Große Traktor-Parade

Ungebrochene Schlepper-Leidenschaft bei Jung und Alt

INSINGEN – Da machten nicht nur die Kinder große Augen: Zur Feier der Jubiläums-Bügelkirchweih zog es über 30 Traktoren jeglichen Fabrikats und Zustands nach Insingen zur traditionellen Schlepper-Rundfahrt. Beim Vorbeiziehen der motorisierten Parade erinnerten sich viele der erwachsenen Zuschauer, an die goldenen Zeiten der bäuerlichen Landwirtschaft, wo diese Maschinen noch viel stärker das Dorfbild prägten.

Herausgeputzt für die Schlepper-Schau: Mit Sonnenblume und „Vintage-Charme“ vorbei an den Zuschauern.Fotos: Scheuenstuhl

Herausgeputzt für die Schlepper-Schau: Mit Sonnenblume und „Vintage-Charme“ vorbei an den Zuschauern. Fotos: Scheuenstuhl

Wie am Schnürchen aufgereiht brachten sich die tuckernden Fahrzeuge in Position für die Fahrt durch die Gemeinde. Groß und Klein nutzten aber zunächst die Parkposition, um die Schlepper genauer unter die Lupe zu nehmen. Es wurde gefachsimpelt, die eigenen Erfahrungen mit den diversen Traktor-Marken ausgetauscht und die eine oder andere ­Anekdote zum Besten gegeben.

Gerade auch auf jene, bei denen der Führerschein noch einige Jahre auf sich warten lässt, übten die Traktoren eine magische Anziehungskraft aus. Damit bestätigte sich: Je kleiner man selbst ist, desto beeindruckender sind die großen Maschinen, deren Reifen allein einen schon um einiges überragen. Die Kinder, die nicht das Glück haben eines dieser imposanten landwirtschaftlichen Gefährte in Originalgröße in der heimischen Garage stehen zu haben, nutzten die Gelegenheit, einmal Probe zu sitzen.

Eine Landmaschinen-Begeisterte im besten Schnuller-Alter ist da hingegen schon ein großes Stück weiter. Das Mitfahren auf dem in himmelblau gehaltenen Eicher Diesel-Schlepper mit luftgekühltem Motor aus dem Familienbesitz ist ja schön und gut. Doch irgendwann kommt die Zeit, wenn sie selber ans Steuer darf. Und dann wird sie dank ihres Trettraktors, der eine exakte Kopie des elterlichen Schleppers ist, bes-tens vorbereitet sein. Auf der kleinen Rundfahrt mit ihrer Mama, durfte die Mini-Schlepper-Ausgabe auch nicht fehlen.

Stilecht in Tracht auf der traditionsreichen „Familienkutsche“.

Stilecht in Tracht auf der traditionsreichen „Familienkutsche“.

Ein eingefleischter Traktor-Fan kennt die verschiedenen Modelle samt dazugehörigem Datenblatt natürlich auswendig. Für die in der Welt der landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge weniger versierten Gäste der Bügelkirchweih, stand glücklicherweise Dieter Lochner parat, der sich berufsbedingt mit schwerem Gerät auskennt. Der Insinger erzählte den Besuchern Wissenswertes zu Besitzern, Marke, Geschichte und Eigenschaften der Schlepper, die dafür einzeln an ihnen vorbeifuhren. Und auch so manche amüsante Zusatzinformationen bekamen sie mit auf den Weg, etwa welche Traktoren für fülligere Landwirte (Ford County Super Six) weniger geeignet waren oder auch: „Zwei Kilo Blech, ‘ne Dose Lack – fertig ist der Hanomag.“

Über 30 Schlepper, von Eicher über Fendt, Fahr, MAN bis hin zum Porsche-Traktor nahmen an dem Schaufahren teil. Nicht nur Individualisten sondern auch gleich ganze Gruppen, wie die Oldtimerfreunde aus Leuzendorf präsentierten dabei ihre motorisierten Schätze. So manches Gefährt erinnerte allerdings nur noch in Grundzügen an die sonst so arbeitsamen Landwirtschaftsfahrzeuge. Dafür bringen sie Fahrer und Mitfahrer mit Sitzbänken, Tischen und sogar Sonnenschirmen mehr Komfort. Eine originale Geräusch- und Abgaskulisse lassen das von vielen so geliebte Traktor-Gefühl aufkommen. mes

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