„Elektro im Jugendstil“

Wildbad verwandelte sich für einen Tag in „Festivalgelände“

ROTHENBURG – Das ehrwürdige Wildbad, die evangelische Tagesstätte, verwandelte sich letzten Dienstag für einen Tag in eine Art Festivalgelände. Sechs junge Menschen, die dort ihr Freiwilliges Soziales Jahr machen, haben gemeinsam die Verantwortung übernommen und planten den „Sundowner“.

Dass ein Elektro-Festival in solch einem historischen Ambiente stattfindet, haben im Vorfeld viele Rothenburger eher skeptisch gesehen. Wie passt das zusammen? Jugendstil? Moderne Musik? Junge Menschen, die miteinander feiern und Spaß haben wollen? Dass das einwandfrei funktioniert haben Lina Gerber, Lukas Schmidt, Alexander Baumgärtner, Johannes Keitel, Patrick Kronbach und Matthias Ziegel eindrucksvoll bewiesen. Mit perfekter Vorbereitung, einem ausgefeilten Lichtkonzept, weithin bekannten Musikern und immer mit Blick auf die historischen Mauern haben sie den Spagat geschafft: Den aktuellen Zeitgeist mit dem historischen Erbe Rothenburgs zu vereinen.

Hier ergaben Geschichte und Moderne eine perfekte Symbiose. Fotos: clk

Hier ergaben Geschichte und Moderne eine perfekte Symbiose. Fotos: clk

Ein ausverkauftes Haus bestätigte ihnen den Erfolg. Über 500 Musikfreunde lernten das Wildbad und den Jugendstilsaal von einer ganz anderen Seite kennen und genossen das Ambiente im Taubertal bei beliebter Elektro-Musik. Die sechs Veranstalter ziehen somit auch ein positives Fazit. „Wir finden, das war eine richtig gute Sache. Und obwohl uns unsere Aufgaben viel Spaß gemacht haben, wären wir dann doch lieber als Gäste dabeigewesen“, freut sich Lina Gerber.

Auch die Verantwortlichen des Wildbades zeigten sich begeistert ob der friedlichen Feiermeute und beeindruckt von der Leistung der Gruppe. „Ich finde es stark, dass sie das so organisiert haben und dass es tatsächlich stattgefunden hat.“, so Pfarrer Herbert Dersch gegenüber unserer Redaktion. Damit hätten seine Schützlinge ein deutliches Signal gesetzt und junge Menschen für das Wildbad begeistert. Auf die Frage nach Wiederholung zeigte er sich zwar etwas zurückhaltender, lehnte es aber nicht kategorisch ab. „Dieser Tag hat gezeigt was möglich ist. Wenn die Bereitschaft besteht, kann man darüber nachdenken.“

Einzig das Wetter trübte die allgemeine Euphorie leicht. Der verregnete Nachmittag fiel buchstäblich ins Wasser. Draußen im Außenbereich legten zwei DJs auf und Gegrilltes wurde verkauft. Auch eine Außenbar wurde extra aufgestellt. Doch der Ansturm am Abend sorgte für den Ausgleich. Die freiwilligen Helfer hinter den verschiedenen Bars hatten pausenlos zu tun und ein professionelles Sicherheitsunternehmen behielt den Überblick. Von dem eingenommenen Geld wollen die Beteiligten einen Teil dem Erhalt der historischen Kegelbahn im Wildbad-Park zukommen lassen. Der Großteil wird an eine gemeinnützige Organisation gespendet. clk

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*