Dieses Kapitel ist abgeschlossen Identitätsstiftende „Villa Roth“ der VG Schillingsfürst jetzt zu einem guten Abschluss geführt

Identitätsstiftende „Villa Roth“ der VG Schillingsfürst jetzt zu einem guten Abschluss geführt

SCHILLINGSFÜRST – Erfreulicher Abschluss einer ungewöhnlichen Geschichte. Die repräsentative, altehrwürdige „Villa Roth“ ist zu einem modernen Verwaltungsgebäude ausgebaut geworden mit zeitgemäßer medialer Ausstattung. Bei der Einweihung am Mittwochabend gab es Lob und Anerkennung von allen Seiten für das vier Millionen Euro teure Gemeinschaftsprojekt der

Ernst Nehfischer (li) und Florian Beck mit einer hochwertigen Bildcollage der „Villa Roth“ für den VG-Vorsitzenden.

Ernst Nehfischer (li) und Florian Beck mit einer hochwertigen Bildcollage der „Villa Roth“ für den VG-Vorsitzenden.

Alles hat seine Zeit. Das gilt auch für die Entwicklung und Optimierung des stadtbildprägenden Bauwerks, das vom einstigen Schillingsfürster Baumeister Anton Roth 1897 errichtet wurde. Es erlebte eine wechselvolle Geschichte. Bevor es 1969 in den Besitz der Stadt Schillingsfürst kam, diente es als Privatbesitz der Familie Roth und dann als Altenheim St. Antonium der Erzdiözese Bamberg. In seinem Rückblick erinnerte der langjährige VG-Vorsitzende Karl Beck an die Zeit, als die Stadt Schillingsfürst der 1976 gegründeten Verwaltungsgemeinschaft die erforderlichen Räume vermietete. Mit auslaufendem Mietvertrag im Herbst 2007 begannen die Diskussionen zwecks weiterer Nutzung und Raumgestaltung. Anbaupläne wurden 2010 durch ein Bürgerbegehren gekippt. Alles begann noch einmal von vorne. Sieben Jahre verstrichen ohne greifbares Ergebnis und dann wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Die VG ei­nigte sich Ende 2013 mit der Stadt auf einen Besitzerwechsel und begann mit den intensiven Planungen für die umfangreichen Umbaumaßnahmen. Parallel dazu musste der Umzug in das vorbereitete Ausweichquartier in Wörnitz bewerkstelligt werden.

In 17 Monaten Bauzeit wurde das denkmalgeschützte Gebäude saniert und an neuzeitliche Erfordernisse einer öffentlichen Verwaltung mit Publikumsverkehr angepasst. Die Ausgestaltung der Räume umfasste auch den Persönlichkeits- und Datenschutz. So waren Sichtschutz-, Schallschutz- und elektronische Maß­nahmen vorzunehmen sowie Brandschutzvorschriften und Fluchtwege, ein energetischer Standard sowie Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen. Die besondere Herausforderung bestand darin, sich bei der baulichen Neugestaltung des Altbestandes auf die räumlichen Kapazitäten zu beschränken. Die Mitarbeiter hatten bei der technischen und organisatorischen Gestaltung der Arbeitsplätze und der -abläufe ein Mitspracherecht.

Am Ziel: der VG-Vorsitzende Karl Beck.

Am Ziel: der VG-Vorsitzende Karl Beck.

Die Einweihungsfeierlichkeiten begannen mit einem Sekt­empfang im schönen Innenhof an der katholischen Kirche in der Nachbarschaft und wurden im Pfarrsaal fortgesetzt. Der VG-Vorsitzende Karl Beck brachte in einer launigen wie emotionalen Rede seine tiefe Freude über das gelungene Werk zum Ausdruck. Sein Dank galt allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Bewegende Worte richtete er an den ehemaligen Geschäftsstellenleiter Ernst Nehfischer, der auch nach seinem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben breites Engagement in der Bauphase an den Tag gelegt hat. „Davor muss man den Hut ziehen“, würdigte Karl Beck die ehrenamtliche Tätigkeit.

Anerkennung zollte er auch dem tüchtigen Kämmerer und Verwaltungsfachmann Florian Beck, zugleich sein Sohn, für die starke Leistung als einer der wichtigen Entscheidungsträger. Im Team mit Hauptamtsleiter Christian Eßlinger und Helmut Fetzer vom Bauamt, die sich ebenfalls tüchtig eingebracht haben, wurde an der Umsetzung eines zukunftsorientierten Personalkonzeptes mitgewirkt. „Eine gute Verwaltungsgemeinschaft kommt auch den Bürgern zugute“, meinte der CSU-Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer in seinem Grußwort. Um kommunale Aufgaben zu bewerkstelligen, brauche es „mutige Menschen“. Kreisbaumeister Bernd Strobel, ein gelernter Maurer, zollte den Bauleuten seinen Respekt für das „grandiose Ergebnis“. Der stellvertetende VG-Vorsitzende Jürgen Geier (Bürgermeister von Dombühl) stilisierte die „Villa Roth“ im Überschwang zum „schönsten Verwaltungsgebäude in ganz Bayern“ hoch. Es wurde nicht mit Lob gespart. Zu den schönen Worten gab es auch Dankeschön-Geschenke an Karl Beck, Florian Beck, Ernst Nehfischer, den hauptverantwortlichen Planer Christian Stein und Klaus Ilgenfritz, die Innenarchitekten Horst Neumaier und Katharina Vyhnal, Fachplaner Walter Schröder und die von der Baumaßnahme betroffenen Nachbarn, das Ehepaar Scherlowski und Elke Hasselt.

Modern und peppig die Musik des Duos „Mach-Art“mit Sängerin Christine Rebele, Projektmanagerin im Finanzsektor, und Gitarrenlehrer Matthias Lohwasser. Die beiden talentierten jungen Leute interpretierten bekannte Rock- und Soulhits auf frische Art. Der Abend war schon fortgeschritten, als die Festgäste zur „Villa Roth“ gebeten wurden, wo Dekan Hans-Peter Kunert und Pfarrerin Sabine Baier die Weihe- und Segenshandlung vornahmen. Anschließend wurde die Möglichkeit der Hausbesichtigung ausgiebig genutzt. Das Landhaus Lebert verköstigte mit einer Auswahl an feinen Speisen. In den Gesamtkosten von rund vier Millionen Euro für das VG-Gebäude sind Kaufpreis (220000 Euro) sowie Auslagerung nach Wörnitz und Rückumzug (140000 Euro) enthalten. Damit liegt man über dem gesteckten Rahmen. Durch die Aussicht auf Zuschüsse in Höhe von 1,1 Millionen Euro aus dem kommunalen Investitionsprogramm ergänzend zum Finanzausgleich, werden Schillingsfürst, Wörnitz, Wettringen, Dombühl, Diebach und Buch am Wald „finanziell nicht wesentlich höher belastet als ursprünglich beschlossen“, äußerte sich der VG-Vorsitzende zuversichtlich. Die Zahlen der konkreten Schlussrechnung werden bei der ers­ten Sitzung im generalsanierten Haus am 22. November vorgelegt. sis

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