Es nimmt Formen an

Blindenstadtmodell befindet sich in der letzten Überarbeitung

ROTHENBURG – Inzwischen nimmt das Blindenstadtmodell weiter Formen an. Der Soester Künstler Egbert Broerken hat es in überarbeiteter Form vorgestellt, damit letzte Änderungen vorgenommen werden können.

Über dem Blindenstadtmodell: von links Broerken, Palm, OB Hartl und Ernst. Foto: Bierstedt

Über dem Blindenstadtmodell: von links Broerken, Palm, OB Hartl und Ernst. Foto: Bierstedt

Die Realisierung des Blindenstadtmodells wird schon lange vom Rothenburger Gä̈stefü̈hrerverein verfolgt. Rund 30000 Euro sind dafür bisher aus verschiedenen Tö̈pfen zusammen gekommen. Privatspender, die Stä̈dtebaufö̈rderung, der (weltgrößte) Inlands-Flughafen Haneda in Tokyo, die Stadt Rothenburg und Aktionen der Gä̈stefü̈hrer haben dazu beigetragen.

Rund 12000 Euro kommen allein vom Verein der Rothenburger Gästefü̈hrer, in dem sich seit Jahren Harald Ernst und Carmen Palm fü̈r das Blindenstadtmodell einsetzen.

Gut zu ertasten

Es zeigt die Altstadt Rothenburgs im Maßstab von 1 zu 600 und enthä̈lt Beschriftungen in Blindenschrift (nach Braille) und in Normalschrift. Auch Blinden soll es damit ermö̈glicht werden, die Stadt mit ihren zentralen Gebä̈ude und den Ausmaß mit dem Tastsinn gut zu erfassen.

Die lange Verzö̈gerung ist durch einen Brand in der Werkstatt des Soester Kü̈nstlers verursacht worden. Egbert Broerken hat mittlerweile ü̈ber 130 Blindenstadtmodelle erschaffen und verfü̈gt ü̈ber entsprechende Erfahrung damit.

Bei der Herstellung der Stadtmodelle geht der Bildhauer und Objektdesigner in erster Linie von einem Katasterplan mit eingezeichneten Hö̈henangaben aus. Vor dem Modellieren fotografiert er sä̈mtliche Gebä̈ude und Hä̈userzeilen von allen Seiten, um mö̈glichst viele Details umsetzen zu können.

An der richigen Stelle

Die architektonischen Modelle werden aus einem Kunststoff gesä̈gt, geschnitzt und gefeilt und anschließend in das Stadtmodell eingefü̈gt. Nach Vollendung wird ein Abdruck des Modells hergestellt, aus dem dann der endgü̈ltige Bronzeguss entsteht. Schließlich gilt es, den Sockel zu modellieren und auch an den Guss anzupassen. Zusä̈tzlich zu den rund 30000 Euro fü̈r das Stadtmodell selbst sind nochmals 10000 Euro fü̈r diesen Teil zu kalkulieren.

Im Bauhof haben sich die maßgeblichen Entscheider getroffen, um das Modell zu begutachten. Ü̈ber die Lage des Wildbads war man sich in dieser Runde anfangs etwas uneinig. Anhang von Plä̈nen und Luftbildern wurde aber schließlich festgestellt, dass Egbert Broerken tatsä̈chlich die Gebä̈ude an der richtigen Stelle platziert hat.

Auf jeden Fall sei das vorgestellte zweite Modell schon filigran und stelle bis auf kleine Details schon eine sehr gute Abbildung der Stadt dar. Trotzdem seien natü̈rlich noch viele kleine Ä̈nderungen nö̈tig. Es handle sich zwar um keine fotografische Darstellung. Trotzdem sollten natü̈rlich das Straßenbild und die Abgrenzungen deutlich ertastbar und sichtbar sein, hieß es nach dem Treffen am Modell.

Im September wird zu den Reichsstadttagen der Hauptsponsor vom Flughafen Haneda erwartet und bis dahin soll das Blindenstadtmodell vor dem Sü̈dturm der St. Jakobskirche aufgestellt sein. kb/-ww-

Ein Kommentar zu Es nimmt Formen an

  1. Theater sagt:

    Da kuckt aber mal einer streng auf die Reichstadthalle…mmhhh,

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