Das Theater im Endspurt

Noch achtmal Eigenproduktionen und zwei Gastspiele bis zum 24. August

ROTHENBURG – Jetzt heißt es sich sputen für alle Theaterfreunde, die noch nicht die beiden Eigenproduktionen gesehen haben oder noch zusätzlich in ein Gastspiel wollen: mit der nächsten Woche endet am Samstag, 24. August, auch die sechste Spielsaison. Die Vorstellungen sind zunehmend gut gebucht.

Mit zwei überzeugenden Produktionen, einem bereits im letzten Jahr erfolgreichen Ensemble und diesmal zwei Regisseuren war das Toppler-Theater bereits am 20. Juni in die Freilichtsaison 2013 gestartet. Reiyk Bergemann hat die Komödie von Ron Hutchinson „Mondlicht und Magnolien“ für vier Schauspieler inszeniert. Bei dieser hintergründigen Entstehungsgeschichte des Filmklassikers „Vom Winde verweht“ sind besonders die schauspielerischen Verwandlungskünste gefordert.

Mit Oliver Zimmer aus München holte die Theaterleitung dann für das zweite Stück „Illusionen einer Ehe“, eine Komödie von Erich Assous, einen weiteren Regisseur an die Topp­lerbühne. Auch diese Komödie kommt hervorragend an und bei beiden Eigenproduktionen kann man auf gute Kritiken verweisen, wobei immer wieder die Leistung der vier Berufsschauspieler gewürdigt wird, die in diesem Jahr mit einem sehr dichten Proben- und Terminplan zu kämpfen hatten.

Das Topplertheater-Ensemble erntet für seine Leistung hervorragende Kritiken.

Das Topplertheater-Ensemble erntet für seine Leistung hervorragende Kritiken.

Von Donnerstag bis Samstag jeweils um 20.30 Uhr und am Sonntag um 19 Uhr ist „Illusionen einer Ehe“ zu sehen, nächste Woche dann nur noch am Dienstag und Donnerstag. Von „Amüsement mit Tiefgang“ und einem „temporeichen, hintersinnigen Ränkespiel“ ist in der Kritik die Rede. Die Komödie „Mondlicht und Magnolien“ schließt den Aufführungsreigen in der kommenden Woche am Freitag, 23., und Samstag, 24. August ab. Dazu eine auswärtige Pressestimme: „Ein Theater­abend, den auch regelmäßige Kulturgenießer lange im Gedächtnis behalten werden, unbedingt anschauen!“

Aber auch die zwei am Montag und Mittwoch anstehenden Gastspiele haben es in sich. „Die Männer sind die Liebe wert“ am 19. August ist ein Solo-Programm von Michael Jeske (früher am Thüringischen Staatstheater Meiningen). Man kennt ihn u.a. von der Rolle des Harry Frommermann bei den „Comedian Harmonists“. Am Piano von dem an der Topplerbühne bestens bekannten Dirk Sobe aus Weimar begleitet, gibt es Texte und Musik schauspielerisch vorgetragen mit Titeln wie „Eine Frau von heut“, das bekannte „Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen“ oder „Oh, Donna Clara“. „Mein kleiner grüner Kaktus“ darf nicht fehlen.

Recht vielversprechend klingt ebenso die musikalische Revue „Das Herz sitzt über dem Popo“, ein Gastspiel des Theaters Ansbach am Mittwoch, 21. August, um 20.30 Uhr. Neben Atischeh Hannah Braun wirken Helmut Büchel und Klaus Lothar Peters mit. Letztere dürften vielen noch vom erfolgreichen Heinz-Erhard-Gastspiel in bester Erinnerung sein.

Es geht um Beiträge von Ringelnatz, Kästner und Tucholsky. In einem abendfüllenden Programm werden die Kostbarkeiten aus dem Schaffen genannter Schriftsteller und Dichter geboten. Allen dreien ist gemein, dass man sie im Dritten Reich wegen ihrer scharfen Zunge als Bedrohung sah und 1933 verboten hat. Joachim Ringelnatz starb schon ein Jahr später verarmt in Berlin. Erich Kästner wurde mehrmals verhaftet und emigrierte trotz totalen Schreibverbots nicht wie viele seiner Kollegen ins Ausland. Nach dem Krieg schrieb er u.a. für das erste Nachkriegskabarett „Die Schaubude“. Er starb 1974 in München. Kurt Tucholsky schrieb unter vier Pseudonymen gegen Militarismus und reaktionäres Spießertum und erkannte früh die Gefahren des Nationalsozialismus. 1935 beging er verzweifelt im schwedischen Exil Selbstmord. Dass die Rothenburger Mundart-Dichterin Mathilde Lindemann-Hintze in den zwanziger Jahren bei ihm in Berlin im Haushalt arbeitete wissen wohl die wenigsten.

Das Topplertheater hofft auf ausverkaufte Aufführungen bei gutem Wetter zum Saisonabschluss. Karten beim RTS, bei Rotabene und über die Netzseite sowie direkt bei reservix.de im Vorverkauf. diba

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