Freudiges Ereignis

Hetzweiler und Weißenkirchberg feiern Meister Adebar

HETZWEILER/WEISSENKIRCHBERG –  Kleiner Feiertag für Hetzweiler und für Weißenkirchberg: Das Beringen der Jungstörche ist ein freudiges Ereignis, zu dem traditionell Jung und Alt zu Füßen der Nester zusammenkommen.

Die Grundschüler singen mit ihren Lehrern das Storchenlied. Fotos: Weber

Die Grundschüler singen mit ihren Lehrern das Storchenlied. Fotos: Weber

Besonders stolz sind die Bewohner der Brunst darauf, dass sich die Störche ohne jedes menschliche Zutun wie etwa ein angebotenes Nest, hier niedergelassen haben und so heimisch fühlen, dass sie immer wieder kommen.

2012 baute ein Paar sein Nest auf dem Kamin der Weißenkirchberger Grundschule. Ein weiteres Paar hat sich den Kopf des 14,5 Meter hohen Gittermasten eines aufgelassenen Windrads in Hetzweiler als idealen Brutplatz ausgesucht.

Johann Raab (86) und seine Frau Wilma Raab (87) sind auch diesmal mit von der Partie, als es bei der Visite Thomas Zieglers auf ihrem Grundstück ein Hallo zu Ehren der Störche gibt. Wer hätte gedacht, dass die Überbleibsel dieses Pionier- Windrads später einmal solch schönem Zweck dienen dürfte?

Drei stattlichen Jungstörchen klickt Ziegler hier den Ring an. Leider ist diesmal das Wetter suboptimal. Ein Gewitterrest sorgt für Regen und es dauert, bis er sich verzogen hat. Die Zuschauer müssen Schutz suchen unter Schirmen, unter Dächern von Schuppen oder auch in Garageneinfahrten.

Als es etwas aufgehört hat, lässt sich Beringer Thomas Ziegler im Korb der Feuerwehr hochfahren ans Nest. Von unten verfolgen die Klasse 1 a der Grundschule Dombühl-Weißenkirchberg mit Lehrerin Claudia Seefarth, die Klasse 2 a mit Lehrer Franz Bögelein und eine Abordnung des Kindergartens Kloster Sulz das Geschehen.

Sie erwarten ungeduldig, endlich etwas vom Storchennachwuchs zu sehen. Jubel, als Ziegler einen der drei präsentiert. Vertreter des Gesangvereins Weißenkirchberg, angeführt von Vorsitzendem Albert Seitz, sowie Interessierte aus der Bevölkerung freuen sich mit. Martina Seitz hat zum kleinen Storchenfest den jüngsten Zuschauer mitgebracht, ihren sieben Monate alten Bastian samt Söhnchen Nico (3).

Es geht weiter ins nur ein paar hundert Meter entfernte Weißenkirchberg ans dortige Schulhaus. Dort warten ebenfalls drei Jungstörche darauf, von Thomas Ziegler beringt zu werden. Die achtjährige Leyla darf im Korb der Herrieder Feuerwehr mit hochfahren und die Aktion aus nächster Nähe verfolgen. Sie ist ausgewählt worden, weil sie vor kurzem Geburtstag hatte.

Später greift Lehrer Bögelein unten zur Gitarre und die junge Schar stimmt begeistert ein beim einstudierten Storchenlied. Als Dank für diese von Klapper-Gesten begleitete Einlage gibt es aus der Hand von Albert Seitz eine süße Anerkennung und ein Getränk für jeden.

Die Grundschule Dombühl-Weißenkirchberg hat die Patenschaft übernommen für die sechs frisch beringten Jungstörche. Namensvorschläge sind so gehalten, dass es jeweils eine weibliche und eine männliche Version gibt: Emilia/Emil, Lea/Leo, Luisa/Luis, Laura/Lorenz, Antonia/Anton und Michaela/Michel. So jung ist das Geschlecht nur mit Blut- und Federtest zu ermitteln. Das aber will man den Vögeln ersparen.

Patenschaftsurkunden sind vorbereitet, werden von Thomas Ziegler unterzeichnet. Die Grundschüler können sie später mit Gemälden verzieren und in ihren Klassen aufhängen. Es sind schöne Erinnerungen an ein interessantes Unterrichtsthema mit einem ganz besonderen Tag. -ww-

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