Bedeutende Kursänderung

81 Absolventen der Oskar-von-Miller Realschule in berufliche Zukunft entlassen

ROTHENBURG – Ein „überragendes Gefühl“ verspürten laut Schulleiter Dieter Schulz die 81 frischgebackenen Absolventen der Oskar-von-Miller Realschule bei ihrer Abschlussfeier in der Reichsstadthalle. Besonderer Grund zur Freude: Nicht nur dass sich viele bei den Prüfungen notentechnisch deutlich verbessert haben, bei allen steht auch der nächs­te berufliche und schulische Schritt bereits fest.

Die Klassenbesten rahmen Michelle Braun (3.v.r.) ein, die mit einer Traumnote von 1,36 die Schulbeste ist. Fotos: Scheuenstuhl

Die Klassenbesten rahmen Michelle Braun (3.v.r.) ein, die mit einer Traumnote von 1,36 die Schulbeste ist. Fotos: Scheuenstuhl

„Es hat sich einfach gelohnt durchgehalten zu haben und nun muss jeder darauf schauen, was er daraus macht“, brachte Schülersprecherin Sara Güngör erfrischend knapp die Gefühlswelt der Absolventen und die nun vor ihnen liegende Freiheit und Verantwortung, ihr Leben zu gestalten, auf den Punkt. Die Grußworte und Reden der in Abschlussfeiern erfahrenen Erwachsenen fielen naturgemäß etwas länger aus, schließlich galt es, die Leistungen der Schüler auch gebührend zu würdigen.

So stellte Schulleiter Dieter Schulz die Hauptakteure dieser Feier vor, indem er preisgab, was ihre Klassenleiter über sie zu sagen hatten, aber auch, wie die Jugendlichen selbst ihre Mitschüler beschrieben. Insgesamt zeigte sich ein buntes und sympathisches Bild der Absolventen, die bei aller Kreativiät, einen Schultag unterhaltsam zu gestalten, letztlich auch die entsprechenden Leistungen an den Tag legten.

Von den 84 zur Abschlussprüfung angetretenen Realschülern, haben diese 81 auch bestanden. 67 davon haben sich im schriftlichen Teil deutlich verbessert – mitunter in allen vier Fächern. Den Titel der schulbesten Absolventin erarbeitete sich Michelle Braun (10a) aus Bettwar. Für ihren Notendurchschnitt von 1,36 in der Abschlussprüfung erhielt sie den Sonderpreis der Stadt. Zweiter Bürgermeister Dieter Kölle, der den Preis übergab, beglückwünschte alle Absolventen zu ihrem Erfolg und bat sie, sich „für die Demokratie“ einzusetzen und sich „für die Gesellschaft und die Gemeinschaft zu engagieren“.

Die weiteren Klassenbesten bei den Abschlussprüfungen waren aus der 10a Tobias Schmieg (1,55), Simon Beck und Lukas Kettenacker (beide 1,91). Laura Herbolsheimer (1,75) und Fabian Stark (1,92) machten in der 10b das Rennen. In der 10c belegte Markus Präger (2,0) den Spitzenplatz. Aber nicht nur die schulischen Leistungen wurden belohnt, sondern auch das Engagement der Schüler für die Schulgemeinschaft und ihre Mitschüler. So bekamen Streitschlichter, Schulsanitäter, Schülerlotsen, Schülersprecherin Sara Güngör, die Musiker sowie die Teilnehmer an dem Projekt „Schüler helfen Schülern“ eine kleine Aufmerksamkeit überreicht.

Vielfältiger Einsatz

Lea-Michelle Heilscher und Eva-Mariana Le aus der 10c wurden zudem von dem Rotary-Club Rothenburg-Bad Windsheim für ihren vielfältigen Einsatz gesondert ausgezeichnet. Die beiden, so Rotary-Repräsentantin Stella Braun, haben über mehrere Jahre hinweg „pflichtbewusst und sorgfältig“ das Klassenbuch geführt, waren lange Zeit bei der Schülerfirma und sorgten als Schülerlotsinnen für einen sicheren Schulweg. Zudem waren sie Schulsanitäter und für die Schülerbücherei tätig.

