Auf dem richtigen Weg

Union lobt bei der Jahreshauptversammlung ausdrücklich die Entwicklung der Stadt

ROTHENBURG – Für die örtliche CSU ist die Stadt in vieler Hinsicht auf dem richtigen Weg und sie kann sich gerade auch mit ihren jüngsten Errungenschaften sehen lassen. Das hat der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Dr. Wolfgang Scheurer, bei der Jahreshauptversammlung im „Rappen“ zu verstehen gegeben. Dabei ging er mit einem Stadtratskollegen ins Gericht, der aus seiner Sicht gezielt daran arbeitet, die positive Bilanz madig zu machen.

Ortsverbandsspitze: v.l. Schmidt, Rohn, Pfalzer, Sagmeister-Eberlein, Albig und Schaumann. Fotos: Weber

Ortsverbandsspitze: v.l. Schmidt, Rohn, Pfalzer, Sagmeister-Eberlein, Albig und Schaumann. Fotos: Weber

„Leider müssen wir feststellen, dass ein Fall bekannt geworden ist, wo der Verbindungsmann des Stadtrats die ihm zustehende beratende Tätigkeit offensichtlich dazu missbrauche, sein wählergruppenpolitisches Süppchen zu kochen. Er kann sicher sein, dass der Stadtrat dies in Mehrheit nicht tolerieren wird,“ betonte er.

Scheurer meinte damit, ohne ihn beim Namen zu nennen, Hermann Schönborn von den Unabhängigen Rothenburgern. Der hatte im Seniorenbeirat (wir berichteten) die Kosten für die Mehrzweckhalle vorm Seniorenbeirat nach oben gerechnet und war unter dem Strich auf rund 10 Millionen Euro gekommen.

Wermutstropfen

Dazu stellt der CSU-Fraktionsvorsitzende fest: Die Fertigstellung der Dreifach-Mehrzweckhalle vor dem Spitaltor „im Zeit- und Kostenrahmen und mit überzeugender äußerer und innerer Gestaltung“ beeindrucke selbst ehemalige Hallengegner. Auch die Nutzung werde sicher eine Erfolgsgeschichte.

Einziger Wermutstropfen aus seiner Sicht: Der Stadtratsbeschluss, die Halle grundsätzlich nicht für politische Parteiveranstaltung zur Verfügung zu stellen. Das sei ein grober Fehler, sagt Scheurer.

Zu den Kosten: Nach Darlegung der Verwaltung wird beim Bau der Mehrzweckhalle statt der eingeplanten 7,3 Millionen Euro am Ende keinesfalls ein rund drei Millionen höherer Betrag stehen, sondern im Gegenteil – bedingt vor allem auch durch die Umsatzsteuer-Rückerstattung und einige Einsparungen – sogar ein rund zwei Millionen Euro geringerer.

Auch zum Campus war dem Fraktionsvorsitzenden der Union daran gelegen, das Bild geradezurücken. Schon zum Wintersemester 2017/18 werden nach seiner Information 150 Studenten in die bis dahin renovierte Luitpoldschule einziehen. Beim 7- bis 8-semestrigen Bachelor-Studium „Interkulturelles Management“ werde es Rothenburg unter dem Strich auf 350 bis 400 Studenten bringen.

Bewusste Fehlinformation

Scheurer rechnet vor: Ein Semester dauert 13 Wochen. Davon sind 16 Tage Pflichtpräsenz. Damit steht fest, dass sich jeweils zwischen 85 und 90 Studenten um die in der ersten Ausbaustufe vorhandenen 40 bis 50 Computerarbeitsplätze drängen werden.

Er kommentiert eine Äußerung des UR-Mannes: Wer sich bei dieser Faktenlage zu der Behauptung versteige, die Bude sei elf Monate leer, begehe keine intellekturelle Fehlleistung, sondern betreibe ganz bewusst Fehlinformation.

Bei seinen Zahlen und bei seiner Argumentation beruft sich Scheurer auf aktuelle Angaben von Jessica Eizenhöfer, der Projektmanagerin des Campus Rothenburg. Es werde im übrigen nicht nur gelehrt an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, so dass die Räume der Professoren und Tutoren sowie der Verwaltung durchgängig belegt sein werden.

Alles in allem sei damit zu rechnen, dass der Campus Rothenburg erfreulicherweise noch bevor dort das 8. Semester eingerichtet sei aus allen Nähten platzen werde. Die geplante Kooperation mit dem derzeit renovierten Gastronomischen Bildungszentrum (GBZ) könne die notwendige Entlastung bringen.

Der Ausbau der Luitpoldschule zu Universtitätszwecken wird voraussichtlich 3,85 Millionen Euro kosten. Rund 1 Million Euro davon gehen allerdings auf das Konto von Gebäudeerhalt, wären also auf kurz oder lang ohnehin angefallen.

Außerdem kommt Scheurer auf die zurückliegenden Haushaltsberatungen 2017 zu sprechen und unterstreicht dabei die positive Entwicklung der Einnahmenseite. Die Union stehe hinter jeder einzelnen beschlossenen Investition. Die Entwicklung der Personalkosten müsse mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden.

