor Andreas Pyczak, mit der Bitte, sich für dieses Projekt anzumelden. „Das machen wir auf jeden Fall“, war dessen Antwort darauf. Glücklicherweise entschlossen sich genügend Schüler der 8. und 9. dabei freiwillig mitzumachen, so dass die Hürde der Mindestteilnehmerzahl genommen werden konnte. Gerade die praktische Wissensvermittlung durch Externe sieht der Schulleiter als großen Vorteil dabei.

Mit einer anderen Art der Ansprache und mit riesigen Koffern voller Materialien können die Versuche auf eine ganz andere, eindrucksvollere Weise durchgeführt werden. Wichtig dabei sei es, so Andreas Pyczak, die Schüler zu einem selbstständigen Arbeiten anzuleiten. Die Betreuer und die Lehrer sind dabei und geben lediglich den einen oder anderen Tipp.

Am ersten der beide Tage standen für die Schüler Versuche zu Stromkreis, Energieverbrauch und -umwandlung auf dem Stundenplan. Mit der Solarstation und der Windkraftanlage folgten am zweiten Tag praktische Anwendungen zum Thema Erneuerbare Energien. Eine der Aufgaben bestand beispielsweise darin, ein möglichst effizientes Windrad selbst zu bauen, mit dem ein Gewicht vom Boden gehoben werden kann. Die Nachwuchsforscher befassten sich aber auch mit der Elektrolyse von Wasser – inklusive Knallgasprobe sowie mit einem Energie-Update für das Eigenheim in Miniaturform.

Der Besuch der Wissenschaftler und das dadurch entfachte Interesse für angewandte Naturwissenschaften soll nicht einfach so verpuffen. Es sei wichtig, unterstreicht deshalb der Schulleiter, dass man dies nun im Unterricht aufgreift und vertieft. Denn gerade das Thema Strom sei in der 9. Jahrgangsstufe im Hinblick auf den Qualifizierenden Hauptschulabschluss sehr wichtig. mes