Wichtiger Standortfaktor
Kindergarten Kloster Sulz wird um Nachbargebäude erweitert
KLOSTER SULZ – Lange Zeit war Meister Adebar ein gern gesehener Gast in Weißenkirchberg. Die Früchte seiner Arbeit machen sich nun im benachbarten Dombühl mit – zugegebenermaßen einiger zeitlicher Verzögerung – bemerkbar: Um dem erwarteten Bedarf bei der Kinderbetreuung gerecht zu werden, hat die Gemeinde ein Anwesen in Kloster Sulz erworben, das zur Kindertagesstätte umgebaut werden soll, wie der Gemeinderat beschlossen hat.

Mit dem neu erworbenen Anwesen (re.) wird der Kindergarten im Klostergebäude erweitert (li.). Foto: Scheuenstuhl
Direkt neben dem ehemaligen Klostergebäude in Kloster Sulz, in dem bereits der Kindergarten beheimatet ist, befindet sich das von der Gemeinde neu erworbene freistehende Gebäude. Etwa Ende des Jahres soll die Immobilie für seine kleinen „Bewohner“ fertig saniert und umgebaut sein, schätzt Bürgermeister Jürgen Geier.
Seit 2010 ist im ehemaligen Kloster Sulzer Gemeindehaus die Kleinkindgruppe untergebracht. Sie bietet Platz für 12 „Mäusekinder“, so die hausinterne Bezeichnung, für die Gruppe der 1- bis 3-Jährigen. Mit der nun geplanten Erweiterung können zusätzliche 24 Krippenplätze sowie weitere 18 Regelgruppenplätze für über 3-Jährige geschaffen werden.
Mit dem Erwerb und Umbau des Anwesens zur Kindertagesstätte werde die Marktgemeinde im Bereich der Kinderbetreuung „einen entscheidenden Schritt nach vorne machen und ein bedarfsgerechtes Angebot vorweisen können“, freut sich Bürgermeister Jürgen Geier. Eine ausreichende Anzahl an Kinderbetreuungsplätzen sei ein enorm wichtiger Standortfaktor, so das Gemeindeoberhaupt weiter.
Die Maßnahme schlägt geschätzt mit etwa 970000 Euro zu Buche, inklusive Nebenkosten. Ein Förderantrag wurde bereits Ende November bei der Regierung von Mittelfranken eingereicht. Von dort kam zwischenzeitlich die Information, dass sich die Richtlinien zur Bewilligung der Fördermittel zum Bau von Kindertagesstätten kurzfristig grundlegend ändern werden.
Allerdings, so Jürgen Geier, solle es dadurch zu keiner Verschlechterung für das Dombühler Projekt kommen. Zwar könne aufgrund des noch nicht ausgestellten Förderbescheids keine verlässliche Aussage bezüglich der Förderhöhe getroffen werden, aber es bestehe „berechtigte Hoffnung“, dass der im November in der Gemeinderatssitzung ins Spiel gebrachte Betrag von 732000 Euro „sogar noch überschritten“ werde.
Die Marktgemeinde kümmert sich nicht nur um das Dach über dem Kopf ihrer jüngs-ten Einwohner, sondern greift auch für die entsprechende Spielausstattung in die Tasche. So hat der Gemeinderat beschlossen, für den Kindergarten Kloster Sulz Spielgeräte im Wert von etwa 3500 Euro anzuschaffen.
Die jährliche Überprüfung der Spielgeräte hat ergeben, dass ein Teil ersetzt werden muss, etwa ein Stahlschaukelgestell mit Schaukelsitz, ein Modulsandkasten sowie zwei Schaukelsitze für die Mäusegruppe. Als kleine Ergänzung soll ein Spieltisch angeschafft werden.
Die allererste Kindergartengruppe zog 1976 ins Erdgeschoss des Klostergebäudes ein. Einige Jahre später entstand im oberen Stockwerk ein Turnraum. Im Frühjahr 1991 kam eine zweite Gruppe hinzu, so dass bis zu 64 Kinder dort betreut wurden. Eine dritte Gruppe folgte bereits vier Jahre später. Bei allen notwendigen Umbauten wurde darauf geachtet, dass der besondere Charakter des Gebäudes erhalten blieb.
Die Gründung des Frauenklosters am Fuße des Klosterberges liegt wohl schon über 800 Jahre zurück. Im Bauernkrieg wurde es ausgeplündert und niedergebrannt. Trotz Wiederaufbaus lebten die Nonnen nur noch wenige Jahre dort. Der Markgraf von Ansbach nutzte es stattdessen ab 1556 als Jagdsitz. Seit 1802 war darin eine kleine Dorfschule untergebracht, die jedoch in den 70er Jahren, wie viele andere auch, aufgelöst wurde. mes
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