Rassismus die rote Karte zeigen

Rothenburger setzten mit gut besuchter Kundgebung ein Zeichen gegen den Fremdenhass

ROTHENBURG – Zum internationalen Tag gegen Rassismus fand auf dem Marktplatz eine Kundgebung unter dem Motto „Lauter sein gegen Rassismus“ mit schätzungsweise 150 Teilnehmern statt.

Ein Marktplatz voller Menschen für Toleranz, Respekt, Freundschaft und Frieden.     Fotos: privat

Ein Marktplatz voller Menschen für Toleranz, Respekt, Freundschaft und Frieden. Fotos: privat

Von den Vereinten Nationen wurde vor 50 Jahren der 21. März zum internationalen Tag gegen Rassismus festgelegt. Schon seit einigen Jahren ruft die Arbeitsgemeinschaft der Ausländer- und Integrationsbeiräte unter einem jährlich neu festgelegten Motto zu einer Kundgebung in Städten und Gemeinden auf. Das diesjährige Motto „Lauter sein gegen Rassismus“ verbindet Lauterkeit, das heißt Anständigkeit, mit einem lautstarken Engagement gegen alle rassistischen Bewegungen im Lande. In vielen Städten Bayerns wurden an diesem Tag zur gleichen Zeit vielfältige Zeichen gesetzt für Toleranz und Respekt und für einen fairen Umgang miteinander.

In Rothenburg wurde die Aktion organisiert vom neu gegründeten Migrationsbeirat unter Federführung des Vorsitzenden Roberto Mandosi. In seiner Ansprache hielt er ein Plädoyer für ein friedliches und tragendes Miteinander der Menschen. Er rief dazu auf, laut zu sein gegen Rechtspopulisten und Funktionäre rechter Parteien und Gruppierungen wie NPD, AFD und Pegida; diese bedrohen unsere Demokratie und Freiheit. Er stellte einen Vergleich her mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, als den Bürgern die Möglichkeit genommen wurde, dagegen zu protestieren und sich zu wehren. Er will mit dieser Aktion ein Zeichen setzen für Toleranz, Respekt, Freundschaft und Frieden.

Für die Stadt Rothenburg sprach Dieter Kölle das Grußwort. Er ist offizieller Vertreter der Stadt Rothenburg in der mittelfränkischen kommunalen „Allianz gegen rechts“. An seiner Seite stand sein Stadtratskollege Bürgermeister Kurt Förster. Im Publikum waren weitere Stadträtinnen und Stadträte vertreten. Dieter Kölle erklärte, dass Rothenburg auch in der Vergangenheit immer weltoffen war. Er nannte als Gründe dafür den schon früh einsetzenden Tourismus aus aller Welt und das hier jahrzehntelang angesiedelte Goethe-Institut.

Im Jahr 2010 wurde Rothenburg, in dem mittlerweile Menschen aus 70 Nationen leben, von der Bundesregierung der Titel „Ort der Vielfalt“ verliehen. Sein besonderer Dank galt dem Migrationsbeirat und den ehrenamtlichen Mitgliedern des Asylkreises, die sich sehr engagiert um die Integration der Flüchtlinge bemühen. Er machte klar, dass in Rothenburg kein Platz ist für Rassismus und die Stadt auch in Zukunft weltoffen sein wird. Mitglieder des Rothenburger Migrationsbeirates verlasen anschließend Menschenrechte, die für alle Menschen auf der Welt gültig sind und eingefordert werden.

Beatrix Friedsmann und Maja Lomb sind laut.

Beatrix Friedsmann und Maja Lomb sind laut.

Maja Lomb von der Evangelischen Jugendsozialarbeit Rothenburg (EJSA) und Beatrix Friedsmann als Vertreterin des Jugendbeirates zeigten in ihrem Beitrag und auf einem Plakat Rassismus die rote Karte. Sie verglichen das Zusammenleben der Menschen mit einem Fußballspiel, wo Menschen verschiedener Nationalitäten friedlich zusammen spielen und sich an die Spielregeln halten müssen, wenn sie keine rote Karte riskieren wollen. So bekam jeder Besucher auf dem Marktplatz symbolisch eine rote Karte an die Hand, mit dem Hinweis, dass täglich die Spielregeln des Zusammenlebens, nämlich die Menschenrechte und unser Grundgesetz, durch rassistische Äußerungen und Handlungen gebrochen werden.

Jeder Einzelne könne darauf aufmerksam machen und sich gegen Rassismus stark machen, also diesem die rote Karte zeigen. Die Aktion wurde abgerundet durch das gemeinsame Singen der Ode an die Freude, seit 1985 die offizielle Hymne der EU. Herbert Meißner stimmte das Lied an und begleitete mit seiner Gitarre den Gesang. if

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