Aufbau-Finale

Rothenburg für die Festspiele weitgehend gerüstet

ROTHENBURG – Am gestrigen Nachmittag hat der Aufbau für das Feldlager und für die Festwiese vor den Toren der Altstadt weiter Konturen angenommen. Mitarbeiter des Bauhofs setzten im unteren Bereich des Geländes die in den letzten Tagen schon begonnenen Arbeiten fort.

Donnerstag-Nachmittag: Mitarbeiter des Bauhofs beim Aufbau des Feldlagers. Foto: Weber

Donnerstag-Nachmittag: Mitarbeiter des Bauhofs beim Aufbau des Feldlagers. Foto: Weber

Das Aufstellen der Zelte für die verschiedenen Gruppen sowie die Ausstattung mit Gerätschaften und Waffen sind traditionell letzter Teil der Vorbereitungen in diesem Bereich. Auch auf der Festwiese lief gestern der bereits seit Tagen laufende Aufbau weiter.

An vielen Stellen in der Altstadt und davor sind die Sperrschilder und Sperrgatter weitgehend in Stellung gebracht. Pfingsten kann also kommen. Die Stadt zeigt sich in dieser und in vieler anderer Hinsicht gerüstet für die Festspiele und für den erwarteten großen Besucheransturm.

Vom 2. bis 5. Juni ist die Stadt, wie seit dem Ende des 19. Jahrhunderts traditionell immer um diese Zeit, Kulisse für das große Historienszenarium. Rothenburg feiert sich und seine Rettung vor Brandschatzung und Plünderung im Dreißigjährigen Krieg mit einem aufwändigen Aufgebot an Spielgruppen und Darstellern, alle in Kostümen und Uniformen aus jener Zeit.

Jene Legende für das Jahr 1631 ist dabei sozusagen Grundlage und Hintergrund zugleich: General Tilly fällt nach Tagen der Belagerung mit seinem Heer in die Stadt ein. In ihrer Not rufen die Ratsherren nach dem Kellermeister der Stadt, der dem Feldherrn einen großen Humpen reicht – gefüllt mit Dreieinviertel Liter Wein. Milde gestimmt, verspricht Tilly der Stadt Schonung, wenn einer der Ratsherren den Humpen auf einen Zug leeren könne. Altbürgermeister Nusch vollbringt das Kunststück und Rothenburg bleibt verschont.

1881 dichtete der Glasermeister Adam Hörber um diese Sequenz das Festspiel „Der Meistertrunk“ und verlieh damit auch der Entwicklung der Stadt zum Touristenziel entscheidenden Schwung. Insgesamt sechsmal ziehen an den Pfingsttagen ab dem heutigen Freitag die Protagonisten der beiden Spielgruppen im Kaisersaal auf und stellen dieses so schicksalhafte und letztendlich glückliche Kapitel für Rothenburg nach.

Beim großen Historischen Heereszug durch die Gassen der Altstadt am Sonntagnachmittag mit anschließendem Feldlager vor den Toren verlagert sich das Geschehen nach draußen. Betrieb auf der Festwiese, Handwerker- und Händlermarkt in der Altstadt, Aufführungen des Schäfertanzes am Pfingstsonntag und Verbeugung vor der Landhege auf dem Marktplatz am Pfingstmontag kommen hinzu. -ww-

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