Schulleiter Dieter Schulz gab den Absolventen mit auf den Weg, bei allen künftigen Kursänderungen ihre „positive, frische, optimistische Grundhaltung“ nicht zu verlieren. Zwei wichtige Schritte haben sie bereits gemacht: sie haben die Mittlere Reife erworben und ihre berufliche Zukunft in Angriff genommen. So werden 17 Absolventen demnächst die Fachschule und die Fachoberschule besuchen, sechs das Gymnasium und 58 wechseln direkt in eine betriebliche Ausbildung.

Aber auch bei drei Lehrern heißt es nun Abschied nehmen von der Oskar-von-Miller Realschule: Konrektor Johannes Schad wird ab dem kommenden Schuljahr die Leitung der Realschule in Feuchtwangen übernehmen. Er habe, so Dieter Schulz, seine Fächer geliebt und „mit ganzer Persönlichkeit“, Bodenhaftung und Humor unterrichtet. „Die Feuchtwanger haben halt Glück“, musste er anerkennen. Erika Ott geht nach 34 Jahren an der hiesigen Realschule in den wohlverdienten Ruhestand, wobei es bei ihr, die sich unter anderem durch große Sachkenntnis und viel Interesse an der Weiterbildung auszeichnete, eher ein Unruhestand werden dürfte.

Schulleiter Dieter Schulz (2. von rechts) verabschiedet Johannes Schad und Erika Ott (von links) sowie Sebastian Felbel (rechts) mit Blumen.

Schulleiter Dieter Schulz (2. von rechts) verabschiedet Johannes Schad und Erika Ott (von links) sowie Sebastian Felbel (rechts) mit Blumen.

Sebastian Felbel wechselt zum neuen Schuljahr aus familiären Gründen nach Fürth. Seine vielen Ideen wurden sehr geschätzt, allen voran das „Erfolgsmodell Rockbandklasse“. Er war ein „verantwortungsbewusster Kollege“, der ohne viel zu fragen einfach angepackt habe. Die Bandklasse 6c, der Chor, die Bläsergruppe und die Schulband umrahmten die Abschlussfeier musikalisch.

Bereits zum fünften Mal wurden diejenigen Schüler von Vertretern der heimischen Wirtschaft ausgezeichnet, die in ihrer jeweiligen Wahlpflichtgruppe am besten abschnitten. Friedrich Uhl, Personalleiter bei der Firma Neuberger, hatte zum ersten Mal das Vergnügen für den eigentlich männlich dominierten Bereich Mathe/Physik/Chemie eine Schülerin auszuzeichnen. Michelle Braun (10a) erarbeitete sich mit ihrer „schnellen Auffassungsgabe“ und ihrer „zielgerichteten und strukturierten Arbeitsweise“ in Mathe eine 1,0, in Physik eine 1,96 und in Chemie eine 1,0.

Lukas Schmidt, Marktbereichsleiter bei der VR-Bank Mittelfranken West zeichnete Fabienne Eisenmann (10b), die stets mit „guten Beiträgen den Unterricht bereicherte“, für ihre glatte 2,0 in Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen aus. Auch sie machte der bisherigen männlichen Dominanz in diesem Fachbereich ein Ende.

Heidi Treiber von der Firma Textil Haller/Lola hatte für den mit einer „großen Lernbereitschaft“ und einer „ausgezeichneten Transferleistung“ ausgestatteten Angelo Ziogkos (10c) eine, an den ersten männlichen Preisträger der Kategorie Französisch für seinen Schnitt von 1,93 angepasste Einkaufstüte mitgebracht. Achim Schneider vom Rotabene Medienhaus schloss den Würdigungsreigen. Sein Preis ging dank ihres Notendurchschnitts von 1,58 in Kunsterziehung an die „außerordentlich talentierte“ Janine Preeg (10c). mes

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