Liebhaber-Orchester

Das Rothenburger „Collegium Musicum“ gastiert in Gebsattel

ROTHENBURG – „Die geistliche Musik hat Priorität“, sagt Pfarrer i. R. Ernst Schülke, der seit über fünf Jahren das in Rothenburg beheima­tete „Collegium Musicum“ leitet.

Ein gut aufeinander eingespieltes Ensemble: das „Collegium Musicum“. Foto: ni

Ein gut aufeinander eingespieltes Ensemble: das „Collegium Musicum“. Foto: ni

Er fühlt sich jedoch gar nicht als Dirigent oder mehr oder weniger dominierender Orchesterleiter, eher als „Primus inter pares“ (Erster unter Gleichen). Das hängt auch mit seiner langjährigen Mitwirkung in dem schon seit fast zwanzig Jahren existierenden Liebhaber-Orchester zusammen. Im Jahre 1998 fand sich eine Gruppe von Streichern zusammen und trat unter der Leitung von Annette Haack, der damaligen Organistin in der Heilig-Geist-Kirche im kirchlichen Rahmen auf. Man nannte sich „Collegium Musicum“. Etwa acht Jahre später stieß auch Ernst Schülke, der damals noch in Weigenheim bei Uffenheim lebte, zu diesem Kreis von Hobby-Musikern und wirkte engagiert mit. Nachdem Annette Haack ihre Leitungsfunktion aufgab, übernahm Dietrich Gröschel für eine kürzere Zeit die Organisation und musikalische Verantwortung.

Der Übergang der musikalischen Führung zu Ernst Schülke war fließend. Natürlich haben auch im Laufe der Jahre einige Streicher ihre Mitwirkung aus Altersgründen beendet. So konnten neue Mitspieler, vor allem junge Frauen, die ihre orchestralen Erfahrungen aus dem Schul-orchester des Reichsstadt-Gymnasiums mitbringen, gewonnen werden.

Aus der Gründungszeit sind nur noch die „tiefen Streicher“ Christiane Kuhlberg-Ross (Violoncello), Christoph Kätzel (Viola) und Thomas Knäulein (Kontrabass) und Werner Enzinger (2. Violine) aus Niederstetten dabei. Insgesamt besteht der „harte Kern“ aus zwölf Musikern. Die Proben zu den einzelnen Auftritten finden regelmäßig alle zwei Wochen in einem größeren Raum der Bilderleistenfabrik Biedermann am Steinweg statt. Vor Auftritten kommen natürlich weitere gemeinsame Übungseinheiten dazu.

In den vergangenen Jahren spielte das Collegium Musicum regelmäßig jedes Jahr am Karfreitag in der Heilig-Geist-Kirche bei der Andacht zur Todesstunde Jesu (häufig zusammen mit dem Heilig-Geist-Chor, den Ernst Schülke ebenfalls leitet), bei einem Kirchenkonzert zusammen mit dem Insinger Kirchenchor (Leitung: Alexander Knäulein) in der dortigen Kirche, bei verschiedenen Anlässen in der St.Jakobs-Kirche (auch mit dem St. Jakobs-Chor) und alle zwei Jahre regelmäßig mit dem Burgbernheimer Kirchenchor bei einer Kantate (Leitung: Hannes Hauptmann).

Für 2017 steht ein Auftritt im Rahmen des sonntäglichen Rahmenprogramms „ Soli Deo Gloria“ im Rokokosaal des Rothenburger Wildbads bevor. Häufig finden die Kirchenkonzerte auch gemeinsam mit „Flauto dolce“ statt, einer Blockflötengruppe unter der Leitung von Anette Pehl. Überwiegend widmen sich die Hobby-Musikanten der Barockmusik, die sehr gut in kleinerer Besetzung aufgeführt werden kann.

Das nächste Konzert des Collegium Musicum findet am Samstag, den 17. Dezember um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche in Gebsattel statt. Dabei kommt neben anderen Werken auch die Adventskantate „Kommst du, kommst du, Licht der Heiden“ von Dietrich Buxtehude und das bekannte Concerto grosso in g-moll („Weihnachts konzert“) von Arcangelo Corelli zur Aufführung. ni

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*