Standort bleibt ein Thema

Architekt Eduard Knoll rät bei Hallenprojekt dringend Verlegung an Erlbacher Straße

ROTHENBURG – Sie wollen nicht verstummen: Stimmen, wonach die Stadt bei der Mehrzweckhalle gut beraten wäre, die Entscheidung zu überdenken. Nach SPD-Stadtrat Harald Wohlfahrt, der wesentlich höhere Kosten als vorausgesagt befürchtet und das Projekt auch an den Erfordernissen vorbeigeplant sieht, übt jetzt auch der Rothenburger Planer Eduard Knoll aus ganz grundsätzlichen Überlegungen Kritik an diesem Vorhaben am Hörnerweg.

Der Architekt und frühere Stadtheimatpfleger stört sich vor allem daran, das aus seiner Sicht falsche Daten und Feststellungen zugrundegelegt wurden, als der Stadtrat entschieden hat. Grundlage zur Standortfrage (egal ob Mehrzweck- oder nur Dreifach-Turnhalle) sei die Aussage des Stadtbauamtes gewesen, wonach auf die Fläche an der Erlbacher Straße keine Dreifachhalle passe, betont Knoll. Der Platz reiche höchstens für eine Zweifachhalle, hatte es damals geheißen. Mit Skizzen, die auf dem amtlichen Lageplan, auf den Zeichnungen der Dreifach-Turnhalle in der Bleiche sowie auf den im Stadtrat behandelten Zeichnungen für die Mehrzweckhalle basieren, führt der Architekt und frühere Stadtheimatpfleger Eduard Knoll den Gegenbeweis. Hallengrundrisse hat er einfach in den Lageplan kopiert.

Knoll-Zeichnung: Eine Dreifachhalle samt Sportheim und Parkdeck käme an der Erlbacher Straße unter.

Knoll-Zeichnung: Eine Dreifachhalle samt Sportheim und Parkdeck käme an der Erlbacher Straße unter.

Dabei zeigt er auf, dass sogar noch Platz wäre für ein Vereinsheim des TSV samt Nasszellen und Umkleidekabinen für die Sportler. Auch das immer wieder ins Feld geführte Parkplatzproblem an der Erlbacher Straße könne hier gelöst werden: mit einem Parkdeck auf zwei Etagen für insgesamt 100 Fahrzeuge. Außerhalb der Öffnungszeiten stehe zudem auch der Parkplatz des gegenüberliegenden Discounters zur Verfügung. Zwischen 1 und 2 Millionen Euro ließen sich bei dieser Variante für die Stadt gegenüber dem längst beschlossenen Konzept sparen.

Die Natursteinverkleidung und das tiefe Einsenken ins Gelände am Hörnerweg koste so viel Geld, dass es sehr wohl erlaubt sein müsse, über Alternativen nachzudenken, auch wenn eine solche Lösung das gültige Stadionkonzept über den Haufen werfe. Der an dieser Seite des Sportgeländes vorgesehene Übungsplatz lasse sich auch an anderer Stelle verwirklichen. Knoll hält die 6 Millionen Euro, die zuletzt als Maximum bei den Kosten für das Projekt am Hörnerweg genannt wurden, für schamlose Untertreibung. Es müsse damit gerechnet werden, dass die Halle um etliche Millionen teurer kommen werde. Für verwegen hält Eduard Knoll die Annahme, die künftige Halle am Hörnerweg lasse sich sowohl für Veranstaltungen als auch für den Sport (in den Vereinen und in den Schulen) also in echter Mehrzweckfunktion nutzen.

Wenn die Halle am Abend für Konzerte oder andere Anlässe genutzt werde, stehe sie am nächsten Tag aus Aufräum-, Umbau-, und Reinigungsgründen nicht für den Unterricht zur Verfügung. Von der Realschule aus gesehen läge die Halle an der Erlbacher Straße näher als am Hörnerweg. Am allerbesten wäre freilich laut Eduard Knoll eine reine Dreifach-Turnhalle in unmittelbarer Umgebung der Oskar-von-Miller-Realschule und der Topplerschule plaziert. Aber dazu müssten Veränderungen an den dortigen Schrebergärten vorgenommen werden… -ww-

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*