Mehrwert für Dorfgemeinschaft

Wörnitz stellte umfassendes Konzept zur Entwicklung seiner Ortsteile vor

WÖRNITZ – „Gemeinsam Zukunft gestalten“ – Unter diesem Motto hatte die Gemeinde Wörnitz im Sommer 2014 ein Gemeindeentwicklungskonzept angestrengt, dessen planerische Inhalte nach zweieinhalbjähriger Arbeit vorgestellt und anschließend an Vertreter der Kommune sowie des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken übergeben werden konnte.

Übergabe des Gemeindeentwicklungskonzeptes (v.l.): Bürgermeister Karl Beck, Karlheinz Dommer, Gerhard Jörg und Anne Wendl. Foto: Meyer

Übergabe des Gemeindeentwicklungskonzeptes (v.l.): Bürgermeister Karl Beck, Karlheinz Dommer, Gerhard Jörg und Anne Wendl. Foto: Meyer

Ziel des Vorhabens war es, unter Mitwirkung und Beteiligung der Bürgerschaft sowie der örtlichen Vereine, eine nachhaltige Entwicklungsstrategie für die Gemeinde Wörnitz auszuarbeiten, so Bürgermeister Karl Beck, Eine Planungsgesellschaft aus Regenstauf war mit der Ausarbeitung eines Konzeptes beauftragt worden.

Deren Vertreter Anne Wendl und Karlheinz Dommer gaben einen tiefer gehenden Einblick in die Inhalte des Konzeptes, welches nicht nur ein Handlungsleitfaden für die kommenden Jahrzehnte, sondern auch eine „Eintrittskarte für Fördermöglichkeiten“ darstellen soll. Der von Wendl beleuchtete Entstehungsprozess hat zahlreiche orts- und themenbezogene Diskussionen, Exkursionen, Werkstätten, Dorfbegehungen und Termine zum Inhalt.

Der Gemeinderat, der seinen Teil zur Planung und Abstimmung beitrug, hatte sich in zwei Klausurtagungen intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt, ehe vor der jetzigen Schlusspräsentation noch eine Abstimmung mit dem Amt für Ländliche Entwicklung und anderen Fachbehörden erfolgt war. Inhalt des Konzeptes ist es, nach einer Bestandsaufnahme künftigen Entwicklungen und Erfordernissen Rechnung zu tragen, so Anne Wendl.

So finden sich darin Themen wie Ortsentwicklung, Landwirtschaft, Landschaft, Energie, Gemeinschaft, Demografie, Soziales, Wirtschaft und Gewerbe, aber auch Wohn- und Lebensqualität in den Ortsteilen, um nur einige zu nennen. Die Schaffung optimaler Bedingungen für die Landwirtschaft und Wirtschaftsbetriebe und die Förderung der Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe habe man sich ebenso auf die Fahne geschrieben, wie die Förderung einer aktiven und lebendigen Bürgergesellschaft.

Für die Umsetzung der erarbeiteten Entwicklungsstrategien gebe es zahlreiche Instrumente der ländlichen Entwicklung und diverser Förderprogramme, bevor die Gemeinde an die Projektumsetzung herangehen könne, so Anne Wendl, Diplom-Ingenieurin für Landschaftspflege, die auf zwei Kernprojekte der Planungen näher einging. Eines davon ist der Neubau einer Räumlichkeit am Sportgelände in Erzberg, in der sowohl ein Sportheim, wie auch ein Dorfgemeinschaftshaus untergebracht sein sollen.

Abriss des alten Sportheims

Ein Abriss des alten Sportheims und eine Verlegung der Sportplätze wären dort ebenso das Ziel, wie eine Neugestaltung des jetzigen Raiffeisengeländes. Der FC Erzberg-Wörnitz hatte sich jüngst in seiner Generalversammlung mit großer Mehrheit für ein solches Vorhaben ausgesprochen, wie Bürgermeister Karl Beck anmerkte. Ein zweites Kernprojekt wäre das Anwesen „Georg-Ehnes-Platz 2“ in der Wörnitzer Ortsmitte, welches zum Bürgerhaus umfunktioniert werden könnte.

Das ehemalige Gasthaus soll jedoch in seiner Grundstruktur erhalten bleiben und könnte künftig durch die Dorfgemeinschaft inklusive Jugend-raum genutzt werden. Weil auch die örtliche Kirchengemeinde händeringend nach neuen Räumlichkeiten in Kirchennähe sucht, könnten sowohl im Ober- wie auch im Dachgeschoss Platz für die politische und kirchliche Gemeinde geschaffen werden. „Grünes Licht“ aus München konnte Pfarrer Werner Maurer diesbezüglich signalisieren. Ein Außenaufzug am Gebäude wäre dann aber unabdingbar, so Karlheinz Dommer.

Von Seiten des Planungsbüros gibt es weitere Vorschläge. Sie betreffen die Umgestaltung des Kirchenumfeldes in Erzberg, die Neugestaltung des dortigen Dorfplatzes sowie zahlreiche kleinere Maßnahmen in fast allen Ortsteilen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Neugestaltung des Orts-zentrums von Wörnitz als künftige Einheit.

Weil sich der dortige Grund überwiegend in öffentlicher Hand befände, ist hier eine umfassende Überplanung möglich. Nach der Erweiterung der Kinderkrippe im kommenden Jahr mit 27 neuen Plätzen für diese Einrichtung, sollen dort rund 20 weitere Parkplätze geschaffen werden, so dass in diesem Bereich dann rund 45 Stellplätze zur Verfügung stünden. Auch eine Neugestaltung der Rothenburger Straße wird in Betracht gezogen.

Das bisherige Bürgerhaus könnte in einen Bürgersaal umgestaltet werden und anstelle des bisherigen Jugendhauses könnte ein Neubau entstehen, in dem eventuell das Rathaus untergebracht werden könnte. Dazu sollte das Areal zwischen altem und neuem Bürgerhaus mit mehr Aufenthaltsqualität ausgestattet werden. Mit Hilfe der „tollen gemeinschaftlichen Bemühungen“ in Wörnitz, so Dommer weiter, könnte das Gemeindeentwicklungskonzept in fünf verschiedenen Schritten umgesetzt werden.

Straßenbegleitender Radweg

Schon ab 2017 wäre eine „einfache Dorferneuerung“ im Ortsteil Erzberg möglich; mit Hilfe so genannter „ELER-Projekte“ könnten das Anwesen „Georg-Ehnes-Platz 2“ und weitere Vorhaben ab 2018 angegangen werden. Für zahlreiche andere Maßnahmen käme eine umfassende Dorferneuerung in Frage und die Wegenetze könnten nach dem Flurbereinigungsgesetz optimiert werden. Schließlich könnte noch ein straßenbegleitender Radweg von Walkersdorf nach Wörnitz entstehen.

Vor allem zahlreiche kleinere Vorhaben würden jedoch aus dem Fördertopf herausfallen; hier sei mitunter die Eigenleistung der Bürger gefragt. Die Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken für dieses Gesamtvorhaben sagte dessen Leiter Gerhard Jörg zu, der dabei auf über 40 Jahre Gemeindeentwicklung in der Wörnitzgemeinde zurückblickte. Die positive Entwicklung der Kommune gelte es fortzusetzen.

Auch Kreisbaumeister Bernd Strobel hieb in die gleiche Kerbe und stellte die Gemeinde Wörnitz als „eine der stärksten Kommunen im Landkreis Ansbach“ heraus. Er überbrachte zudem die Grüße des verhinderten Landrates Dr. Jürgen Ludwig. hm

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*