Einfach nur genial

Konzert in der Bockenfelder Kirche begeisterte die Zuhörer

BOCKENFELD – Die Einweihung der Bockenfelder St. Nikolauskirche jährt sich in diesem Jahr  zum 150. Mal. Aus diesem Grund finden während des ganzen Jahres verschiedene Veranstaltungen statt. Den Auftakt machte ein Konzert mit dem fränkischen Liedermacher Wolfgang Buck.

Wolfgang Buck.Fotos: ml

Wolfgang Buck. Fotos: ml

Der frühere Pfarrer, in Puschendorf bei Fürth aufgewachsen und jetzt bei Bamberg wohnhaft, stellte mit seinem Programm „Kummdmernaham“ unter Beweis, dass er seine Mitfranken genau beobachtet und ihnen sein Gehör schenkt. Die Kirchengemeinde freute sich über die große Resonanz mit über 200 Besuchern.

Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Barbara Müller erklang als erstes Lied eine Lobeshymne auf die Schönheit der fränkischen Landschaft (Schaunernoo). Beim Blick aus dem Flugzeug beim Rückflug aus Dublin ist ihm das wieder bewusst geworden. Nur schade, dass es keine direkte Verbindung nach Bamberg gibt, sondern der Umweg über den Nürnberger Flughafen erforderlich ist. Die Inspiration zum Lied „Wer do foddfährd ghert derschlongn“ holte er sich bei einem Biergartenbesuch.

Doch Buck kann auch kritischer. Ob das daran liegt, dass er dreifacher Großvater ist? In seinem Text zur Frankenhymne „Allmächd der Dufd steht bridscherbraad“ kommt dies gut zum Ausdruck. All die Sünden, die wir unserer Umwelt antun, werden aufgezählt. In „Wenn di Party vorbei is“ und „Idiodn“ beschreibt er den Umgang der Industriemanager, Banker, Wirtschaftsleute und Politiker mit den kleinen Leuten und das Verhalten der Menschen untereinander. Die Franken werden treffend beschrieben, vor allem ihre Kauzigkeit und Unfreundlichkeit. Buck kommt aber zum Schluss, dass wegen ihres Auftretens fast Jeder ein Franke ist. Typisch ist die Geschichte, in der eine Frau in einem Lokal in der Fränkischen Schweiz Vegetarisch essen möchte. Die Wirtin fragt nochmal nach und überlegt: „ohne Fleisch“ und schlägt schließlich vor: „Ich könnt ihna Broadwürschd machn.“

Eines der Lieblingsthemen von Wolfgang Buck ist das fränkische Essen. In „Des vom Schweinebrodn“ und „Dir schmeggds ned“ kommt das zum Ausdruck. Einen Ausflug in seine Kindheit mit seiner Liebe zu Büchern und der fehlenden praktischen Begabung unternimmt er in „Asu werd des nix“. Die treffende Beschreibung der Vorurteile und die Wandlung der Leute, als der Bub später als Sänger und Dichter ins Dorf zurückkommt, hält so manchem einen Spiegel vor. Nach einigen Zugaben und kräftigem Schlussapplaus endete das Konzert.

Die St.-Nikolauskirche war gut gefüllt.

Die St.-Nikolauskirche war gut gefüllt.

Die nächste Veranstaltung im Jubiläumsjahr findet am Mittwoch, 15. Mai, um 19.30 Uhr in der Bockenfelder Kirche statt. Heinz Ott hält einen Vortrag mit Bildunterstützung zum Thema „Die Nikolauskirche in Bockenfeld im Wandel der Zeit“. Dabei wird er sicher auch auf die Vorgängerkirchen zu sprechen kommen. ah

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