Buntes Fest mit Musik, Gesang, Theater, Spiele und Genüssen

ROTHENBURG – Rothenburg lebt und pflegt seine Vielfalt. Nicht erst seit die Bundesregierung der Stadt im Jahr 2010 die Auszeichnung „Ort der Vielfalt“ verliehen hat, als Anerkennung für Initiativen, die dazu dienen, die Willkommenskultur zur Integration zu fördern. Das gute Miteinander wird auch gefeiert. Die Reihe „Fest der Vielfalt“ erlebt eine Neuauflage am kommenden Samstag im Spitalhof und in der Reichsstadthalle mit einem bunten Programm.

Der aus Bulgarien stammende Koch Stoyan Demirov fühlt sich mit Frau Zlatka und Tochter Marina in Rothenburg wohl. Fotos: Schäfer

Veronika Seltner-Le am Keyboard und die Trommelgruppe „Red and the Colours“ stimmen auf das Fest ein. Zur offiziellen Eröffnung um 14 Uhr sprechen Irmgard Fischer und Mitglieder des Arbeitskreises Ort der Vielfalt und Inklusion sowie Oberbürgermeister Walter Hartl ein Grußwort. Es folgen Musik und Gesang von Birgit Schalk und Wolfgang Kuntzsch. Sologesang, Konzerte, Kinder- und Gospelchor („Jakurrende“ und Heilig Geist), bulgarischer Tanz von Zlatka Demirova, südamerikanische Rhythmen von Chico Diaz und der Turmjugend auf der Bühne vor der Reichsstadthalle wechseln sich ab. Hinzu kommt beeindruckende Akrobatik der Gruppe „Parkour“ und Straßen­theater „Schau mer X“ der Diakonie Neuendettelsau. Die Luitpoldschule bietet Kinderspiele an. Die Stadtbücherei richtet eine Leseecke ein, wo Geschichten für Kinder in deutscher, türkischer und arabischer Sprache erzählt werden. Auch Förderzentrum, Kinderschutzbund und die Berufsschule für Kinderpflege beteiligen sich am Kinderprogramm.

Gebürtiger Rothenburger mit türkischen Wurzeln: Gökhan Ünal (30) legt Musik auf.

Das Energiewendebündnis bietet eine Tauschbörse an nach dem Motto „Was noch gebraucht werden kann, muss nicht produziert werden.“ Das „Theater der Vielfalt“ zeigt ab 19 Uhr sein neues Bühnenstück „Mc Beth und die drei Hexen“, bevor ab 22 Uhr die Party im kleinen Saal der Reichsstadthalle mit DJ Gök­han Ünal beginnt und erst gegen 2 Uhr endet.

Auf dem Gelände vor der Reichsstadthalle stellen sich verschiedene Institutionen und ehrenamtliche Gruppen an ihren Infoständen vor: Hospizverein, Mein zweites Leben, Nachbarschaftshilfe, Weltladen, Alt-Rothenburg, Stadtjugend, Bürgernetz, Arbeiterwohlfahrt, Weißer Ring und andere mehr machen deutlich, dass in Rothenburg ein vielfältiges Miteinander herrscht.

Genauso abwechslungsreich ist auch das kulinarische Angebot: mit Fingerfood und Cocktails, die Christoph Fischer mixt. Die türkisch-islamische Gemeinde bietet landestypische Speisen und Getränke an. Es gibt auch Kaffee und Kuchen. Stoyan Demirov bereitet Gerichte der bulgarischen Küche zu. Er ist von Beruf Koch und arbeitet in der Villa Mittermeier. Seit elf Monaten lebt er mit Frau und Tochter in Rothenburg. Die Familie hat sich schon gut eingelebt. und fühlt sich wohl. Die achtjährige Marina besucht die Grundschule und singt im „Jakurrende“-Chor. Ehefrau Zlatka ist im Hotel Tilman Riemenschneider beschäftigt und wird beim „Fest der Vielfalt“ in farbenfroher Folklore­tracht tanzen – zusammen mit einer befreundeten Frau aus London.

Über sechzig Nationen leben in Rothenburg. Ihre gemeinsame Basis ist die deutsche Sprache. Die Vielfalt spiegelt sich auch im Stadtbild: auf der Straße, bei den Lebensmittelläden, in der Gastronomie, in Sportvereinen, Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz. Man läuft sich im täglichen Miteinander über den Weg und begegnet sich mit Respekt und Toleranz. sis