Die Anhebung des Personalkostenzuschusses für den Stadtmarketingverein betrachtet er als „letzte Chance“ für das Gelingen eines erfolgreichen Stadtmarketings in Vereinsform, wie er betont.

Nicht locker lassen will die CSU bei ihrer Forderung nach Fahrrad-Einstellmöglichkeiten für Touristen: „Hier dürfen wir nicht hinter unseren Konkurrenten zurückfallen“. Er zeigt sich erfreut, dass es mit der neuen Variante der Spange beim Gewerbegebiet Ansbacher Straße jetzt in die entscheidnende Phase gehen kann.

Als Kreisrat ging er auf die Krankenhaus-Situation ein. Die beruhigende Botschaft: Der Kreistag sei sich einig, dass alle vier Standorte (neben Rothenburg Ansbach, Feuchtwangen und Dinkelsbühl) erhalten bleiben sollen und zwar weiter in kommunaler Trägerschaft, unabhängig davon, wer in Zukunft die Geschäfte führt bei ANregiomed.

Bei der Versammlung zog Ortsvorsitzende Silke Sagmeister-Eberlein eine positive Bilanz ihrer bisherigen zweijährigen Amtszeit, lobte die gute Zusammenarbeit in der Stadtratsfraktion und im Ortsverband. Anhand der vielen aufgeführten und in Erinnerung gerufenen Veranstaltungen vom Kinderausflug bis zur Gedenkveranstaltung 100 Jahre Franz Josef Strauß stellte sie ihre Gruppierung als einen Aktivposten heraus. Für die kommenden Wochen und Monate gibt es bereits eine umfangreiche Liste an Terminen.

Kassier Peter Schaumann zeigte einen leichten Einnahmen-Überhang auf, so dass es gelungen ist, den vorhandenen Kapitalbestand noch etwas auszubauen. Kassenprüfer Albert Schmitt bestätigte einwandfreie Verbuchung und lückenlose Belege. Die von ihm beantragte Entlastung der Vorstandschaft ging einstimmig über die Bühne.

Bestplatzierte

Stefanie Nejedlo, CSU-Ortsvorsitzende und Stadträtin in Leutershausen, übernahm die Aufgabe der Wahlleiterin. Sie war an dem Tag zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Arthur Auernhammer, dem Landtagsabgeordneten Andreas Schalk und Bezirksrat Herbert Lindörfer auf Rothenburg-Besuch unterwegs und stellvertretend für die anderen Unionspolitiker noch bis zum Abend geblieben.

Ein Abstecher im Rathaus mit Traditions-Willkommenstrunk aus dem Meistertrunk­humpen (Kellermeister Ottomar Dörrer), ein Gang durch die Altstadt unter Führung von Friedel Spörner und eine Visite der Firma Ebalta hatten vorher zum Programm gehört. Die Leutershausenerin bringt es nach der Nominierung auf Rang 49 der CSU-Bundestagsliste und damit zur besten Platzierung aller Kandidaten aus dem hiesigen Bereich.

Bei den Wahlen im CSU-Ortsverband wurde Ortsvorsitzende Silke Sagmeister-Eberlein für weitere zwei Jahre in ihrem Amt bestätigt. 23 der anwesenden 28 Stimmberechtigten votierten für sie. Zwei ihrer bisherigen Stellvertreter, Norbert Brenner und Helga Rattler, stellten sich wegen anderer Verpflichtungen nicht mehr zur Verfügung. Markus Pfalzer (27 Stimmen) und Gerhard Rohn (25 Stimmen) rückten für sie nach. Eberhard Albig wurde als weiterer bisheriger Stellvertreter mit 24 Stimmen in seiner Funktion bestätigt.

Als Schatzmeister fungiert weiter Peter Schaumann (28 Stimmen) und als Schriftführer Marc Schmidt (26 Stimmen). Insgesamt neun Mitglieder des Ortsverbands wurden per schriftlicher Abstimmung zu Beiräten.

Traudl Reingruber für die CSU-Senioren und Herta Sommer von der Frauenunion erstatteten bei der Versammlung Bericht. Sie führten damit überzeugend Beweis, dass sich in ihren Gruppierungen eine ganze Menge rührt.

Als Langjährige geehrt: v.l. Walther, Reingruber, Held, Dr. Hoffmann und Dr. Scheurer.

Als Langjährige geehrt: v.l. Walther, Reingruber, Held, Dr. Hoffmann und Dr. Scheurer.

Eine besondere Freude war es für die Ortsvorsitzende, an diesem Abend besonders langjährige Mitglieder zu ehren, mit einer Urkunde zu bedenken und ein Bierpräsent an die Hand zu geben. Hannes Centmayer kann auf 30 Jahre bei der Union zurückblicken. Auf 40 Jahre Mitgliedschaft bringt es Dr. Horst Hoffmann. Traudl Reingruber, Gerhard Walther und Dr. Wolfgang Scheurer gehören der Union 45 Jahre lang an. Auf sage und schreibe 60 Jahre bringt es Kurt Held. Als am längsten Gedienter des Abends nahm er ein Weinpräsent entgegen. -ww-

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