Da staunten die Zuhörer

Mit traditionellem Konzert verabschiedete sich das Gymnasium in die Ferien

ROTHENBURG – Gute Tradition ist das inzwischen und das soll auch so bleiben: Mit einem großen Konzert verabschiedet sich das Reichsstadt-Gymnasium jedes Jahr in die Winterferien. Die Aula verwandelt sich dabei in ein Forum des Singens und Klingens mit vielen Talenten, großen Ensembles und noch mehr staunenden Zuhörern.

Junge, engagierte Riege der Sängerinnen und Sänger: der Unterstufenchor.

Junge, engagierte Riege der Sängerinnen und Sänger: der Unterstufenchor.

Auch bei der Ausgabe 2016 hat sich gezeigt, dass die Schule gemessen an ihrer naturwissenschaftlich-technologischen, sprachlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Ausrichtung mit musikalischen Pfunden wuchern kann. So manches musische Gymnasium hat das nicht zu bieten. Lesungen, für die Marion Engelmann die Texte ausgesucht hatte, setzten Akzente. Für die Technik sorgten Philipp Breiter, Benjamin Wacker und Team.

Dem Bläserchor unter der Leitung von Erich Korder war es vorbehalten, an diesem Abend vor vollem Haus fulminant ins Programm zu führen. Mit dem „Siegesmarsch“ aus Judas Makkabäus (Tochter Zion) erklangen Teile von Georg Friedrich Händels populärstem Oratorium.

Die Komposition geht auf den Jakobitenaufstand von 1745 und auf die damaligen Auseinandersetzungen um den englischen Thron zurück. Händel wollte London mit Siegesfanfaren ermutigen.

Fast ein wenig elegisch hören sich dagegen Dieter Wendels „Best Memories“ an, die folgten. Der Komponist ist Zeitgenosse und als Leitender Landesposaunenwart in Bayern tätig.

Mit „Weil ich Jesu Schäflein bin“ folgte ein zweites Werk aus seiner Feder. Schmetternde und ungewöhnlich tiefe Tubaklänge prägen es und lassen aufhorchen.

„Wo kommst du her, Hirtin“ wäre dieses „D’ou viens-tu, bergere“ wohl einfach zu übersetzen. Mit dessen französischer Version im Arrangement von Thomas Bell sang sich der Unterstufenchor unter der Leitung von Carolin Leyh und begleitet von Adrian Grüber am Klavier in die Herzen. Leonie Dreher gab ergänzend dazu bei ihrer Lesung „Wintereinbruch aus der Sicht eines Vogels“ Einblicke ins Leben einer kleinen Braunelle.

Ein klingendes Ausrufezeichen setzte das Orchester mit den Solisten Theresa Strobl, Kathrin Rank und Adrian Grüber beim folgenden „Vivace-Pastorale“ aus dem Konzert g-moll von Arcangelo Corelli. Lea Geißendörfer verlieh mit ihrer Trompete dem „Capriccioso“ von Paul Jeanjean Glanz.

In die Südstaaten der USA entführte mit viel Schwung und Dynamik die Dixieband unter Gebhard Bauer mit dem „Candy Cane Stomp“ von W. Melrose und J. Oliver. Die Reise führte mit dem Oberstufenchor und „Dirait-on“ von Morten Lauridsen und Rainer Maria Rilke unter der Leitung von Gebhard Bauer zurück auf den alten Kontinent. Am Klavier: Lisa-Marie Henselin.

„Lift up your voice“ von Brian Tate machten nicht nur für die beiden Solistinnen Samira Kilian und Susanne Braun sondern auch der Chor zum Programm. Am Klavier: Adrian Grüber.

Auf der Höhe

Mit der Komposition „Anderson Favorites“ von Leroy Anderson im Arrangement von J. Bullock ließ das Orchester eines der bekannt originellen Werke des Tondichters folgen.

Einer der Höhepunkte des Konzertes: „Joshua & friends“ gelingt eine umjubelte Interpretation des Ozzy-Osbourne-Hits „Dreamer“.   Fotos: Weber

Einer der Höhepunkte des Konzertes: „Joshua & friends“ gelingt eine umjubelte Interpretation des Ozzy-Osbourne-Hits „Dreamer“. Fotos: Weber

„Dreamer“ von Ozzy Osbourne im Arrangement von E. Traug wurde zu einem der umjubelten Höhepunkte des Konzertes. „Joshua & friends“ spielten auf und zeigten sich in jeder Hinsicht auf der Höhe dieses Songs.

Für Sängerin Friederike Ritter, für die Geigerinnen Theresa Strobl und Elisa Pehl, für Alena Fischer und Adrian Grüber an den Celli, für Adrian Pevak am Schlagzeug, für Hannah Fiedler am Klavier und schließlich nicht zuletzt für Joshua Pojda an der Gitarre, der die Leitung hatte, gab’s begeisterten Applaus. Zum Schmunzeln lud anschließend Jule Kränzlein mit ihrer Lesung „Öffentliches Vorspiel im Jahr 1990“ ein.

Den wie immer groovigen Schluss-punkt unter das Programm der Solisten und Gruppen setzte die Bigband. Mit „Easy to love“ von Cole Porter im Arrangement von Sammy Nestico und „December“ von M. White, A. McCay und A. Willis im Arrangement von P. Blair hatte sie sich zwei Schmankerl ausgesucht. Der kleine „Wolfi“ (Wolfgang Bauer) durfte sich als frühes Schlagzeuger-Talent einklinken, den Takt bestimmen und Rhythmus-Gefühl zeigen.

Beim gemeinsam gesungenen und musizierten „Ich steh an deiner Krippen hier“ verbanden sich die große Sänger- und Instrumentalriege des Reichsstadt-Gymnasiums und das Publikum zum eindrucksvollen Schlusschor. -ww-

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